Donnerstag, 11. April 2013

Im braunen Sumpf der Wiener FPÖ



Stefan Gotschacher war Journalist, bevor er Pressesprecher des Gauleiters von Wien, Johann Gudenus, wurde. Na ja, Journalist ist vielleicht ein wenig übertrieben. Er arbeitete für „Heute“ und die „Wiener Bezirkszeitung“. Da ist die Berufsbezeichnung „Wuchtldrucka“ schon treffender.

Egal. Danach kam seine große Zeit bei der Wiener FPÖ. Allerdings schien Gotschacher sein Pressesprecher-Job nicht hundertprozentig auszufüllen. Er hatte das Bedürfnis der Welt noch mehr mitzuteilen. Und das tat er auch. Über Facebook. Dort postete er Sätze, wie „Und wenn sich die Reihen auch lichten, für uns gibt es nie ein Zurück“, aus dem Kampflied „SS marschiert im Feindesland“. Dem FALTER sei Dank wurde die Sache publik und Gotschacher seinen Job los.

Jetzt werden gleich wieder die Stimmen laut und von Neonazis bei der FPÖ schreien. Stimmt gar nicht. Stefan Gotschacher hat das völlig unabsichtlich gepostet und ist entsetzt, dass es sich dabei um Nazi-Gedankengut handelt. Er hat die Textstellen aus Foren abgeschrieben, ohne deren Ursprung zu kennen. Die Namen der Foren nannte er aber nicht.

Ganz vertrottelt ist der Nazigeselle offensichtlich noch nicht. Hoppla, das habe ich jetzt völlig unabsichtlich geschrieben.


Mord



Schlagzeile im STANDARD:
In Mexiko wird seit vier Monaten weniger gemordet.

Muss man sich jetzt Sorgen um die Arbeitsplätze bei den hiesigen Bestattungsinstituten machen?

Montag, 8. April 2013

Des Ministers neue Flieger



Neuer Verteidigungsminister – neues Glück. Gerald Klug ist nicht deppert. Was Scheibner unter Schüssel konnte, das kann Klug unter Faymann schon lange. Die Nationalratswahl rückt immer näher und die Parteikasse muss für die Endzeitschlacht gefüllt werden. Die Frage ist nur, wie macht man das rasch, diskret und effizient.

Nun, die Schüsselregierung hat es uns gezeigt. Man kauft sündteure, völlig nutzlose Flugzeuge und kassiert dabei ordentlich Schmiergeld. Gerald Klug – wie bereits erwähnt nicht deppert – hatte eine scheinbar gute Idee. Das Bundesheer braucht neue Flugzeuge. Und zwar Drohnen. 18 Stück von den ferngesteuerten Fliegern werden noch heuer gekauft. Dafür sind 3,9 Millionen Euro im Budget einkalkuliert. Zwischen 2016 und 2018 sollen dann 16 Millionen Euro für den Kauf von Drohnen ausgegeben werden.

Die Miniflieger sollen zur Aufklärung nach Naturkatastrophen im Inland eingesetzt werden. Das haben bis jetzt Hubschrauber gemacht, die im Bedarfsfall gleich rettend eingreifen konnten. Zukünftig werden die Drohnen über das Zielgebiet fliegen, ein paar Fotos machen und danach starten die Hubschrauber mit den Rettungseinsätzen.

Lieber Herr Verteidigungsminister. Wenn Sie sich schon zum Idioten machen müssen, so zeigen Sie zumindest Rückgrat und lassen Sie sich nicht für Korruption und Schmiergeldbeschaffung missbrauchen. Und wenn Sie schon unbedingt Modellflieger haben möchten, bei CONRAD gibt es gute Graupner- Modelle bereits um € 159,00 das Stück.



Sonntag, 7. April 2013

Gefektertes

Mizzi fekterte zum Bankgeheimnis:
„Es ist nicht gerechtfertigt, dass man ein kleines Land hier unter Druck bringen möchte - für eine Tradition, die bei uns in der Bevölkerung gut verankert ist.“
Übersetzung:
Wir von der ÖVP waren immer schon ignorante, verantwortungslose und korrupte Arschlöcher und dieser Tradition bleiben wir auch treu.

Chuzpe



Die jüngsten Enthüllungen, die eigentlich nicht wirklich welche sind, haben die EU wieder daran erinnert, am österreichischen Bankgeheimnis zu rütteln. Mitzi Fekter hat sofort die Nahkampfgrundstellung eingenommen, ihr Gesicht zu einer hässlichen Fratze verzogen – also ganz normal dreingeschaut – und without von delay lautstark gefektert: „Die Menschen haben ein Anrecht darauf, dass ihre Sparbücher geschützt sind – nicht nur in monetärer Hinsicht, sondern auch vor einem überbordenden Zugriff.“ Fekter beharrt darauf, dass Österreich einen effizienten Weg gehe, indem es bilaterale Verträge wie zuletzt mit der Schweiz und Liechtenstein abschließe. So könne man „Steuern einheben, ohne dass wir das Bankgeheimnis aufgeben“.

Ja, so stellt sich die kleine Mitzi die große Finanzwelt vor. Selbstverständlich muss das Bankgeheimnis bleiben. Wo kommen wir da hin, wenn das Finanzamt plötzlich erfahren würde, dass ich ein Sparbuch besitze, dessen Einlagehöhe bei den Finanzbeamten spontanes Gelächter auslöst? Nein, da muss man die Bürger schon schützen.

Übrigens. Vor wenigen Tagen sind Daten bekanntgeworden, dass in Steuerparadiesen weltweit eine unglaubliche Menge Geld an der Steuer vorbei gehortet wird. Na ja, das ist jetzt auch nicht gerade die große Überraschung. Interessant in dem Zusammenhang ist aber, dass namhafte Banken, darunter auch die ERSTE BANK und RAIFFEISEN in diesen Steueroasen Filialen betreiben und so ihre Kunden bei der Steuerhinterziehung aktiv unterstützen.

Blöd ist halt nur, dass gerade diese Banken vor einigen Jahren vom Staat, den sie ja auf diese Weise betrügen, finanzielle Hilfe in Anspruch genommen haben. Das nennt man dann Chuzpe.


Dienstag, 2. April 2013

Ein kluger Verteidigungsminister



Unser neuer Verteidigungsminister Gerald Klug ist der Hoffnungsträger der Vaterlandsverteidiger. Die lange angekündigte Bundesheerreform geht er in einem atemberaubenden Tempo an. Zitat: „Ich war hier schon in der Kantine. Ich hatte eine gute Suppe. Reis mit Saft und einen Salat. Und damit ich das Ganze nicht überziehe, habe ich auf ein Dessert verzichtet.“

Der Verzicht nach einer guten Suppe und gschmackigem Reis mit Saft plus Salat auf das verlockende Dessert fällt eindeutig in den Bereich der aktiven Selbstverteidigung. Wahrscheinlich flüsterte ihm sein Magen: „Waunnst den Dreck a no frisst – speibst.“

Wie man sieht, ein Verteidigungsminister, der seinem Namen alle Ehre macht.


Rien ne va plus


In Zypern will man Euro-Banken-und-überhaupt-Krise mit neuen Mitteln bekämpfen. Bis jetzt waren im griechischen Teil der Insel Casinos ausnahmslos verboten. Das soll sich nun ändern. Man will durch das Glücksspiel Geld in die leeren Staatskassen spülen.

Diese Idee ist zwar im Ansatz gut, aber nicht konsequent durchgedacht. Vielleicht sollte man die Casinos in die Banken integrieren. Die Kassenschalter werden zu Black Jack- oder Roulettetischen umfunktioniert. Will ein Kunde nun Geld abheben, muss ihm erst einmal Fortuna wohlgesonnen sein. Somit hat man neben der Möglichkeit sein eigenes Geld zu bekommen auch noch den Nervenkitzel des Glücksspiels.

Selbstverständlich kann diese zusätzliche Dienstleistung der Bank nicht kostenlos sein in Zeiten wie diesen. Die geldgierigen Menschen, welche durch ihre egoistischen und rücksichtslosen Geldabhebungen die Bank in den Ruin treiben wollen, müssen selbstverständlich einen Spieleinsatz leisten. Der Einsatz richtet sich nach der vom Kunden begehrten Geldbetrag.

Dies scheint ein faires, für alle Beteiligten befriedigendes System zu sein, das, wenn es auf der Mittelmehrinsel Akzeptanz findet, auch im restlichen Europa zur Anwendung gelangen könnte.