Montag, 14. Mai 2012

Geliebte, geile Mütter



Die „Junge Union Nordrhein-Westfalen“ hatte für die Landtagswahl am Muttertag den ultimativen Wahlslogan. „Wer seine Mutter liebt, wählt CDU!“
Das erinnert an den Spruch der Wiener VP vor der hiesigen Landtagswahl, wo die Schwarzen werbewirksam darauf hinwiesen, dass irgendwer oder irgendetwas an ihnen – Mitzi Fekter konnte ausgeschlossen werden – geil mache.

Die WählerInnen entschieden sich gegen die vermeintliche Dauergeilheit. Der Rest ist Geschichte. In NRW zeigt das Wahlergebnis nicht, ob die Wahlberechtigten ihren Müttern wohlgesonnen sind. Man kann aber davon ausgehen, dass dem so ist. Fest steht, die CDU lieben sie nicht.

Erschreckend ist die Tatsache, dass die Konservativen – egal ob im hohen Norden oder bei uns, beinahe schon am Balkan – generell ziemlich intelligenzbefreit agieren. Zumindest was die Wahlwerbung angeht.


Samstag, 12. Mai 2012

Telekom

Die Telekom Austria schreibt wieder schwarze Zahlen. Der Vorstand jubelt und die Aktionäre freut`s. Das ist aber auch keine Wunder, nachdem jetzt keine Schmiergelder mehr an Hochegger und Co. bezahlt werden.

Freitag, 11. Mai 2012

Klimarettung an der Copacabana



Im Juni 2012 findet in Rio de Janeiro der nächste Klimagipfel statt. Da wird das Wetter hoffentlich besser sein. Im südafrikanischen Durban hat es ja teilweise geschüttet, da konnte man fast nichts unternehmen. Keine direkte Klimarettung am Strand war möglich. Grauenvoll!

In Rio ist man sehr gut vorbereitet auf die Klimatouristen. Die gehobene Hotellerie hat die Preise derart erhöht, dass Experten bereits von einer abgehobenen Hotellerie sprechen. Das EU-Parlament vertritt die Meinung, dass angesichts der europäischen Finanzprobleme eine Teilnahme nicht gerechtfertigt ist. Und somit bleibt die 11-köpfige Delegation dort, wo sie ist.

Die EU-Kommission sieht die Lage etwas anders. Nachdem sie Griechenland so toll gerettet hat, gönnt man sich nun eine kleine Klimarettung unter südlicher Sonne. Allerdings – und das darf nicht unerwähnt bleiben – reisen die sechs Klimafuzzis „kostensensibel“. Was auch immer darunter zu verstehen ist.

Doris Ostermann, Pressesprecherin des heimischen Klimagottes Nikolaus Berlakovich, teilte mit, dass man sich auch in Österreich der Kostenproblematik bewusst ist. Die Teilnahme an dem Gipfel stellt das Ministerium aber auch nach der Absage der EU-Delegation nicht infrage. Zu wichtig ist die Bedeutung der Konferenz in Rio. Ostermann betonte aber, dass die Delegation des Lebensministeriums mit Berlakovich als Leiter und fünf Mitarbeitern des Ministeriums äußerst „schlank“ geraten ist. Der Minister reist zudem nur für drei Tage an.

Na ja, drei Tage müssten auch reichen. Danach sollten die Ozonlöcher gekittet, das CO2 verscheucht und das Klima erfolgreich reanimiert sein. Außerdem wird es an der Copacabana dann auch langsam fad.

Donnerstag, 10. Mai 2012

BUWOG – die unendliche Geschichte



Es grenzt schon fast an ein Wunder. Karlheinz Grassers selektive Amnesie scheint geheilt zu sein. Na ja, nicht ganz – aber es gibt große Fortschritte. Bis vor kurzer Zeit behauptete der etwas glanzlos gewordene Schönling gebetsmühlenartig, nie den Angebotswert der CA-Immo, also die magischen 960 Millionen, gekannt zu haben.

Nach der Aussage seines ehemaligen und ihm nun so schamlos in den Rücken gefallenen Kabinettchefs Traumüller, erinnert sich Grasser wieder. Selbstverständlich kannte er das Angebot. Aber natürlich hat er mit niemandem darüber gesprochen. Großes Ehrenwort.

Woher Walter Meischberger von den 960 Millionen wusste, wollte er nicht sagen. Viele Leute, 50 bis 60, wussten davon. Meischi, geschult in strategischer Kommunikation – wahrscheinlich las er das Werk „Gescheit reden für Dummies“, dachte sich, diese Zahl verwenden zu können und teilte sie seinem Spezi Hochegger mit. Dieser wiederum ging zur Immofinanz, verriet dort das Angebot der Konkurrenz und schwupp, wurde das Angebot um eine Million erhöht.

Genauso wird es gewesen sein. Das klingt nach einem Doppler Grünen Veltliner plausibel.
Interessant ist auch die Tatsache, dass sich der Wert der 62.000 verkauften Wohnungen innerhalb von ein paar Jahren verdoppelt hat. Wie bitte funktioniert so eine wundersame Wertsteigerung? Waren die Wohnungskeller geheime Golddepots der Nationalbank, die in Vergessenheit geraten waren und nun wiederentdeckt wurden? Oder wurden die Wohnungen gar weit unter ihrem tatsächlichen Wert verscherbelt.

Aber das ja sicher nicht der Fall. Immerhin versicherte der ehemalige Finanzminister, dass dieser Deal nicht nur supersauber sondern auch ein tolles Geschäft für die Republik war. Und in diesem Zusammenhang wird auch klar, warum Grasser das große goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich bekommen hat.

Dienstag, 8. Mai 2012

2052



Lange hat man nichts mehr gehört vom Club of Rome. Die Vermutung lag schon nahe, dass, nachdem das Römische Reich untergegangen ist, es den Club gleich mitgenommen hat. Aber nein! Die Elite der Mentalwichser hat sich wieder zu Wort gemeldet.

Der neue Club of Rome Bericht „2052“ warnt eindringlich vor dem Klimawandel und vor einer Revolution in den 2020er Jahren. Aber – und jetzt kommt die gute Nachricht – die Bevölkerung wird nicht so stark wachsen, wie angenommen. Na ja, Letzteres ist logisch nachvollziehbar. Den Leuten ist einfach zu heiß zum Schnackseln.

Bis 2052 wird es weniger Armut in den Entwicklungsländern, jedoch mehr Armut und Ungleichheit in den Industriestaaten geben. Wenn das so ist, sollten wir gleich gegensteuern und die Entwicklungshilfe stoppen, da wir sie in absehbarer Zeit ohnehin selbst bitter nötig haben.

Aber auch für die Zeit nach 2052 malen sie ein düsteres Bild. Der Klimawandel wird zur Sorge Nummer Eins. Denn das Treibhausgas Methan wird aus der auftauenden Tundra entweichen und die Erde weiter aufheizen, worauf noch mehr Permafrostboden in der Tundra auftaut.

Bevor wir aber in Panik ausbrechen, sollten wir uns die Prognosen des Römerclubs aus den 70er Jahren in Erinnerung rufen. Da prophezeiten sie globale Lebensmittel- und Trinkwasserknappheit für die Jahrtausendwende mit dem Resultat, dass es zu globalen kriegerischen Auseinandersetzungen um die Grundnahrungsmittel kommen wird.

Die Zeugen Jehovas haben es längst aufgegeben, den Weltuntergang vorherzusagen. Nicht zuletzt, weil sie langsam ein wenig unglaubwürdig wirkten. Dem Club, wenn er so weitermacht, droht ein ähnliches Schicksal. Aber noch ist es nicht soweit.

Die Klimafritzen und Umwelttussen werden jetzt die Hände über den Köpfen zusammenschlagen und wehmütig klagen, dass sie es ja schon längst gewusst haben. Auch sie werden daraufhin wieder vermehrt heiße Luft in Form von geistigen Flatulenzen produzieren. Und das, ohne Rücksichtnahme auf die langsam verreckende Tundra.


Samstag, 5. Mai 2012

Ein großer Schritt



Eine blinde Frau wollte ihren Mann als Begleiter zum Frauenlauf anmelden. Na da war aber der Teufel los. Das geht natürlich nicht. Das ist ein Frauenlauf, da haben Dreibeiner nichts verloren. Nach Intervention des STANDARD hat die Geschäftsleitung der Österreichischen Frauenlauf GmbH die Bestimmungen gelockert. Ab heuer dürfen auch männliche Begleitpersonen mitlaufen. Und sie müssen sich nicht einmal kastrieren lassen. Das ist wahrlich ein großer Schritt für die Männer, der im Schritt gar nicht schmerzt.

Ach ja, Geschäftsführer bei der Österreichischen Frauenlauf GmbH ist ein Mann, Andreas Schnabl.


Freitag, 4. Mai 2012

Ein harmloser Niederösterreicher



Ein Vergewaltiger, der noch neun Jahre Freiheitsstrafe zu verbüßen hat ist der Justiz abhandengekommen. Verloren gegangen – sozusagen. Gerade war er noch da und im nächsten Augenblick durch ein Klofenster verschwunden. So ein Schlingl aber auch!

Die Medienberichterstattung über den österreichischen Übeltäter hält sich in Grenzen. Die Justiz spricht von einem moderaten bis geringen Risiko für die Bevölkerung. Der Täter wurde wegen Vergewaltigung in einer aufrechten Beziehung verurteilt. Ihm unbekannte Frauen hat er nicht belästigt.

Na ja, wenn das so ist, dann ist ja fast alles gut. Natürlich könnte der Schurke seine Ex aufsuchen und sich bei ihr für die langjährige Haftstrafe bedanken. Da muss die Frau halt ein bisschen vorsichtig sein und die Haustür immer brav abschließen.

Nicht auszudenken, wenn der Mann einen Migrationshintergrund hätte, vielleicht sogar tschetschenischer Asylwerber wäre. Hace Strache würde gemeinsam mit Herbert Kickl und Harald Vilimsky als Trio Infernal durch die Straßen ziehen, nicht ruhend, bis sie den gefährlichen Triebtäter gestellt und anschließend abgeschoben hätten.

Aber Gott sei Dank handelt es sich im vorliegenden Fall bloß um einen harmlosen Niederösterreicher.