Blicken
wir zurück an die erste schwarzblaue Regierung unter Bundeskanzler
Wolfgang Lüssel. Damals war KHG Finanzminister, heute wartet er
darauf wann und wo er seine 8 jährige Haftstrafe antreten darf. Wie
sich die Zeiten ändern. Damals wollte man den privaten
Versicherungsunternehmen ein Geschäft zukommen lassen, machte den
Leuten Angst, dass die staatlichen Pensionen nicht sicher sein würden
und jedenfalls nicht ausreichen würden und rührte die Werbetrommel
für private Pensionsversicherungen. Viele Menschen folgten dem
Aufruf, stellten fest, dass dies nur ein Geschäft für die
Versicherer war und stiegen nach und nach wieder aus.
Mehr als
20 Jahre später wollen die NEOS das private
Pensionsversicherungsgeschäft wieder ankurbeln und sie machen es
wesentlich raffinierter obwohl es trotzdem nur ein Einserschmäh
bleibt. Und so soll er funktionieren.
Ab dem
18. Lebensjahr sollen alle jungen Menschen 25.000 Euro auf ein
„Chancenkonto“ als dritte Säule des Pensionssystems bekommen.
Vorzeitig abgehoben werden darf das Geld nur für Bildung bzw.
Ausbildung, Unternehmensgründungen oder die Investition in ein
Eigenheim. Macht man eine Lehre und organisiert sich eine Miet- oder
Genossenschaftswohnung, so bleibt das Geld auf dem Konto. Außerdem,
träumt Meinl-Reisinger, sollen jährlich 3.000 Euro steuerfrei auf
dieses Konto, das in Wahrheit ein privates Pensionskonto ist,
eingezahlt werden können.
Gegenfinanziert
soll dieses System durch eine Verschiebung des Pensionsantrittsalters
um ein Jahr werden.
Wir
fassen zusammen:
Alle
Jungen, egal ob Milliardärsspross oder armer Schlucker, bekommen mit
18 Jahren 25.000 Euro auf ein Pensionskonto, das nur unter bestimmten
Umständen abgehoben werden kann, was wahrscheinlich nur bei den
besser situierten Leuten zutrifft.
Finanziert
wird die Aktion von allen Menschen durch einen späteren
Pensionsantritt. Keine Vermögenssteuer, keine Erbschaftssteuer.
Warum sollten die, die es sich leisten könnten einen fairen Beitrag
dazu löhnen.
Nutznießer
sind große Versicherungsunternehmen, denen es laut Gesetz auch
erlaubt ist, Pensionsauszahlungen zu kürzen, wenn die Geschäfte
schlecht gehen und sie sich am Kapitalmarkt ein bisschen verzockt
haben.
Und als
„Zuckerl“ bieten uns die NEOS noch steuerfreie € 3.000, die man
zusätzlich auf dieses Pensionskonto einzahlen kann.
Was uns
die NEOS nicht sagen:
Es ist
für jeden ASVG-Versicherten jederzeit möglich steuerfrei einen
höheren Beitrag als die gesetzliche Pensionsversicherung
einzuzahlen. Dieser Betrag kann variieren und muss auch nicht
monatlich geleistet werden. Man tut wie man kann und das Geld wird
dem gesetzlichen Pensionskonto gutgeschrieben. Großer Vorteil
gegenüber den privaten Versicherern: Die staatlichen Pensionen sind
sicher. Laufende staatlichen Pensionen können nicht – aus welchen
Gründen auch immer – nach Belieben gekürzt werden, so wie es bei
den privaten Instituten der Fall ist.
Was
lernen wir daraus:
Die NEOS
sind auch nur neoliberale Hütchenspieler, die nur eines wollen –
unser Geld.