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Dienstag, 19. März 2024

Die Flüchtlingshilfe der EU

Menschen die ihre Heimat verlassen, alles zurücklassen, in ihrer Verzweiflung Schleppern ihr Erspartes geben, damit er sie von dem Ort wegbringt, wo sie kein menschenwürdiges Leben für sich sehen, an einen Ort, wo dies möglich ist, diesen Menschen soll und muss geholfen werden.

Darüber ist man sich einig. In Österreich, in der EU, ja – eigentlich überall. Aber wir wollen diese Menschen nicht bei uns haben. Weder in Österreich, noch in der EU oder sonst wo. Sie sollen gefälligst dortbleiben, wo sie jetzt sind. Wir leisten Hilfe vor Ort.

Ein Beispiel:

Deutschland, also die Firma Dr. Oetker hat in Kenia eine große Niederlassung für Tiefkühlpizzen gebaut. Aber die Teigfladen werden dort nicht hergestellt mit einheimischen ArbeiterInnen. Nein. Die Ware wird aus Deutschland importiert und vor Ort an die Händler ausgeliefert. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass sich ein durchschnittlich verdienender Einheimischer eine solche Pizza selbstverständlich nicht leisten kann. Aber Dr. Oetker macht mit dem Verkauf an die Oberschicht sehr gute Geschäfte.

Nun machte die EU einen Deal mit dem autokratischen ägyptischen Regime. Dabei wurde nicht einmal versucht den Anschein von der vielgepriesenen „Hilfe vor Ort“ zu wahren. Ägypten bekommt 7,4 Milliarden Euro um – salopp ausgedrückt – Flüchtlinge daran zu hindern nach Europa aufzubrechen. Das Land baut gerade eine neue Hauptstadt, weil Kairo aus allen Nähten platzt. So ein Hauptstadtneubau ist nicht billig. Da ist jede Milliarde willkommen.

An der Flüchtlingsbewegung wird das genau nichts ändern. Warum auch? Wenn ich in meiner Heimat oder in dem Durchreiseland, in dem ich mich gerade befinde, keine Chance für mich und meine Familie sehe menschenwürdig leben zu können, dann setze ich meinen Weg fort, nehme jedes Risiko in Kauf, da ich außer mein Leben nichts zu verlieren habe.

Die EU und die österreichischen für diesen Deal verantwortlichen Politiker brauchen nicht stolz auf ihre Leistung sein, denn es war keine und wenn sie das Geld verbrannt hätten, würde das auch keinen Unterschied machen. Hilfe für Flüchtlinge sieht anders aus – ganz anders.

Freitag, 23. Dezember 2022

Weihnachten

Im Süden da liegt Afrika,

einst Heimat, nun verschwindend klein.

Jetzt schwimmen sie in der Adria,

die Flucht misslang, es sollt` nicht sein.

 

Am Himmel leuchteten die Sterne,

ganz hell, als führten sie ans Ziel.

Ein großes Schiff in weiter Ferne,

dazwischen Wasser, viel zu viel.

 

Der Kampf war kurz, die See war rauh,

die Schreie wurden nicht gehört.

Erbarmungslos schluckt sie das Wasser,

die Hoffnungen sie sind zerstört.

 

Bei uns Champagnerkorken knallen,

auch Kaviar wird aufgetischt.

Wir lassen uns das nicht gefallen,

niemand wird mehr rausgefischt.

 

Herr Karner macht die Grenzen dicht.

Er singt ein Lied vom Jesuskind.

Man sieht es an seinem Gesicht,

für Flüchtlingskinder ist er blind.

Mittwoch, 21. Dezember 2022

Wo sind die nassen Fetzen?

Europaministerin Karoline Edtstadler im ZIB2-Interview mit Martin Thür. Martin Thür konfrontiert Edtstadler, dass 98 Prozent der nicht registrierten Flüchtlinge lt. Statistik des Innenministeriums aus Ungarn nach Österreich kommen und fragt, ob da nicht Viktor Orban der richtige Ansprechpartner bezüglich Grenzschutzes sei.

Edtstadtler schwurblet etwas von EU-Außengrenzen und dass man diese schützen müsse.

Thür: Wie effektiv sind Grenzzäune. An der Grenze zu Ungarn besteht so ein Grenzzaun bestehend aus NATO Stacheldraht, der gesamte Zaun steht unter Strom und wird von der ungarischen Polizei regelmäßig patrouilliert. Gleichzeitig kommen über diese Landgrenze die meisten flüchtenden Menschen nach Österreich. Sie sagen, Sie hätten die Lösung gefunden, aber offensichtlich funktionieren die Grenzzäune nicht.

Edtstadler wirkt ein wenig unrund: Herr Thür ich verbitte mir eine unzulässige Zuspitzung. Wenn Sie genau recherchiert haben, dann haben Sie gehört, dass ich verschiedenste Maßnahmen ins Spiel gebracht habe. (Und wieder kommt die Leier vom Außengrenzschutz in Bulgarien und Rumänien.)

Thür: Sie wollen die Schlepperkriminalität bekämpfen, das ist auch ein Ziel. Gleichzeitig sagt aber die Forschung, gerade wenn es solche Zäune gibt, dass die Schlepperei besonders davon profitiert. Weil als normale Person kann ich über solche Grenzzäune nicht so einfach darüber klettern, das heißt die Flüchtenden sind auf Schlepper angewiesen. Das heißt: mehr Grenzzäune, mehr Geld für Schlepper.

Edtstadler: Ich würde Sie jetzt wirklich bitten zur Kenntnis zu nehmen, was ich Ihnen jetzt versuche schon drei Mal zu sagen. Grenzzäune und physische Barrieren sind ein Teil die wir brauchen, bla, bla, bla. Grenzzäune sind nicht schön aber wichtig, die Außengrenzen müssen geschützt werden und wann wir das Veto gegen Bulgarien und Rumänien zum Schengen-Beitritt zurücknehmen, kann und will ich nicht sagen.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Diese Frau ist Bundesministerin der österreichischen Bundesregierung und wird mit Steuergeldern bezahlt. Wo sind die nassen Fetzen!