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Freitag, 21. September 2012

Ein ausgebrannter Grüner




Rudi Anschober, Grüner in der OÖ-Landesregierung, hat es erwischt. Burn-out. Das ist natürlich tragisch, aber kein Wunder. Schließlich arbeitete er nach eigenen Angaben in der jüngeren Vergangenheit 80 – 100 Stunden pro Woche. Das macht 11,5 bis 14 Stunden pro Tag, 7 Tage pro Woche. Da gab es keinen Tag des Herrn. Und schon gar nicht einen Tag des Herrn Anschober.

Das ist überhaupt ein Phänomen in der Politik. Je verantwortungsvoller das Amt, desto länger wird gearbeitet. Nicht selten hört man von Verhandlungsmarathon. Na ja, was dabei rauskommt, ist bekannt. Ein Pilot muss sich strikt an die Arbeitszeitvorgabe halten. Immerhin trägt er die Verantwortung für ein sündteures Arbeitsgerät und einige Hundert Menschen. Da muss der Luftkutscher ausgeruht und fit sein. Schließlich könnte sein nächster Fehler auch sein Letzter sein.

Bei Politikern ist das naturgemäß anders. Die tragen so gut wie keine Verantwortung. Zumindest agieren sie meist so. Das Volk, welches sie vertreten und regieren sollen, ist ihnen scheißegal. Bis drei Monate vor der nächsten Wahl. Gerade weil das Regieren und Volksvertreten so zeitintensiv ist, kann es schon sein, dass man kaum zum Schlafen kommt.

Das erklärt auch die Entstehung so mancher Gesetze. Nein die Typen waren weder eingeraucht, noch angesoffen. Sie waren schlicht und ergreifend übermüdet. Na ja, der eine oder andere Volksvertreter war vielleicht übermüdet und blunzenfett.


Mittwoch, 25. Juli 2012

Vorsicht vor den Nebenwirkungen



Bettina Lorentschitsch ist Obfrau der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich und stand in dieser Funktion bis jetzt noch nie so richtig im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Die WKO beschreibt die Salzburgerin auf der Kammer-Homepage als „kompetent – dynamisch – weiblich“. Nun ja, zumindest Letzteres steht höchstwahrscheinlich außer Streit.

Offensichtlich hatte Frau Lorentschitsch ihr mediales Mauerblümchendasein satt. Sie fordert, dass sich Arbeitnehmer den Urlaub ausbezahlen lassen können, statt frei zu nehmen. Das würden viele, etwa wenn sie gerade Haus bauen, bevorzugen. Zumindest jedes zweite Jahr sollte das möglich sein, schlägt Lorentschitsch vor. Die Handelsobfrau möchte Arbeitnehmern auch ermöglichen, jeden Samstag zu arbeiten und nicht nur jeden zweiten. „Man sollte als Arbeitnehmer die Freiheit haben, sich auszusuchen, wann man arbeitet“, meint sie.

Vielleicht sollte man Arbeitnehmern auch ermöglichen, sich die Nachtruhe ablösen zu lassen. Schließlich kann es nicht sein, einem Lohnsklaven von der Arbeit per Gesetz fernzuhalten. Darum heißt er ja Arbeitnehmer. Weil er sich die Arbeit krallen möchte, gierig an sich reißen, damit das Haus am Land bald fertig gebaut ist, wo er an den Sonntagen werkt. Aber das wird noch lange dauern, weil die vielen Mehr- und Überstunden von seinem Arbeitgeber zwar begrüßt, aber nicht ausbezahlt werden. Darum heißt er ja auch Arbeitgeber. Er gibt die Arbeit – und zwar reichlich und großzügig. Geld hingegen ist Besitz, welcher wie jedermann und auch Frau weiß, nur belastet. Vor dieser Belastung möchte der Geber den Nehmer fernhalten.

So und nun wieder zu Bettina Lorentschitsch. Ihr sei geraten, nicht zu viele Tabletten zu schlucken. Das Zeug scheint zwar eine tolle Wirkung zu haben, aber die Nebenwirkungen darf man dabei nicht aus den Augen verlieren.