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Freitag, 28. Juni 2013

Martin Graf – von den Linken verfolgt.



Die gute Nachricht des Tages. Martin Graf, dritter Nationalratspräsident, Rechtsaußen im blaubraunen Sumpf und nebenberuflicher Pensionistenschreck, kandidiert nicht mehr bei der anstehenden Nationalratswahl. Wahrscheinlich hat er endlich geschnallt, dass es sich dabei um keine Nazionalratswahl handelt. Wenn er das früher gewusst hätte, wer weiß, vielleicht wäre uns eine ganze Menge Ungemach erspart geblieben.

Im FPÖ-TV, auch Braunfunk genannt, zeigte sich Graf davon überzeugt, dass alle gegen ihn laufenden Verfahren einstellungsreif seien. „Aber solange der Polit-Mob gegen mich reitet, wird das nicht passieren.“ Er fühlt sich von den Linken verfolgt und überhaupt sind alle böse zu ihm.

Jedenfalls kann er nun die wohlverdiente Politikerpension genießen und dabei seine Paranoia pflegen.


Sonntag, 16. Juni 2013

Der diebische Nazi



Es ist ziemlich ruhig geworden um Martin Graf. Man erinnert sich kaum an ihn. Das ist jener Mann, den ÖVP und SPÖ zum dritten Nationalratspräsidenten gemacht und sich später beschwert haben, dass jetzt dort ein Nazi sitzt. Das ist der Mann, der gerne vorgibt Rechtsanwalt zu sein, dies aber nicht wirklich ist. Der Mann, welcher einer betagten Pensionisten ihr Vermögen abluchsen wollte, indem er ihr zur Gründung einer Stiftung riet, selbst Vorstandsvorsitzender der Stiftung wurde und zwei weitere Gesinnungsgenossen zu Vorständen machte. Sicher ist sicher.

Nun hat allerdings das Oberlandesgericht Wien in einem rechtskräftigen Beschluss festgestellt, dass bei der Führung der Stiftung grobe Pflichtverletzung vorliegt. Die „massive Reduktion der liquiden Mittel ohne Notwendigkeit“ - durch den Kauf eines Hausanteils - sei eine Maßnahme, „die ein sorgfältiger Geschäftsleiter in dieser Situation keinesfalls ergreifen würde“, heißt es in dem Beschluss. Aufgrund des hohen Alters von Meschar (Jahrgang 1922) wäre nämlich „nach dem Stiftungszweck auch ein hoher Geldbedarf im Pflegefall bereitzustellen“. Beim Kauf dieses Hausanteils, in dem das Gasthaus des Bruders von Graf eingemietet ist, orten die Richter außerdem einen „möglichen Interessenkonflikt“. Ihr Fazit: „Wegen dieser groben Pflichtverletzungen wären sämtliche Mitglieder des Vorstands aus wichtigem Grund abzuberufen gewesen, wären sie nicht mittlerweile zurückgetreten.“

Graf ist angesichts dieser Vorwürfe vorsichtshalber auf Tauchstation gegangen und hat sich noch nicht dazu geäußert. Aber auch der Oberbumsti, der gerne wie ein Marktschreier seine Meinung kundtut, verhält sich auffallend ruhig.

Abschließend lässt sich feststellen, dass die FPÖ aus zwei Lagern besteht. Den Nazis und den Dieben. Erstere findet man bei den Burschenschaften, während die zweite Gruppe in Haiders legendären Buberlpartie beheimatet ist. Martin Graf kann man demzufolge beiden Gruppierungen zuordnen. Ein diebischer Nazi, wenn man so will.


Freitag, 25. Mai 2012

Der große Vorstandsvorsitzende



Ein altes Sprichwort lautet: „Trau` lieber einem Muezzin, als einem Martin Graf aus Wien.“ Und es hat, wie diese Geschichte eindrucksvoll zeigt, durchaus seine Berechtigung.

Martin Graf ist dritter Nationalratspräsident und bekleidet damit eines der höchsten Ämter im Staat. Er ist aber auch langjähriges Mitglied der rechtsextremen Burschenschaft „Olympia“ und davon überzeugt, „dass die heutigen Staatsgrenzen Deutschlands willkürlich gezogen sind; das deutsche Volkstum muss sich frei in Europa entfalten können.“ Einst bezeichnete Graf Ariel Muzicant, den Chef der israelitischen Kultusgemeinde von Wien als „Ziehvater des antifaschistischen Linksterrorismus“.

In den Jahren 2003 bis 2006 bevorzugte er als Geschäftsführer des Austrian Research Centers befreundete Burschenschafter bei der Jobvergabe und 2009 wurde seine Immunität aufgehoben, da die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Krida gegen Graf ermittelte.

Aber das sind alles alte Hüte. Alle wissen es, viele stört es, aber die Verantwortlichen verschließen die Augen und hoffen, dass alles wieder gut wird.

Nun ist ein neues, kleines Detail aus Grafs facettenreichem Schaffen ans Tageslicht gedrungen. Eine alte Dame ließ sich von ihm vermögensrechtlich beraten und Graf tat dies auch. Gründlich und kompromisslos. Die gute Frau parkte ihre gesamten Ersparnisse – rund eine Million Euro – in einer Stiftung, in der praktischerweise Martin Graf unkündbarer Vorstandsvorsitzender wurde. Weitere Schlüsselpositionen in der Stiftung wurden durch befreundete Burschenschafter besetzt. Ein besonderer Gag im Stiftungsvertrag ist der Punkt elf. Dieser besagt, dass der Stiftungsvorstand einen Stiftungsbegünstigten, wenn dieser den Vorstand kritisiert, von der Liste der Begünstigten ausschließen kann.

Die Stifterin ist nun mit den Machenschaften des rechten Recken unzufrieden und fordert seinen Rücktritt, was aber nicht viel nützt. Denn Graf zeigt ihr den rechten Stinkefinger. Die Medien und die politischen Gegner versuchen Druck zu machen, aber Graf ist standhaft. Die Stifterin ist schließlich 90 Jahre alt. Somit ist das Ende absehbar und für Graf kein Schlechtes.

In der Zwischenzeit hat auch Hace Strache mit Graf gesprochen und in seiner Unbestechlichkeit und absoluten Objektivität festgestellt, dass die Vorwürfe glaubhaft entkräftet sind. Hier ein Auszug aus dem Gespräch:
Graf:
Heil mein Führer!
Strache:
Ich heil mich selbst. Was ist das mit dem alten Weib?
Graf:
Kein Problem, das habe ich voll im Griff. Der Vertrag ist hieb- und stichfest, das Meisterstück eines Burschenschafters eben. Die Gerichte werden sich daran die Zähne ausbeißen und strafrechtlich ist die Sache supersauber, wie der Karlheinz sagen würde.
Strache:
Na, wenn das so ist, warten wir einfach ab. Die Zeit arbeitet für uns.