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Montag, 26. Juni 2017

Das Donauinselfest und der Medien-Terrorist


Letztes Wochenende fand von Freitag bis Sonntag das wohl größte Open Air Fest Europas auf der Wiener Donauinsel statt. Ein sehr erfolgreiches Fest der Wiener SPÖ mit unzähligen Veranstaltungen und Millionenpublikum.

Der Kronen Zeitung, Österreichs auflagestärkstem Schmierblatt, was Rassismus, Hetze und Fake-News betrifft, war diese Veranstaltung offensichtlich ein Dorn im Auge. Richard Schmitt, Chefredakteur der Online-Ausgabe und bekannt für seine tendenziöse Berichterstattung, ließ sich ein besonderes journalistisches Schmankerl einfallen. Er nutzte die derzeit herrschende und von verantwortungslosen rechtspopulistischen Politikern geschürte Angst vor Terroranschlägen und publizierte am vergangenen Freitag unter der Schlagzeile „Zwei Maschinenpistolen in Versteck auf der Donauinsel“ einen Artikel, in dem behauptet wurde, dass die Polizei auf der Donauinsel im Vorfeld des Donauinselfestes zwei Maschinenpistolen und eine Faustfeuerwaffe gefunden hätte.

Schon bald dementierte die Polizei und stellte fest, dass weder ein entsprechender Fund getätigt noch eine derartige Amtshandlung stattgefunden hätte. Fünfzehn Stunden später war der Krone-Artikel allerdings immer noch online. Offensichtlich wollte man ein möglichst breites Publikum erreichen.

Alexander Kasowitz, Vorstandsmitglied der FPÖ-Gross Enzersdorf las beide Informationen. Den Krone-Artikel und das Polizei Dementi. Daraufhin postete er auf seiner FB-Seite wie folgt:
„Natürlich dementiert die Polizei weil sie eine Weisung von oben hat, glauben sie der Krone-Redakteur hätte den Artikel sonst so ausführlich geschrieben?“
So funktioniert FPÖ-Politik. Rotzfrech Unterstellungen machen und abwarten, was passiert.

Spät, aber doch hat die Kronen Zeitung den Artikel wie folgt korrigiert:
Nur wenige Stunden vor Beginn des 34. Donauinselfestes hat es am Donnerstagabend Aufregung um den angeblichen Fund von Waffen am Gelände gegeben. Wie sich nun aber glücklicherweise herausstellte, hat es sich dabei um eine Fehlinformation "nervöser Anrufer" gehandelt.“

Jetzt wäre es an der Zeit, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Richard Schmitt als verantwortlichen Chefredakteur aufnimmt. Denn, was hier die Kronen Zeitung vorführte, war medialer Terrorismus.

Montag, 24. Juni 2013

Ein Sommernachtsalbtraum



Es ist vollbracht. Ich habe das schlimmste Wochenende im Jahr halbwegs überstanden. Natürlich ist es toll, nur fünf Gehminuten von der Donauinsel entfernt zu wohnen. Meistens jedenfalls. Nur, wenn das Donauinselfest stattfindet, dann ist dieser Wohnort eher suboptimal.

Drei Nächte lang die nur unwesentlich variierende Geräuschkulisse. In der ersten Nachthälfte dreht der Hubschrauber des Innenministeriums seine Runden, dass an Schlaf nicht zu denken ist. Danach, endlich sind die Kiberer gelandet, abgestürzt oder was auch immer, kommt der Auftritt der Besoffenen, die lautstark durch die Stromstraße ziehen. Das dauert dann schon bis vier Uhr. Dann geht die Sonne auf, die Vögel beginnen zu zwitschern, ein neuer Tag bricht an, dem Geräusch nach erbricht ein Besoffener vor meiner Wohnung und ich – ich fühle mich tot.

Die Samstagnacht hatte allerdings eine besondere Showeinlage parat. Irgendwann zwischen Mitternacht und Morgengrauen versuchte ein offensichtlich geistesgestörter, schwanzgesteuerter Autofahrer Frauen zu imponieren. Er fuhr in einem Höllentempo durch die Stromstraße und legte schräg gegenüber eine Vollbremsung hin. Autotüren knallten, Frauen kicherten. Der Wagen beschleunigte wieder, als wäre der Teufel hinter ihm her. Ruhe – etwa zwei Minuten. Dann ging das Spektakel von vorne los.

Ich ging auf den Balkon und wartete. Es dauerte nicht lange, und der Vollidiot bremste sich wieder schräg vis-a-vis ein. Vom fünften Stock hatte ich direkten Blickkontakt zum Zielobjekt. Ich holte aus und warf. Das Kaffeehäferl flog trotz aerodynamisch ungünstiger Abmessungen exakt in der vorausberechneten Flugbahn und knallte auf das Autodach. BINGO! Nach ein paar Sekunden folgte ein kurzer aber heftiger Fluchmonolog des Autofahrers, der die Ungerechtigkeit dieser Welt nicht mehr verstand.

Dann heulte der Motor wieder auf und mit quietschenden Reifen verschwand der Störenfried. Zufrieden, mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen, begab ich mich wieder zu Bett.