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Freitag, 14. Februar 2025

Mei, woa des schee

 

Waunn i ma heite so aunschau,

de Politika

wia`s streitn

um jeden Postn.


Wia`s liagn und betriagn,

dass die Justiz

nimma nochkummt

und laungsaum aufgibt.


Daunn denk i zruck

an de 70a Joah und an den Kreisky.

Wo mei greßte Surg woa:

Iss i jetzt a Jolly oda a Twinni.

Montag, 16. Januar 2023

Vom Klimaaktivisten zum Verkehrsterroristen

Karl Mahrer, Wiener ÖVP-Chef und Beschuldigter in der Wienwert-Causa, äußerte sich in der Boulevard-Zeitung HEUTE über die Klimaaktivisten. Titel seines Mentalfurzes: „Klima-Kleber sind Straftäter“. Er fordert strenge strafrechtliche Verfolgung jener Menschen, die sich begründet Sorgen um ihre Zukunft machen und dies durch Proteste zum Ausdruck bringen. Nein, Mahrer hat kein Verständnis dafür, dass junge Menschen Straßen blockieren indem sie sich an den Asphalt kleben. Er bezeichnet sie nicht direkt als Terroristen, ist aber sicher davon überzeugt, dass sie welche sind. Verkehrsterroristen sozusagen.

Warum diese Menschen protestieren und warum die Regierung über die Forderungen nicht einmal diskutieren möchte, darauf geht Karl Mahrer nicht ein. Klimaschutz, unsere Jugend fordert nur, dass sich die Regierung verantwortungsbewusst, zukunftsorientiert verhält und eine Klimaschutzpolitik betreibt, die nachhaltig ist. Die beiden grundlegenden Forderungen der Aktivisten sind Tempo 100 auf Autobahnen und ein Fracking Verbot in Österreich. Aber die Regierung ist gar nicht gewillt darüber zu diskutieren, wohl wissend, dass sie mit der derzeitigen Politik das Klimaziel bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein nie und nimmer schaffen wird. Was dann kommt sind Strafzahlungen in der Größenordnung von mehr als vier Milliarden Euro. Aber das ist Nehammer und Kogler wurscht, denn 2040 sind beide längst in Pension.

Was für unsere Regierung und auch für Karl Mahrer, dem Wurmfortsatz der Wiener Politik gilt, ist die Gegenwart. Gedacht wird in wöchentlichen Umfragewerten, Legislaturperioden und Machterhalt. Wie es dabei den Menschen geht und ob bzw. wie die Kinder von heute in zwanzig, dreißig Jahren Überleben werden, das ist ihnen egal.

Donnerstag, 24. November 2022

Neues aus der Alpenrepublik – Ein Wochenrückblick

Dort, wo der Rebensaft gedeiht, der Marchfeldspargel stolz sein Haupt aus trockner Scholle erhebt und wo so manche Frucht von Mutter Erdes Gnaden wächst, dort wird demnächst gewählt. In Niederösterreich, wo Ferien noch Ferien sind und die ÖVP ein tausendjähriges Alleinregierungsrecht zu haben scheint, könnte letzteres wohl wanken, wenn in knapp zwei Monaten das Wahlvolk zur Stimmabgabe aufgerufen wird. Johanna Mikl-Leitner, rechtmäßige Regentschaftserbin von Erwin den Umsichtigen – Pröll, (er hatte die Angewohnheit politische Nieten und Arschlöcher in die Bundesregierung zu entsorgen – bekanntestes Beispiel ist Wolfgang Sobotka), wird es wohl nicht leicht haben, den Thron in St. Pölten zu halten. Und das, obwohl sie in der Krise wunderbare und praxisnahe Spartipps für das Volk hatte. Man müsse nicht zehn Ballkleider haben, drei würden es auch tun, war zwar gut gemeint, kam aber auf den billigen Plätzen – Thomas Schmid würde sagen: beim Pöbel und den Tieren – nicht so toll an. Aus diesem Grund versucht die Volkspartei österreichweit gute Stimmung für sich zu machen, was in Zeiten wie diesen wahrlich nicht einfach ist.

In Wien, zum Beispiel picken auf fast jeder Bim- und Bushaltestelle Plakate mit dem Konterfei des Wiener ÖVP-Obmanns Karl Mahrer. Dazu muss man wissen, dass in der Causa „Wienwert“ die WKStA gegen Mahrer als Beschuldigter ermittelt. Auf dem Plakat ist folgender Satz zu lesen. „In der Krise beweist sich der Charakter“. Man sieht, die Partei hat durchaus Humor und lässt so manchen Kabarettisten vor Neid erblassen. Wenn die Wiener Stadtregierung jetzt nicht deppert ist, verlängert sie die Öffis-Intervalle um ein paar Minuten, damit die Leute Zeit haben, den Sinn des Plakats zu verinnerlichen und dabei etwas Grant aufzubauen.

Wolfgang Sobotka, zweitmächtigster Mann im Staat, hat für das neu renovierte Parlamentsgebäude einen Bösendorfer Flügel mit Goldeinlegearbeiten um schlappe EUR 3.000,00 pro Monat angemietet. Da ist der Bund eh noch billig davongekommen. Damals in NÖ hat Sobotka als Finanzlandesrat 2,3 Milliarden Euro Wohnbaugelder verzockt. Trotzdem hätte man ein Angebot aus Salzburg einholen sollen. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll Red Bull ebenfalls Flügel verleihen.

Der neueste Coup der ÖVP. Gerald Fleischmann, enger Vertrauter von Sebastian Kurz, Beschuldigter in der Beinschab-Tool-Causa, ist wieder zurück. Der Erfinder der Message-Control übernimmt diese wieder in der Regierung. Es bleibt die Frage offen, wie tief die Umfragewerte für die ÖVP noch sinken müssen, bis man Sebastian Kurz, Elisabeth Köstinger, Margarethe Schramböck, Christine Aschbacher und Gernot Blümel wieder auferstehen lässt. Ostern 2023 wäre ein geeigneter Termin. Dann könnte man das Ereignis als Auferstehung in der Wiener Stadthalle zelebrieren. Gegen eine geringfügige Spende wird Kardinal Schönborn sicher die Zeremonie inklusive Weihwassers und Weihrauch leiten.

Bleibt abschließend die Elferfrage: Wer ist wohl korrupter, FIFA, Mafia oder ÖVP.

Die FIFA hat kein Problem mit Korruption. Katar ist wohl ein sehr gutes Beispiel dafür. Die Mafia ist da wahrscheinlich ein bisschen subtiler. Sie macht Angebote, die man nicht ablehnen kann. Tut man es doch, so war es der letzte Fehler, den man beging.

Die ÖVP hingegen spielt auf „christlich-sozial“, hält die Hand auf wo immer es geht, erteilt die Absolution, wohlwissend dass es sich dabei bloß um faulen Zauber handelt und prostituiert sich für die Reichen, wobei sie hier keine wie auch immer geartete Hemmschwelle kennt.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Minusintelligenz



Es ist nicht lange her, da versprach Hace Strache uns einen „positiven“ Wahlkampf. Nach den letzten Wahlniederlagen ging Herbert Kickl wahrscheinlich in sich und checkte, dass die bösen Ausländer doch nicht der ewige Joker für Wahlerfolge sind. In der Folge lächelte Strache von Plakaten mit ebenfalls Zähne zeigenden, schönen Menschen inklusive braunem Hund (kein Witz). Was wollte uns die FPÖ damit sagen? Braune Hunde wählen Strache?

Egal. Seit wenigen Tagen haben sich die Blauen wieder ihrer mentalen Wurzeln besonnen. Im ORF-Morgenjournal stellte Strache das neue „Handbuch für freiheitliche Politik“ vor. „Mein Kampf – light“ sozusagen. Und darin findet sich natürlich– erraten – das Ausländerthema. Das altbewährte Feindbild muss wieder einmal herhalten. Was für die Nazis die Juden waren, sind für die FPÖ die Ausländer. Die Parallelen sind erschreckend.

„Österreich ist kein Einwanderungsland“, heißt es da im Kapitel Heimat und Identität. „Die FPÖ lehnt aufgrund der Migrationswellen der jüngsten Vergangenheit jegliche Zuwanderung ab. Multikulturelle Parallelgesellschaften lehnen wir ebenso ab wie die Vermischung von religiösen und philosophischen Weltbildern.“ Außerdem wissen die Schnürstiefelfraktionisten, dass Integration allein quantitativ nicht mehr möglich ist. „Ziel muss es daher sein, nach dem Prinzip der Minuszuwanderung in Österreich aufhältige Ausländer wieder in ihre Heimat zurückzuführen.“

Undsoweiterundsofort. Irgendwie scheinen es die Blaumeisen noch nicht geschnallt zu haben, dass Minusintelligenz nicht permanent von der Wählerschaft honoriert wird.


Sonntag, 17. Februar 2013

Tief durchatmen und - zulassen



 Ja, ich muss zugeben, es geht mir gut. Trotz Winter, Kälte und Schnee. Obwohl der Klimawandel mich zurzeit schändlich im Stich lässt und ich mir den Arsch abfriere, fühle ich mich nicht wirklich schlecht.

Früher hat er mich fertig gemacht, der Winter. Ich hasste diese Jahreszeit – inklusive Weihnachten und Silvester. Es nervte mich und ich wartete auf die ersten warmen Frühlingstage wie ein Junkie mit Entzugserscheinungen auf den Dealer seines Vertrauens. Damit ist nun Schluss. Ich quäle mich nicht mehr durch die verschneiten, gatschigen Tage, ärgere mich nicht mehr über Verkehrschaos und Schnellbahnverspätungen. Wozu auch? Es ändert ja nichts an der Tatsache, dass es so ist, wie es ist.

Wie das geht? Ganz einfach. Es gibt zwei Möglichkeiten. Man kann, wenn es die Umstände und das zur Verfügung stehende Budget gestatten, in der Karibik überwintern. Würde ich gerne, spielt es aber nicht. Dann bleibt nur noch die zweite Möglichkeit. Zulassen, es einfach geschehen lassen. Als Gefühlsregung höchstens einmal ein Zucken mit den Schultern, um festzustellen, dass es eben ist, wie es ist.

Das hilft! Und wie es hilft. Diese tolle Methode ist auf alle möglichen Lebenslagen und Situationen anwendbar. Nehmen wir die Politik, zum Beispiel. Berlakovich, der Lebensminister mit Ablaufdatum, verlangt für die Bauern 72 Millionen Förderung aus dem Budget, nachdem die EU diese Förderungssumme gestrichen hat. Tief durchatmen und – zulassen.

Oder die Schnürstiefelfraktionisten. Da machen ein paar rechtsextreme Vollkoffer eine „Gegenbesetzung“ in der Votivkirche und ziehen mangels Action nach wenigen Stunden wieder ab. In der APA-Meldung der FPÖ ist dann von gewaltbereiten linkslinken Chaoten die Rede, welche die friedlichen Gegendemonstranten aus der Kirche verjagten. Dank des beherzten Eingreifens der WEGA konnte Schlimmeres verhindert werden. Tief durchatmen und – zulassen.

Na ja, in den letzten beiden Fällen hilft eher laut schreien und / oder Berlakovich und Strache mit einem Baseballschläger physischen Kontakt aufnehmen lassen. Aber danach gleich wieder tief durchatmen und – zulassen.