Ganz ehrlich jetzt. Dieses Ergebnis war zu erwarten. Andreas Khol und Rudolf Hundstorfer können über dieses Wahldebakel gar nicht überrascht gewesen sein. So viel Intelligenz gestehe ich den beiden Kandidaten zu, dass sie das kommen sehen mussten. Und wenn die Bundesparteiobmänner, Faymann und Mitterlehner überrascht waren, dann sagt das sehr viel über ihren Intellekt aus. Das ist in etwa so, als fährt man mit dem Auto mit Vollgas gegen einen Baum, wundert sich, warum der Baum nicht ausgewichen ist und gibt ihm die Schuld am entstandenen Schaden.
Rudolf Hundstorfer, der im Wahlkampf den roten Watschenmann verkörperte, soll für seine grandiose Performance belohnt werden. Er soll Präsident des SPÖ-Pensionistenverbandes werden.
Ansonsten wird es in der Bundesregierung mehr Schuldzuweisungen als Konsequenzen geben. Erwin Pröll weiß und verkündet dies auch lautstark, dass Werner Faymann die ganze Schuld am Wahlverlust der beiden Regierungskandidaten trifft. „Was macht denn Herr Faymann? Das ist das wirkliche Problem: Er ist der Meister des Verdrängens, des Verschleppens, des Verzögerns und des Wegduckens. Faymann ist das Hauptproblem in der Regierung. So kann das mit Sicherheit nicht weitergehen.“ (Pröll im Standard-Interview)
Dass Werner Faymannn eine Niete ist, scheint sich in der Zwischenzeit schon herumgesprochen haben. Bundeswerner aber auch die Khol-Schlappe in die Schuhe zu schieben ist schon tiefstes Radlbrunner-Niveau. Erwin Pröll scheint vergessen zu haben, dass die ÖVP seit geraumer Zeit neben dem Vizekanzler auch die wichtigsten Minister in der Regierung hat und dass an der Performance neben seinem Neffen Josef auch die Herren Spindelegger und Mitterlehner nicht unbeteiligt waren bzw. sind. Auch Maria Fekter oder Johanna Mikl-Leitner werden keine Sternstunden der österreichischen Innenpolitik zugeschrieben. Andererseits werden all diese Personalrochaden Erwin Pröll zugeordnet. So gesehen muss man zugeben, Erwin Pröll traf und trifft Personalentscheidungen, dass der Sau graust.
In der ÖVP weiß man, das war ein Fiasko, ein Debakel und ein Schuss vor den Bug, den Faymann und die Meinungsforscher zu verantworten haben. Letztere wahrscheinlich deshalb, weil sie nicht forsch genug die Meinungen erforschten.
Die SPÖ hat sofort reagiert und das Parteipräsidium einberufen. Krisensitzung, weil der rote Hut brennt. Was uns sicher nicht weiterhilft, sind Personaldebatten, war man sich rasch einig. Man realisierte, dass es sich hier um ein enttäuschendes Wahlergebnis handelte, das die richtigen Konsequenzen nach sich ziehen müsse. Man stellte fest: „Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam. Wir nehmen das Wahlergebnis ernst und setzen alles daran, aus diesem Ergebnis die richtigen Schlüsse zu ziehen. Im Übrigen werden strukturelle, inhaltliche und personelle Fragen bei Parteitagen entschieden.“
Na ja, wenn das so ist, dann kann ja nichts mehr schiefgehen bei der Nationalratswahl in zwei Jahren.
Dienstag, 26. April 2016
Freitag, 15. April 2016
Supernorbert
Das ist das
Hauptproblem bei guten Jobs – sie sind rar. Besonders gute Jobs sind extrem
rar. Dazu zählt auch das Amt des Bundespräsidenten. Es macht schon was her,
wenn man beim Stammwirt mit ein paar Burschen sitzt, drei oder mehr Bier
bestellt und auf die Frage, was man denn beruflich so mache – zuerst einen
Schluck des edlen Gerstensaftes zu sich nimmt, mit einer lässigen Handbewegung den
Schaum von der Oberlippe wischt, dezent rülpst und dann sagt: „I bin jetzt
Bundespräsident.“ Allein das Gesicht, welches die Saufbrüder bei dieser Meldung
machen, ist es wert, sich bei den Bemühungen, diesen Job zu bekommen, ganz
besonders anzustrengen.
Bei Khol und
Hundstorfer hat man den Eindruck, sie wären auch mit einem Türsteher-Job in der
Hofburg zufrieden. Griss und VdB sind zwar nicht abgeneigt, aber nicht um jeden
Preis. Aber Norbert Hofer, unverbraucht, ehrlich und gut, will unbedingt. Koste
es, was es wolle.
Damit das
gemeine Wahlvolk ihm ein Kreuzerl spendet, ist er bereit viel für das Volk und
seine Heimat zu tun. Er will Gerechtigkeit schaffen, indem er Ungerechtigkeiten
bei Luxuspensionen, Zwei-Klassen-Medizin, Pflege und Familien oder beim
Gebühren- und Mietwucher abstellt. Er will auch österreichische Arbeitsplätze
gegen Verdrängung und Lohndumping schützen. „Österreich zuerst“ muss auch am
heimischen Arbeitsmarkt gelten.
Ja, das
alles und noch viel mehr möchte und wird Norbert Hofer für uns alle machen.
Sobald wir ihm die Lizenz für die Hofburg erteilen. Ähnlich wie der HC-Man wird
Supernorbert zuerst Österreich und dann den Rest der Welt vom Bösen befreien.
Und dann,
wenn es soweit ist, sein Porträt in allen Klassenzimmern und Amtsstuben hängt,
wird er, flankiert von honorigen Politikern und neugierigen Journalisten im
Blitzlichtgewitter mit einer Schere das Band professionell durchschneiden und
feierlich verkünden: „Hiermit erkläre ich den Kanaldeckel für eröffnet.“
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Bundespräsidentschaftswahl,
FPÖ,
Norbert Hofer
Mittwoch, 13. April 2016
Schalom
Der freizeitliche Führer der sozialen
Heimatpartei ist mit einer Delegation nach Israel gepilgert. Erstaunlich, dass
man ihn und seine Schnürstiefelfraktionisten einreisen ließ. Die Toleranz der
Israelis scheint sehr groß zu sein.
Jetzt, wo Umfragen die aktuelle
Bundesregierung für bankrott erklären und der braune Bodensatz oben aufschwimmt,
versucht Strache auf dem diplomatischen Parkett gute Figur zu machen. Vladimir
Putin ist er ohnehin schon so weit in den Arsch gekrochen, dass er sich längst
im Despotengedärm verirrt hat.
Und jetzt versucht er es in Israel.
Nach dem Motto: „Die neuen Juden“ (copyright: HC Strache) besuchen die alten
Juden. Blöd halt, dass Letztere diesen Besuch nicht goutieren. Das offizielle
Israel betont, dass man Strache weder eingeladen hat, noch mit ihm etwas zu tun
haben möchte. Das wiederum versteht der Bumstinazi nicht. Seine Annäherung zu
Israel und dem Judentum ist weder Kalkül noch eine Kehrtwende: „Ich bin seit 2002 schon fünfmal nach Israel gekommen – ich
bin eine ganz andere Persönlichkeit als Jörg Haider. Unter meiner Obmannschaft
habe ich immer klargemacht, dass Antisemitismus in meiner Partei nichts
verloren hat.“
Die bei Veranstaltungen der Effen in
die Höhe schnellenden rechten Arme so mancher Fans ist nicht das, wofür man es
hält. NEIN! Das sind harmlose Getreue des Bumstiführers, welche ihm zuwinken
und dabei gleichzeitig drei bis fünf Bier bestellen.
Montag, 14. März 2016
Alternative für Dummies
Bei Landtagswahlen in drei deutschen
Bundesländern haben die AfD (Alternative für Dummies) stark zugelegt. Das ist
einerseits erschreckend, war aber nicht anders zu erwarten, wenn man sich die
brennenden Asylantenunterkünfte in Erinnerung ruft. Aber warum machen die Leute
so etwas, was treibt sie an? Angst, sagt man mir. Die Menschen haben einfach
Angst.
Wovor? Davor, dass ihnen die
Flüchtlinge etwas von ihrem Wohlstand wegnehmen könnten? Oder davor, dass die
Flüchtlinge etwas ohne Gegenleistung bekommen? In beiden Fällen ist die Wut
eindeutig fehlgeleitet. Da sollten die besorgten und die Wutbürger einmal die
Steuerflüchtlinge und Großkonzerne, die keine oder nur lächerlich wenig Steuern
zahlen, ins Visier nehmen. Das sind die Parasiten des Landes. Aber auf die mental,
oder wie auch immer einzudreschen ist nicht lustig. Die haben Pressesprecher
und eine Armee von Anwälten und wissen sich zu wehren.
Stattdessen werden Asylantenheime
abgefackelt und AfD gewählt. Hier einige Beispiele, wie diese Alternative
aussieht.
Frauke Petry findet es bedenklich,
wenn auf Kindergeburtstagen „Happy Birthday“ gesungen wird. Zur „Bild am
Sonntag“ sagte sie, sie wünsche sich mehr deutsche Lieder. Zitat: „Mir geht es
dabei um Ausgewogenheit.“
Hermann Behrendt, NRW-Vorstand der AfD
plädiert für die Abschaffung des Kündigungsschutzes und des Streikrechts. „Die
Mitbestimmung hat zur Schwächung des deutschen Wirtschaftsstandorts
beigetragen.“
Geht es nach dem AfD-Parteiprogramm,
sollen Kinder früher ins Gefängnis. Die Strafmündigkeit soll auf zwölf Jahre
gesenkt werden. Außerdem wünscht man sich eine Untersuchungshaft schon, wenn es
nur einen Tatverdacht gibt.
Da Geld vom Staat „die
Selbstständigkeit des Bürgers“ untergräbt, soll das Arbeitslosengeld und
Unfallversicherung privatisiert werden. Wer sich das nicht leisten kann oder
will, hat halt im Falle von Arbeitslosigkeit oder nach einem Arbeitsunfall Pech
gehabt.
Weiters möchte die AfD Abtreibungen
abschaffen oder zumindest erschweren, die Grenzen schließen, um die „rasante
Besiedlung Europas und besonders Deutschlands durch Menschen aus anderen
Kulturen und Weltteilen“ zu stoppen, psychisch Kranke, Drogen- und
Alkoholabhängige ins Gefängnis stecken, das Waffenrecht liberalisieren, weil
der Staat seinen Bürgern vertrauen müsse, damit diese sich besser wehren
könnten, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk privatisieren und gleichzeitig
zwei Rundfunk- und zwei Fernsehsender komplett durch Steuern finanzieren und
noch viele Grauslichkeiten mehr.
Das alles wollen offensichtlich die
AfD Wähler und auch Innen. Ach ja - und unser Bumstinazi kriegt ein feuchtes
Hoserl, wenn er nur an die AfD denkt.
Montag, 7. März 2016
Weltfrauentag
Das Team Stronach, also das, was vom
Team noch übrig geblieben ist, mit anderen Worten: Der politische Bodensatz der
Republik verteilt am Weltfrauentag vor dem Parlament Pfefferspray. Auf so eine
Idee muss man erst einmal kommen!
Alternativ dazu wird möglicherweise
Dr. Marcus Franz hinter dem Parlament ganz spontan unter dem Titel „Auf
Tuchfühlung“ ein Grapsch-Seminar veranstalten.
Die ÖVP verspricht den Frauen, dass
das Projekt „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ demnächst in Angriff genommen
wird. Bis dahin soll man stolz und zufrieden sein, in der Bundeshymne erwähnt
zu werden. Das ist genau genommen viel mehr wert.
Die FPÖ bietet am Weltfrauentag als
ganz besonderes Extra kostenlosen Begleitschutz für Frauen mit notariell
beglaubigtem Ariernachweis und Werner Faymann tritt in einer schmucken Uniform
samt Mütze vor das Parlament und fragt: „Hat jemand ein Taxi bestellt?“
Und am 9. März ist alles wieder so,
wie es immer war. Das Team Stronach wird nicht wahrgenommen, was für beide
Seiten besser ist, Dr. F. bemüht sich wieder redlich zu beweisen, dass auch
Akademiker ziemliche Koffer sein können und die Regierungsparteien wetteifern
mit dem Bumstinazi, wer von ihnen weiter rechts steht.
Sonntag, 6. März 2016
Ein vielversprechendes Talent
http://www.fanfiktion.de/s/56b77e4b00055ec83967cc26/1/Gefallener-Stern
Freitag, 19. Februar 2016
Amen
Reinhold Lopatka, Klubobmann der ÖVP,
hat – das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – Theologie
studiert. Ein semiprofessioneller Kathole, wenn man so will. Lopatka
ist ein universitär zertifizierter Christ. Und als solcher ist er
selbstverständlich bei der christlichsozialen Fraktion gut
aufgehoben.
Seine christliche Halbbildung äußert
sich in Forderungen nach Obergrenzen bei Flüchtlingen, Einschnitten
bei Mindestsicherung, weil es bei den Mindestsicherungsbeziehern oft
zu Alkoholmissbrauch kommt und Einschränkung der Bürgerrechte als
notwendige Maßnahme im Kampf gegen den Terror.
Sehr erfolgreich war Reinhold Lopatka
auch in der Anwerbung abgehalfterter Team Stronach-Abgeordneter.
Seine Gier nach Macht scheint weder Skrupel noch eine Hemmschwelle zu
kennen. War es im Jahr 2000 Andreas Khol, so wird es 2018 Reinhold
Lopatka sein, der den Weg zu einer schwarzblauen oder blauschwarzen
Regierung ebnet.
Heute überraschte der Vorzeigechrist
mit einem neuen entbehrlichen Mentalausfluss. Er meinte, die ÖVP
bietet der SPÖ an, den Sozialminister arbeitsmäßig zu entlasten
und die Zuständigkeit für den Arbeitsmarkt zu übernehmen. Das ist
christliche Nächstenliebe vom Feinsten. Die Agenden sollen wieder im
Wirtschaftsministerium angesiedelt sein, so wie es damals war, als
Martin Bartenstein Wirtschaftsminister, Wolfgang Schüssel
Bundeskanzler und überhaupt die Welt noch in Ordnung war. Lopatka
begründet seinen Wunsch mit der „Verdoppelung der Arbeitslosigkeit
in Österreich“, die es seit dem Wechsel der Agenden in das von der
SPÖ geführte Sozialministerium gegeben habe.
Unerwähnt lässt Lopatka allerdings,
dass die ÖVP uns immer noch exakt 420.000 Arbeitsplätze schuldet,
welche uns Michael Spindelegger vollmundig versprochen hat. Egal.
Wenn man es richtig analysiert, kommt man zum Schluss, dass Reinhold
Lopatka gar nicht so unrecht hat mit seiner Forderung. Wo sonst, als
im Wirtschaftsministerium sind die Arbeitsmarkt-Agenden besser
aufgehoben, denn: Geht`s der Wirtschaft gut, geht`s uns allen gut.
Ach ja, das Arbeitslosengeld kann man dann auch wesentlich
problemloser kürzen, womit die ÖVP schon länger liebäugelt.
Amen
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