Dienstag, 10. Januar 2023

Die ÖVP und die großen Schrauben des Klimawandels

Claudia Plakolm ist Jugend-Staatssekretärin. Also sollte man annehmen, dass diese Frau zukunftsfokussiert agiert und denkt. Tut sie aber nicht. In der ZIB2 stellte sich heraus, dass sie Tempo 100 auf den Autobahnen ebenso ablehnt wie das berühmt berüchtigte „Fracking“. Fracking, das ist das Ficken der Erde, um das letzte bisschen fossilen Brennstoff zu bekommen.

Und dabei argumentiert sie nicht. Sie labert etwas von „an den großen Schrauben drehen“ und dass Österreich im Bezug auf Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnimmt. Nun, das Gegenteil ist der Fall. Österreich ist im Klimaschutz so ziemlich das Schlusslicht und Plakolm verschweigt, dass die ÖVP zwar vorgibt klimatechnisch „an den großen Schrauben drehen“ zu wollen, aber gar nicht das richtige Werkzeug für diese Schrauben hat. Außerdem sagt sie nicht, was das für Schrauben wären und welche Auswirkungen diese hätten. Eh klar, weil das nur eine Nebelgranate ist.

Mit anderen Worten. Der ÖVP ist der Klimawandel scheißegal so lange der Profit stimmt. Was morgen ist, ist abgesehen vom Gewinn, völlig irrelevant. Dass die Grünen in der Regierung diese Tragödie mittragen, ist eine Schande.

Interessant ist, dass die Volkspartei gerade ihre Jugendstaatssekretärin in die Schlacht schickt, um die Klimarettung zu verhindern bzw. diese Verhinderung schön zu reden. Das zeigt sehr eindrucksvoll, dass den ÖVP-Granden die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder völlig am Arsch vorbei geht. Ganz im Gegenteil. Man versucht engagierte Klimaschützer, zu kriminalisieren.

Frau Plakolm, falls Sie Ihren Job ernst nehmen, dann ändern Sie rasch Ihre Linie und vertreten die Interessen der jungen Menschen oder, falls das die Parteilinie nicht erlaubt, treten Sie zurück.

Dienstag, 27. Dezember 2022

Fünfzig Jahre Licht ins Dunkel

Die Regierung hat, wie sie meint, einen Grund zum Feiern und alle Politiker feiern mit. „Fünfzig Jahre Licht ins Dunkel“. Fünfzig Jahre ORF-Show, wo sich A bis C-Promis im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit präsentieren, ihr offenes Herz „für die gute Sache“ zeigen dürfen. Am Spendentelefon sitzend, Namen und Adressen der Spendenwilligen notierend.

Und natürlich dürfen die Politiker nicht fehlen. Vom Bundespräsidenten bis zum Nationalratsabgeordneten. Wer auf sich hält, gratis Promotion mit einer ungeheuren Reichweite, die sonst unbezahlbar wäre schätzt, der tanzt an beim kollektiven Spenden schnorren. Und auch nach fünfzig Jahren sind die ÖsterreicherInnen nicht müde geworden zu spenden. Sie freuen sich, wenn es ihnen so gut geht, dass sie etwas abgeben können. Und die Großspender haben den Staat um ein Vielfaches ihrer Spende mit den Steuern betrogen. Da kann man dann schon ein bisschen großzügig sein. Es ist ja für einen guten Zweck und die Spendenempfänger sind ja so dankbar und freuen sich wie kleine Kinder auf das Christkind.

Fünfzig Jahre sind eine lange Zeit. Innerhalb von fünfzig Jahren ist es den PolitikerInnen nicht gelungen, jene Menschen, denen das Schicksal so richtig auf den Schädel geschissen hat, mit ins soziale Rettungsboot zu nehmen. Seit fünfzig Jahren wurde nicht einmal der Versuch unternommen, diesen Menschen zu helfen. Stattdessen lässt man sie im Regen stehen, lässt sie betteln und um Hilfe winseln. Und dann, zu Weihnachten, wenn sie auch wirklich ganz brav waren, bekommen sie ein Stück vom Spendenkuchen.

Und weil unsere Politiker nicht nur asozial, hinterfotzig und durchtrieben sind, belügen Sie uns jedes Jahr mit der großzügigen Ankündigung, dass die Regierung die Spendengelder verdoppelt. Halleluja! Natürlich zahlt bei dieser Verdoppelungsaktion kein Politiker auch nur einen Cent aus seiner eigenen Tasche. Es sind unsere Steuergelder, die hier zu Spenden mutieren. Das wird natürlich nicht erwähnt. Wie gesagt, unsere Politiker mögen verschlagen und schlitzohrig sein, deppert sind sie nicht.

Fünfzig Jahre Licht ins Dunkel feiern sie und schämen sich kein bisschen dafür, dass sie seit fünfzig Jahren unfähig und unwillig sind, Gesetze zu schaffen, dass in einem der reichsten Ländern der Welt niemand mehr durch das soziale Netz fällt und angewiesen ist zu bitten und zu betteln. Da gibt es nichts zu feiern. In Grund und Boden sollten sie sich schämen, unsere Volksvertreter.

Freitag, 23. Dezember 2022

Weihnachten

Im Süden da liegt Afrika,

einst Heimat, nun verschwindend klein.

Jetzt schwimmen sie in der Adria,

die Flucht misslang, es sollt` nicht sein.

 

Am Himmel leuchteten die Sterne,

ganz hell, als führten sie ans Ziel.

Ein großes Schiff in weiter Ferne,

dazwischen Wasser, viel zu viel.

 

Der Kampf war kurz, die See war rauh,

die Schreie wurden nicht gehört.

Erbarmungslos schluckt sie das Wasser,

die Hoffnungen sie sind zerstört.

 

Bei uns Champagnerkorken knallen,

auch Kaviar wird aufgetischt.

Wir lassen uns das nicht gefallen,

niemand wird mehr rausgefischt.

 

Herr Karner macht die Grenzen dicht.

Er singt ein Lied vom Jesuskind.

Man sieht es an seinem Gesicht,

für Flüchtlingskinder ist er blind.