Mittwoch, 7. Dezember 2022

Das verwöhnte Leben kommt nicht mehr zurück, ihr Gfraster

Endlich ist sie da, die viel gelobte Strompreisbremse. Die Regierung wird nicht müde uns mitzuteilen, wie wohltätig sie ist. Ja, Nehammer und seine Samariter kümmern sich um uns. 30 Cent pro kWh sponsert uns der Staat in seiner schier unerschöpflichen Großzügigkeit.

Es wäre natürlich nicht die ÖVP, gäbe es da nicht doch noch einen kleinen Haken. Die Preisvergütung wird vom Bruttopreis inklusive MwSt abgezogen. Das bedeutet, dass wir zwar 30 Cent gesponsert bekommen, dafür aber die darauf entfallene MwSt zahlen dürfen. Natürlich hat uns das weder der Bundeskanzler noch Finanzminister verraten. Es war die Arbeiterkammer, die den Taschenspielertrick aufdeckte. Danke dafür, liebe AK.

Im Interview mit ORF-Bürger sagt Karl Nehammer in den ersten 30 Sekunden, dass „wir nicht so sind“, was die strafrechtlichen Vorwürfe gegen Thomas Schmid und andere Beschuldigte betrifft und weist alle Vorwürfe zurück, um in den nächsten 30 Sekunden, nur einen Satz später festzustellen, dass man Beschuldigte wie Wöginger, Sobotka usw. nicht vorverurteilen darf. Sie wären erst Beschuldigte und keine Verurteilten. Ja, man muss schon die richtigen Tabletten nehmen, um eine derartige Aussage so bravourös hinzubekommen.

Eine ÖVP Mandatarin meinte, die Leute bilden sich die Teuerung bloß ein. Und der OÖ Landeshauptmann Stelzer bringt es auf den Punkt indem er feststellt, dass wir bloß zu verwöhnt sind und dieses Leben so nicht mehr zurückkommt. Ja, unsere Politiker haben uns durchschaut. Wir sind einfach nur faule, verwöhnte Gfraster, die dem Staat noch mehr Geld abluchsen wollen. Schämen wir uns.

VP-Finanzminister Magnus Brunner hat beim EU-Gipfel gegen eine Bargeldobergrenze von € 10.000 gestimmt. Er sagte: „Bargeld ist ein wichtiger Bestandteil unserer Identität in Europa.“ Er meinte wahrscheinlich, dass Bargeld ein wichtiger Bestandteil der Korruptionsgebahrung in der ÖVP ist. Mit € 10.000 Obergrenze würde das ein wenig mühsam werden. Nein, alles muss in Bewegung bleiben und das Geld muss ungehindert fließen können – in die Taschen der Türkisschwarzen.

Ach ja, zum Schluss sei noch erwähnt, dass Bundeskanzler Nehammer, Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm und Freunde der Familie ihr einjähriges Berufsjubiläum in der derzeit ausgeübten Funktion feiern. Ja, es ist schon eine Leistung, 365 Tage im Korruptionssumpf der Volkspartei zu planschen, ohne von der WKSta behelligt zu werden.

Freitag, 2. Dezember 2022

Lustig war`s wieder, diese Woche.

Vorarlberger sind ein lustiges Volk. Vielleicht hängt das mit der dünnen Bergluft zusammen und / oder mit der ständigen Lawinengefahr. Laterns ist ein kleiner Ort im Bezirk Feldkirch, hat 686 EinwohnerInnen und Bürgermeister Gerold Welte, der sich um das Wohl der Gemeinde kümmert. In der letzten Gemeinderatssitzung beschloss man, dass das Jagdrevier „Wies“ im Ausmaß von 128 Hektar an den Bürgermeister verpachtet wird. Da die Bürgermeisterpartei „Gemeindeliste Laterns“ im Gemeinderat die Mehrheit hat, war der Fall schnell erledigt. Ohne Ausschreibung. Wozu auch. Der Bürgermeister wollte das Jagdrevier und er bekam es auch. So einfach kann Kommunalpolitik in Österreich sein.

Witzig ist die Argumentation Parteikollegen. Der Bürgermeister hätte sich das verdient, denn er braucht die Jagd für seinen Ausgleich im Alltag. Das ist nachvollziehbar. Besser der Bürgermeister lebt seinen Blutrausch im Wald als während der Gemeinderatssitzung aus.

Das Kanzleramt lud ausgewählte Journalisten (die erste Wahl – sozusagen oder wie HC Strache sagen würde, die Edelhuren der Republik) zum „Kanzlergespräch“ ein. Termin: 01.12.2022, 13:30 Uhr. Veröffentlicht darf das aber erst am Sonntag, 04.12.2022 werden. Wie man sieht, zieht Fleischmann im Hintergrund fleißig seine Fäden und Message Control beginnt wieder zu wirken. Was wird Nehammer erzählen? Wird er erklären, warum er in der letzten U-Ausschussbefragung wieder von nichts eine Ahnung, Wahrnehmung und so viele Erinnerungslücken hatte?

Andererseits, warum lassen sich die Journalisten derart vorführen wie gut dressierte bulgarische Tanzbären? Wenn die Schreiberlinge Rückgrat hätten, würden sie sagen: „Wenn das so ist, interessiert uns die Sache nicht“, und geschlossen abgehen. Dann würde Nehammer dumm dreinschauen und allein sein – mit seinen Psychopharmaka und dem Alkohol.

Und der Witz der Woche kommt – erraten von der ÖVP. Die ÖVP-NÖ hat offensichtlich etwas Angst vor der anstehenden Landtagswahl. Man könnte auch sagen, Johanna Mikl-Leitner geht der Arsch auf Grundeis. Die Vorladung in den Korruptions-U-Ausschuss war nicht wirklich für die VP wahlwerbungsmäßig ein Booster, und man bangt um die absolute Mehrheit. Jetzt kommt der Witz. Die ÖVP verhandelt nun mit den anderen wahlwerbenden Parteien um ein „Fairnessabkommen“ im Wahlkampf. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Jene Partei, die bei den letzten beiden NR-Wahlen die Wahlkampfkosten massiv überschritten hat, was eigentlich illegal aber der ÖVP scheißegal war, und sich daher zweimal den Wahlsieg mit unlauteren Mitteln erschlichen hat, diese Partei möchte ein Fairnessabkommen im NÖ-Landtagswahlkampf. Lustiger wird`s heute nicht mehr.

Montag, 28. November 2022

Neues von den Huren aus der Lichtenfelsgasse

Magnus Brunner, Finanzhure der Reichen, plant die KESt auf Wertpapiere, also Aktien und Co, von derzeit 27,5 Prozent abzuschaffen. Die KESt auf Sparbücher ist davon nicht betroffen. Wie man deutlich sehen kann, sind dem Finanzminister Pöbel und Tiere eher wurscht. Bemerkenswert ist auch noch, dass die ÖVP in Zeiten diverser Krisen, wo das Budgetloch schon größer ist als die Arschlöcher, welche uns regieren, die Steuern senken will.

Nach der COVAG-Überförderung von Hörl, Benko und Freunden der Familie stellt sich die Frage, hat die ÖVP irgendwo einen Geldbunker oder denken sie schon an die Erhöhung von Massensteuern wie die MwSt um wieder zu Geld zu kommen.

Erwähnenswert wäre noch, dass die Vermögenssteuer in Europa im OECD-Schnitt 5,3 Prozent beträgt. Österreich liegt mit 1,3 % an drittletzter Stelle. Aber daran wird sich so schnell nichts ändern, solange die Huren der Reichen für ihre Freier die Beine breit und das Geldbörserl aufmachen.

Apropos Geld und Steuern. Die Medien-Digitalisierungsförderung über insgesamt 53 Millionen Euro wurde erstmals von der Regierung vergeben. Ein Fünftel der Fördermittel, also 10,6 Millionen Euro entfällt auf den Boulevardsektor. Die Gratiszeitung HEUTE bekommt schlappe 2,5 Millionen. Das vom ÖVP-Großspender Christian Ortner gegründete Online Medium EXXPRESS, in dem der rechtskräftig wegen übler Nachrede und Kreditschädigung vorbestrafte Richard Schmitt Chefredakteur spielen darf, bekommt immer noch 713.000 Euro an Fördermittel.

Auf der anderen Seite lässt man die älteste Tageszeitung der Welt, die 1703 unter Kaiser Leopold I gegründete WIENER ZEITUNG finanziell ausbluten. Die im Staatsbesitz befindliche Zeitung wird von der Bundesregierung unter Bundeskanzler Karl Nehammer 2023 eingestellt. Unglaublich, was in diesem Land alles möglich ist.

Message-Control-Fleischmann ist erst ein paar Tage wieder da und letzten Sonntag eröffnete uns die Kronen-Zeitung auf der Seite 1: "Ausnahmezustand, wo Flüchtlinge über die Grenze strömen." Bald werden wir erfahren, dass die bösen Ausländer von der Inflation über die Teuerung bis hin zu Putins Krieg gegen die Ukraine an allen Schuld sind, was uns in unserer Wohlfühlblase stört. Ach ja, die ÖVP lässt in einer Umfrage die Beliebtheitswerte von Nehammer und Kurz gegenüberstellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Messias Sebastian wieder Bundeskanzler wird, ist groß. Vielleicht überrascht uns ja das Christkind mit diesem Geschenk.