Zur langen
Nacht der Kirchen wollte ich ursprünglich eine Kerze in der Kirche anzünden.
Nach längerer Überlegung – unter Miteinbeziehung der Untaten diverser
Kuttenbrunzer - beschloss ich, gleich eine ganze Kirche anzuzünden. Allerdings hat
der Benzinpreis mich dazu bewogen, von einer Investition in einen Kanister
Brandbeschleuniger Abstand zu nehmen.
Samstag, 2. Juni 2012
Freitag, 1. Juni 2012
Nichts passt!
Im
Straßenverkehr herrschen oft raue Sitten. Wenn man stundenlang im Kreis
gefahren ist, um endlich einen Parkplatz nur zehn Gehminuten von der Wohnung
entfernt zu finden, (die nächste U-Bahnstation wäre in fünf Minuten gemütlich
zu Fuß erreichbar), und plötzlich, man hat gerade den Rückwärtsgang eingelegt,
drängt sich von hinten so ein unverschämter Kleinwagenfahrer in die ihm nicht
zustehende Parklücke, kann man die Nerven schon wegwerfen.
Attacken mit
Messern, Hacken oder auch Schusswaffen sind dann oft beliebt, um seinen Unmut
kundzutun und entsprechend Nachdruck zu verleihen. Nicht selten enden derartige
Auseinandersetzungen für den Parkplatzräuber im Kranken- und für den Beraubten
im Gefangenenhaus. Dort haben die Streithähne genug Zeit, um über die
Sinnhaftigkeit ihres Handelns nachzudenken. Und vielleicht realisieren sie,
dass es unter Umständen vernünftiger ist, sich im öffentlichen Leben halbwegs
zivilisiert zu benehmen.
Die Wiener
Grünen wollen diesen Lernprozess beschleunigen und starteten eine
Werbekampagne. Die diversen Plakate zeigen jeweils zwei Verkehrsteilnehmer.
Einer verhält sich nicht regelkonform und entschuldigt sich dafür, während der
andere meint: „Passt schon.“
Diese tolle
menschenverbindende Aktion kostet natürlich auch etwas. Nämlich 338.000 Euro,
die wir alle mehr oder weniger freiwillig bezahlen. Tschuldigen Maria
Vassilakou, aber nur um den Leuten klarzumachen, dass sie sich wie Menschen
benehmen sollen, was eigentlich selbstverständlich ist, will ich keinen Cent
ausgeben. Und nein, es passt nicht!
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Donnerstag, 31. Mai 2012
Hurentag
Am 2. Juni
ist internationaler Hurentag. Aus diesem Grund soll hier, an dieser Stelle ein mögliches
Missverständnis beseitigt werden.
Nein, am 2.
Juni ist der Beischlaf mit professionellen Verkehrsexpertinnen weder kostenlos,
noch gibt es Ermäßigungen. Es ist der übliche Deckungsbeitrag zu entrichten.
Mittwoch, 30. Mai 2012
Jungnazi
Christian
Höbart ist der neue Stern am blauen Polithimmel. Er ist seit einigen Jahren
Nazionalrat und Jugendsprecher der FPÖ. Als Jugendsprecher und Nazionalrat –
also als Jungnazi sozusagen – liegt ihm die Jugendkriminalität besonders am
Herzen.
Es ist eine
traurige Tatsache, dass die Jugendlichen immer krimineller werden. Nicht alle.
Um Gottes Willen - nein! Leider sind es immer wieder die integrationsunwilligen
ausländischen Gfraster, welche brandschatzend durch die Straßen ziehen, während
die einheimischen Jugendlichen brav zu Hause vor dem offenen Kamin die Bibel
studieren oder in der Kirche einen Rosenkranz beten. Während unsere Kinder mit
Schmetterlingsnetzen Zitronenfaltern nachlaufen, jagen Abdul, Mehmet und
Freunde mit Butterflymessern Altersgenossen die Handys ab.
Aus diesem
Grund setzt Höbart auf Abschreckung. Er wünscht sich für straffällig gewordene
Jugendliche eine Art „Schnupperhaft“. Häfn-light sozusagen. Das soll die
Jungganoven abschrecken und zu einem besseren Leben bekehren. Das wird sicher
ganz toll funktionieren, weil Abschreckung in der Strafverfolgung schon immer
erfolgreich war. Deshalb gibt es ja auch in Ländern, in denen die Todesstrafe
vollstreckt wird, keine Mörder und Gewaltverbrecher.
Ach ja, und
dann will Höbart auch noch die Integrationswilligkeit jener Familien
überprüfen, deren Nachwuchs nicht gesetzeskonform agierte. Zu diesem Zweck
bastelt der Jungnazi – er besuchte einst die HTL – an einem Integratiometer,
mit dem man ganz objektiv und unbestechlich den Integrationsgrad feststellen
kann. Bei Unterschreitung der Mindestintegrationsgrenze wird abgeschoben.
Wie man
unschwer erkennen kann, läuft in der FPÖ langsam die Wahlkampfmaschinerie an
und man setzt – welche Überraschung – auf altbewährte Themen, weil man den
WählerInnen sonst ja nichts zu bieten hat. Und so kann man sich die kommenden
Wahlsprüche bereits ausmalen.
Schnupperhaft
statt Hustensaft. Und angelehnt an den einstigen Wiener Blut Reim: Integration
statt Menstruation.
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Dienstag, 29. Mai 2012
Uncle Sam
US-Präsident
Barack Obama verkündete, dass er die US-Truppen nur noch in „absolut
notwendige“ Kriege schicken will. Das ist natürlich ein großer Fortschritt.
Somit wird sinnloses Gemetzel verhindert und nur noch getötet, wer es auch
wirklich verdient. Uncle Sam beschränkt sich auf das Wesentliche.
Jetzt
wissen wir, warum der Mann den Friedensnobelpreis erhalten hat.
Freitag, 25. Mai 2012
Der große Vorstandsvorsitzende
Ein altes
Sprichwort lautet: „Trau` lieber einem Muezzin, als einem Martin Graf aus
Wien.“ Und es hat, wie diese Geschichte eindrucksvoll zeigt, durchaus seine
Berechtigung.
Martin Graf
ist dritter Nationalratspräsident und bekleidet damit eines der höchsten Ämter
im Staat. Er ist aber auch langjähriges Mitglied der rechtsextremen
Burschenschaft „Olympia“ und davon überzeugt, „dass die heutigen Staatsgrenzen
Deutschlands willkürlich gezogen sind; das deutsche Volkstum muss sich frei in
Europa entfalten können.“ Einst bezeichnete Graf Ariel Muzicant, den Chef der
israelitischen Kultusgemeinde von Wien als „Ziehvater des antifaschistischen
Linksterrorismus“.
In den
Jahren 2003 bis 2006 bevorzugte er als Geschäftsführer des Austrian Research
Centers befreundete Burschenschafter bei der Jobvergabe und 2009 wurde seine
Immunität aufgehoben, da die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Krida gegen
Graf ermittelte.
Aber das
sind alles alte Hüte. Alle wissen es, viele stört es, aber die Verantwortlichen
verschließen die Augen und hoffen, dass alles wieder gut wird.
Nun ist ein
neues, kleines Detail aus Grafs facettenreichem Schaffen ans Tageslicht
gedrungen. Eine alte Dame ließ sich von ihm vermögensrechtlich beraten und Graf
tat dies auch. Gründlich und kompromisslos. Die gute Frau parkte ihre gesamten
Ersparnisse – rund eine Million Euro – in einer Stiftung, in der
praktischerweise Martin Graf unkündbarer Vorstandsvorsitzender wurde. Weitere
Schlüsselpositionen in der Stiftung wurden durch befreundete Burschenschafter
besetzt. Ein besonderer Gag im Stiftungsvertrag ist der Punkt elf. Dieser
besagt, dass der Stiftungsvorstand einen Stiftungsbegünstigten, wenn dieser den
Vorstand kritisiert, von der Liste der Begünstigten ausschließen kann.
Die
Stifterin ist nun mit den Machenschaften des rechten Recken unzufrieden und
fordert seinen Rücktritt, was aber nicht viel nützt. Denn Graf zeigt ihr den
rechten Stinkefinger. Die Medien und die politischen Gegner versuchen Druck zu
machen, aber Graf ist standhaft. Die Stifterin ist schließlich 90 Jahre alt.
Somit ist das Ende absehbar und für Graf kein Schlechtes.
In der
Zwischenzeit hat auch Hace Strache mit Graf gesprochen und in seiner
Unbestechlichkeit und absoluten Objektivität festgestellt, dass die Vorwürfe
glaubhaft entkräftet sind. Hier ein Auszug aus dem Gespräch:
Graf:
Heil mein
Führer!
Strache:
Ich heil
mich selbst. Was ist das mit dem alten Weib?
Graf:
Kein
Problem, das habe ich voll im Griff. Der Vertrag ist hieb- und stichfest, das
Meisterstück eines Burschenschafters eben. Die Gerichte werden sich daran die
Zähne ausbeißen und strafrechtlich ist die Sache supersauber, wie der Karlheinz
sagen würde.
Strache:
Na, wenn
das so ist, warten wir einfach ab. Die Zeit arbeitet für uns.
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Dienstag, 22. Mai 2012
Glücklich und zufrieden
Das Wiener
Handelsgericht musste übersiedeln. Justizminister Böhmdorfer war im Stress.
Nein, nicht vom Falten der Übersiedlungskartons. Wenn`s nur das wäre! Er wusste
nicht wohin. Der neue Standort sollte halbwegs zentral gelegen sein und für`s
Auge auch etwas hergeben. Das sind schon zwei Wünsche. Einer mehr und wir haben
als Lösung des Problems das Überraschungsei.
Etwa einen
Kilometer Luftlinie von der Riemergasse war gerade der City Tower fertiggestellt
worden. Aber das geschah natürlich still und heimlich, sodass diese Tatsache
Böhmdorfer verborgen blieb.
Aber Gott
sei Dank gab und gibt es noch Walter Meischberger. Der hatte zufällig in der
Zeitung von dem Büroturm gelesen. Flugs kontaktierte er seinen Freund, den
Immobilen-Plech und raunte ihm ins Ohr: „ Heast, red amoi mitn Böhmdorfer, dea
suacht do wos.“
Plech tat
wie ihm befohlen, der Justizminister frohlockte, dass er nun eine Bleibe für
das Handelsgericht gefunden hatte und zahlte, weil er sich gar so freute, war
ihm der heiße Tipp 607.476 Euro Provision wert. Strenge Rechnung, gute Freunde.
Da darf man sich nicht lumpen lassen. Plech wiederum war von Meischbergers
Leistung derart angetan, dass er dafür die halbe Provision spendierte.
Alle waren
glücklich und zufrieden. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sollte man
vielleicht – aber das ist wieder eine andere Geschichte.
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