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Sonntag, 1. Juni 2025

Pochtler und die Wirtschaftskrise

Christian Pochtler ist Präsident der Wiener Industriellenvereinigung, Erbe und Alleinherrscher über die „ISI-Group“ und zählt somit zu dem einen Prozent jener ÖsterreicherInnen, welche Steuern ebenso meiden wie der Teufel das Weihwasser.

 Dieser Herr Pochtler tat seine Meinung in Form einer Anzeige in der „Kronen Zeitung“ kund. Unter dem Titel „Krise gemeinsam überwinden“ beklagte er den wirtschaftlichen Stillstand, machte er sich Sorgen über den Wirtschaftsstandort und ist leicht irritiert über die „extrem hohe Sparquote“, was seiner Meinung nach die schrumpfende Wirtschaft zu verantworten hat.

Und Pochtler hat auch Lösungsvorschläge.

„Wären wir nicht gut beraten, kurzfristig Unangenehmes in Kauf zu nehmen, um nachher wieder besser dazustehen? Wie wäre es etwa mit drei Jahren maßvollen Anpassungen deutlich unter der Inflation bei Pensionisten, Beamten und in der Privatwirtschaft? Klarerweise mit einem sozialen Ausgleich für wirklich Bedürftige.“

Oida, geht`s noch? Dieses Sackgesicht will doch wirklich wissen, wie man die Masse noch mehr finanziell ausbluten lassen kann.

Gegenvorschlag. Wie wäre es mit drei Jahren Erhöhung der erst kürzlich gesenkten KöSt auf das Niveau der Lohnsteuer. Wie wäre es mit einer Erbschaftssteuer. Auch eine Vermögenssteuer wäre nicht verkehrt. Vielleicht sollte Herr Pochtler einmal darüber nachdenken.

Mittwoch, 10. Juli 2024

SOS-Wohlstand - Ein Notruf der Industriellenvereinigung

 

Die Industriellenvereinigung hat Angst um den Wohlstand ihrer Mitglieder. Unter dem Slogan „SOS-Wohlstand“ bangt sie um denselben der Superreichen. Die Angst vor der Armut treibt gar wundersame Blüten. Da scheut man auch nicht vor dem verstaubten „Leistung muss sich wieder lohnen“ nicht zurück. Wobei mit der Leistung sicher nicht jene der Krankenhaus-Putzfrau gemeint ist, ohne deren Leistung der Krankenhausbetrieb stillstehen würde.

Gemeint ist die Leistung jener 5% der Bevölkerung, die entspannt im Schatten sitzend die Aktienkurse studieren und angestrengt überlegen, ob genug Champagner für die abendliche Poolparty eingekühlt ist.

Entsprechend sehen die Forderungen der IV an die Regierung aus. Senkung der Abgabenquote auf unter 40%, wobei die Lohnnebenkosten „radikal“ gesenkt werden müssen. (Dass davon nur die Arbeitgeber profitieren und dies ausschließlich zu Lasten der Arbeitnehmer geht, bleibst selbstverständlich unerwähnt.) Weiters stehen auf dem IV-Wunschzettel eine Arbeitszeitverlängerung auf 41 Wochenstunden und eine Pensionsreform. Auch diese Forderungen gehen zu Lasten der ArbeitnehmerInnen.

Wer jetzt am 29. September ÖVP, FPÖ oder NEOS wählt und nicht zu den oben erwähnten 5% zählt darf sich nicht wundern, wenn er anschließend ordentlich in den Allerwertesten gepimpert wird.

Donnerstag, 22. Juni 2023

Die Angst der Reichen vor der Steuer

Die Industriellenvereinigung, die Unternehmerfraktion der Huren der Reichen, gerät langsam in Panik. Nachdem Andreas Babler die SPÖ aus dem Dornröschenschlaf geküsst hat, zeigt die Partei wieder wofür sie steht. Steuergerechtigkeit steht ganz weit oben auf der Agenda.

Die ÖVP hat zwar in regelmäßigen Abständen immer wieder gerufen: „Arbeit muss sich wieder lohnen“ und „Wer arbeitet darf nicht der Dumme sein“, aber mehr als diese leeren Worthülsen gab es nicht für das Volk.

Die SPÖ und die Gewerkschaft wissen, wie man Steuergerechtigkeit schaffen kann. Indem man die Steuer auf Arbeit senkt und gleichzeitig die Steuer auf Vermögen und Erbschaften erhöht. Und schon wird aus dem ÖVP-Eck panisch geschrien, dass dies ein unglaublicher Bürokratieaufwand und die Steuer an sich eine „Schnüffelsteuer“ wäre, weil ja, um Vermögen zu besteuern, der Staat den Wert des Vermögens kennen muss. Das geht natürlich gar nicht.

Wie ist das eigentlich bei der Lohnsteuer? Da weiß das Finanzamt auch ganz genau, wie hoch das Bruttoeinkommen der Steuerpflichtigen ist. Hier schreit keiner von Ungerechtigkeit und Schnüffelsteuer.

Wir erinnern uns:

Im Zuge der Ökosozialen Steuerreform 2022 wurde beschlossen, den Körperschaftssteuersatz von 25% ab dem Jahr 2023 etappenweise auf 24% und bzw. ab dem Jahr 2024 auf 23% zu senken.

Bei der Senkung der Gewinnsteuer für Kapitalgesellschaften hat die ÖVP kein Problem. Aber auch das gemeine Volk murrte nur sehr zurückhaltend. Wobei ein durchschnittlicher Arbeitnehmer zwischen 30 und über 40 Prozent an Lohnsteuer zahlt. Nur so als Vergleich.

Also, liebe Industriellenvereinigung, Wirtschftsbund und ÖVP. Scheißt euch nicht an, wenn endlich für Steuergerechtigkeit gesorgt wird. Keiner eurer edlen Spender wird deshalb in die Armut abrutschen und verhungern.

 

Sonntag, 14. April 2013

Die Industriellenvereinigung als Sinnstifter



Während ÖGB und AK bereits seit längerer Zeit eine Verkürzung der jährlichen Arbeitszeit durch eine sechste Urlaubswoche fordern, holt nun die Industriellenvereinigung zum Gegenschlag aus.

Generalsekretär der IV, Christoph Neumayer, fordert eine Grundsatzdiskussion über die Feiertage und verlangt vorerst eine Verschiebung der Donnerstag-Feiertage auf Freitage. Ziel ist es, die Zahl der Fenstertags-Wochenenden zu reduzieren. Damit wäre schon viel gewonnen, meint Neumayer. Dass es dabei naturgemäß auch ein paar Hanseln gibt, die viel verlieren, berührt den Generalsekretär nicht wirklich. Nach seinem Empfinden rufen die Radiomoderatoren das Wochenende praktisch schon am Mittwoch aus. Das kann und darf natürlich nicht sein. Was er dabei vergisst oder ignoriert ist, dass keinem Arbeitnehmer der Fenstertag geschenkt bekommt. Die Zeit muss eingearbeitet oder ein Urlaubstag dafür geopfert werden.

Wir sind eine Freizeitgesellschaft, warnt Neumayer. Man muss auch das Sinnstiftende der Arbeit wieder in den Mittelpunkt rücken. Schön gesagt. So gesehen ist der Arbeitgeber auch der Sinnstifter. Und weil Freizeit das Gegenteil von Arbeitszeit ist, ist diese auch sinnlos. Dagegen muss natürlich etwas gemacht werden.

Die Dienstag-Feiertage werden auf Sonntage verschoben, die Mittwoch-Feiertage auf Samstage, den Sonntag verschieben wir auf den Mittwoch und den Dienstag auf den Donnerstag. Und wenn wir nicht mehr weiter wissen, würfeln wir.

Arbeit muss wieder Freude machen, sinnvoll ist sie sowieso und in gewisser Weise macht sie sogar frei. Ja, das haben bereits unsere Großväter gewusst. In Südpolen steht das in großen Eisenlettern über einem Eingangstor.


Freitag, 23. November 2012

Die lustigen Ideen des Herrn Kapsch.



 Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung hat eine tolle Idee. Er möchte die Lohnsteuer ein wenig senken. Gleichzeitig will er, dass Niedrigeinkommensbezieher auch Lohnsteuer bezahlen. Und die Mehrwertsteuer, die sollte uns schon 22 Prozent wert sein.

Bei einer Pressekonferenz betonte Kapsch, sein Steuermodell sei fair. Außerdem will die Industriellenvereinigung, dass allen Menschen netto mehr in der Geldbörse bleibt. „Wir sind gegen eine Vermögens- Erbschafts- und Schenkungssteuer. Wir sind der Meinung, dass das innovationshemmend ist.“

Der Joint, den Herr Kapsch zuvor geraucht hat, muss einen tierischen Flash bei ihm ausgelöst haben. Gratulation zu diesem Kraut.