Sonntag, 7. April 2013

Gefektertes

Mizzi fekterte zum Bankgeheimnis:
„Es ist nicht gerechtfertigt, dass man ein kleines Land hier unter Druck bringen möchte - für eine Tradition, die bei uns in der Bevölkerung gut verankert ist.“
Übersetzung:
Wir von der ÖVP waren immer schon ignorante, verantwortungslose und korrupte Arschlöcher und dieser Tradition bleiben wir auch treu.

Chuzpe



Die jüngsten Enthüllungen, die eigentlich nicht wirklich welche sind, haben die EU wieder daran erinnert, am österreichischen Bankgeheimnis zu rütteln. Mitzi Fekter hat sofort die Nahkampfgrundstellung eingenommen, ihr Gesicht zu einer hässlichen Fratze verzogen – also ganz normal dreingeschaut – und without von delay lautstark gefektert: „Die Menschen haben ein Anrecht darauf, dass ihre Sparbücher geschützt sind – nicht nur in monetärer Hinsicht, sondern auch vor einem überbordenden Zugriff.“ Fekter beharrt darauf, dass Österreich einen effizienten Weg gehe, indem es bilaterale Verträge wie zuletzt mit der Schweiz und Liechtenstein abschließe. So könne man „Steuern einheben, ohne dass wir das Bankgeheimnis aufgeben“.

Ja, so stellt sich die kleine Mitzi die große Finanzwelt vor. Selbstverständlich muss das Bankgeheimnis bleiben. Wo kommen wir da hin, wenn das Finanzamt plötzlich erfahren würde, dass ich ein Sparbuch besitze, dessen Einlagehöhe bei den Finanzbeamten spontanes Gelächter auslöst? Nein, da muss man die Bürger schon schützen.

Übrigens. Vor wenigen Tagen sind Daten bekanntgeworden, dass in Steuerparadiesen weltweit eine unglaubliche Menge Geld an der Steuer vorbei gehortet wird. Na ja, das ist jetzt auch nicht gerade die große Überraschung. Interessant in dem Zusammenhang ist aber, dass namhafte Banken, darunter auch die ERSTE BANK und RAIFFEISEN in diesen Steueroasen Filialen betreiben und so ihre Kunden bei der Steuerhinterziehung aktiv unterstützen.

Blöd ist halt nur, dass gerade diese Banken vor einigen Jahren vom Staat, den sie ja auf diese Weise betrügen, finanzielle Hilfe in Anspruch genommen haben. Das nennt man dann Chuzpe.


Dienstag, 2. April 2013

Ein kluger Verteidigungsminister



Unser neuer Verteidigungsminister Gerald Klug ist der Hoffnungsträger der Vaterlandsverteidiger. Die lange angekündigte Bundesheerreform geht er in einem atemberaubenden Tempo an. Zitat: „Ich war hier schon in der Kantine. Ich hatte eine gute Suppe. Reis mit Saft und einen Salat. Und damit ich das Ganze nicht überziehe, habe ich auf ein Dessert verzichtet.“

Der Verzicht nach einer guten Suppe und gschmackigem Reis mit Saft plus Salat auf das verlockende Dessert fällt eindeutig in den Bereich der aktiven Selbstverteidigung. Wahrscheinlich flüsterte ihm sein Magen: „Waunnst den Dreck a no frisst – speibst.“

Wie man sieht, ein Verteidigungsminister, der seinem Namen alle Ehre macht.


Rien ne va plus


In Zypern will man Euro-Banken-und-überhaupt-Krise mit neuen Mitteln bekämpfen. Bis jetzt waren im griechischen Teil der Insel Casinos ausnahmslos verboten. Das soll sich nun ändern. Man will durch das Glücksspiel Geld in die leeren Staatskassen spülen.

Diese Idee ist zwar im Ansatz gut, aber nicht konsequent durchgedacht. Vielleicht sollte man die Casinos in die Banken integrieren. Die Kassenschalter werden zu Black Jack- oder Roulettetischen umfunktioniert. Will ein Kunde nun Geld abheben, muss ihm erst einmal Fortuna wohlgesonnen sein. Somit hat man neben der Möglichkeit sein eigenes Geld zu bekommen auch noch den Nervenkitzel des Glücksspiels.

Selbstverständlich kann diese zusätzliche Dienstleistung der Bank nicht kostenlos sein in Zeiten wie diesen. Die geldgierigen Menschen, welche durch ihre egoistischen und rücksichtslosen Geldabhebungen die Bank in den Ruin treiben wollen, müssen selbstverständlich einen Spieleinsatz leisten. Der Einsatz richtet sich nach der vom Kunden begehrten Geldbetrag.

Dies scheint ein faires, für alle Beteiligten befriedigendes System zu sein, das, wenn es auf der Mittelmehrinsel Akzeptanz findet, auch im restlichen Europa zur Anwendung gelangen könnte.


Sonntag, 31. März 2013

Wahlkampfgeplänkel



 Ich bitte hiermit hochoffiziell um Verzeihung. Ich hatte – wie so oft, meint meine Frau – unrecht. Na gut, bei Diskussionen mit meiner Göttergattin befinde ich mich stets auf der Verliererstraße. Nein, das macht mir schon lange nichts mehr. Sie hat recht und ich habe meine Ruhe. Nur so wird man alt.

Aber darum geht es eigentlich nicht. Gerhard Dörfler ist kein abgehalfterter Politparasit, wie ich unlängst kühn behauptete. Wahrscheinlich hätte ich die Tabletten doch nicht so abrupt absetzen sollen. Egal. Jetzt nehme ich sie ja wieder. Gerhard Dörfler ist ein weitsichtiger, verantwortungsvoller Politiker, der sich informiert. Den Wechsel vom Kärntner Landtag in den Bundesrat hat er nicht deshalb vollzogen, weil er in Wien um knapp 1.000,00 Euro mehr verdient als in Karawankistan. Nein! Nachdem er vor einem Jahr den Bundesrat scharf kritisierte und sogar abschaffen wollte, möchte er sich – Zitat: „ein Bild von innen machen, was ich damals von außen kritisierte.“

Wie jetzt. Muss ich dann vielleicht in Zukunft, wenn ich behaupte, jemand sei ein Arschloch, diesem auch hinter Selbiges kriechen, mich auf eine „fact-finding-mission“ begeben, um dann auch mit gutem Gewissen feststellen zu können, dass das untersuchte Subjekt nicht bloß ein Arschloch hat, sondern tatsächlich auch ein solches ist?

Weil wir gerade beim Thema sind. Das rotschwarze Wahlkampfgeplänkel hat bereits begonnen. Sebastian Kurz, schwarzer Hoffnungsträger, hatte eine besonders tolle Idee. Um jungen Menschen den Zugang zur ersten eigenen Wohnung zu erleichtern, soll der Staat beim Erwerb der Erstbehausung auf Grunderwerbssteuer und Grundbuchgebühr verzichten. Super! Da geht ein Aufatmen durch die Reihen der Zwanzigjährigen, die sich ihre erste Eigentumswohnung kaufen.

Natürlich war man bei der SPÖ auch nicht faul. Von hier kommt die Forderung, dass Maklerprovisionen zukünftig nicht mehr vom Mieter sondern vom Vermieter zu bezahlen sind. Ich freue mich schon auf die Reaktion der ÖVP.


Dienstag, 26. März 2013

Euthanasie für Politparasiten



Gerhard Dörfler, der Ex-Landeshauptmann von Kärnten, auf den Hace Strache so stolz ist, weil er – also Dörfler – Großartiges geleistet hat, wird doch nicht im Kärntner Landtag sein Unwesen treiben, sondern in den Bundesrat wechseln.

Noch vor einem Jahr wollte Dörfler den Bundesrat ratzeputz abschaffen. „So hilft es nichts, wenn am Bundesrat herumgedoktert und in Wahrheit mit einem Minireförmchen versucht wird, die Bevölkerung zu täuschen. Der politische Alltag zeigt, dass der Bundesrat längst nur noch als verlängerte Werkbank der Parteien agiert und schon lange keine echte Länderkammer mehr darstellt.“

Nun sieht er die Sache naturgemäß etwas anders. Er möchte international tätig sein und daher im Bundesrat die Parteikontakte nach Südosteuropa knüpfen. Bitte was will der machen? Österreichische Staatsbürgerschaften am Balkan verkaufen und den Saualm-Tourismus ein wenig ankurbeln.

Man sollte sich ernsthaft darüber Gedanken machen, ob es nicht Sinn macht ein Gesetz zu schaffen, das die Euthanasie von abgehalfterten Politparasiten nicht nur erlaubt, sondern dazu verpflichtet.