Samstag, 10. November 2012

Sauberes Wien



 Die Justiz in Österreich ist scheinbar unterbeschäftigt. Obwohl Mitzi Fekter, ÖVP-Fraktionsvorsitzende im Eurofighter Untersuchungsausschuss zur Erkenntnis kam, dass bei dem Deal alles mit rechten Dingen zuging, (also noch rechter hätten die Dinge nicht sein können), ermittelt die Justiz weiter in dieser Causa. Dabei ist die schwarze Mitzi damals immer mit einem kleinen Spielzeug-Eurofighter in den Ausschuss gegangen, um ihre besonders kritische Haltung gegenüber der Anschaffung dieser Flieger zu demonstrieren. Naja, wenn man auf einen versteckten Knopf am Seitenruder drückte, dann hat der kleine Schlingel so schön vibriert. Aber das war nur ein kleiner Nebeneffekt.

Also wenn die Richter und Staatsanwälte nichts Besseres zu tun haben, sollen sie der MA 48 helfen. Damit zumindest Wien sauber bleibt.


Donnerstag, 8. November 2012

Wertfrei betrachtet




Franz Strohsack steht für Werte. Viele neue Werte. Und weil Werte halt auch etwas kosten, no na – sonst wären sie ja Wertlose, mit denen man ebenso viel gewinnen kann wie mit Arbeitslosen, hat die Opportunistentruppe nun im Parlament den Klubstatus und mit diesem viel Geld erhalten.

Wir fassen zusammen. Eine Partei, die vom Volk nie gewählt wurde, sitzt plötzlich im Parlament und kassiert Steuergeld in Millionenhöhe.


Dienstag, 6. November 2012

Prügel statt Flügel



Nachdem Felix Baumgartner nun rechtskräftig wegen Körperverletzung schuldig gesprochen wurde, überlegt man fieberhaft bei Red Bull die Werbestrategie zu  adaptieren.
Neuer Slogan: Red Bull verleiht Prügel.

Samstag, 3. November 2012

Eine Feierwoche gegen den Gedenkstress



 Ja, auch heuer gab es sie wieder, und sie traten wie jedes Jahr im Doppelpack auf. Zuerst der Weltspartag. Den finde ich besonders lustig. Da verteilen die Banken Gratiskugelschreiber und ähnliches unnützes Zeug, um uns dazu zu animieren, das sauer verdiente Geld der Bank zu leihen. Dafür gibt es auch Zinsen. Leider sind diese wesentlich niedriger, als die Inflationsrate. Aber dafür schenken sie uns ja die vielen bunten Feuerzeuge, Luftballons und Kugelschreiber.

Das ist ähnlich wie im Wahlkampf. Da bekommt man von den Politikern auch bunte Feuerzeuge und Kugelschreiber. Als Gegenleistung für unser Kreuzerl. Zum Schluss dürfen wir dann feststellen, dass das so wohlklingende Wahlversprechen doch nur wieder ein Schas im Wald war.

Genau. Und dann war da auch noch Allerheiligen. Ein Feiertag, der noch nicht der Wirtschafts- Euro und ÜberdrüberKrise zum Opfer gefallen ist. An dem Tag sollten wir, geht es nach Big Papa Ratzinger, aller Heiligen gedenken. Dafür reicht aber die Zeit nicht. Sind doch erst unlängst wieder ein paar Heilige dazu gekommen. Vielleicht könnte die Kirche einmal etwas Vernünftiges tun und sich für eine Feierwoche starkmachen. Bei nur einem mickrigen Feiertag kommt man sonst noch in Gedenkstress.

Allerheiligen ist auch für Friedhofsgärtner ein Feiertag. Sie feiern den umsatzstärksten Tag des Jahres. Aber auch Bestatter rufen sich wieder in Erinnerung und zeigen uns medienwirksam alle Möglichkeiten der finalen Reise auf. Wer noch immer glaubt, das Binnenlandseebegräbnis – Runterspülen der Asche im Häusel – sei originell, der irrt gewaltig. Diese Form der Bestattung verursacht im ungünstigsten Fall, wenn der Verblichene eine überdurchschnittliche Leibesfülle aufwies, eine Verstopfung und erfordert den Einsatz eines Professionisten.

Viel eleganter ist es, aus der Asche des teuren Dahingeschiedenen einen Diamanten pressen zu lassen. Dazu benötigt man allerdings eine gewisse Menge Ausgangsmaterial. So betrachtet ist es interessant, Besucher im Seniorenheim zu beobachten, wenn sie die Angehörigen aufmuntern, noch ein Stück Kuchen oder Torte zu essen. Hier wird vorgesorgt. Zukünftige Hinterbliebene züchten sich schon rechtzeitig ihre Dreikaräter heran.

Wenn ihnen also jemand versichert, sie seien ein Schatz, sollten sie sich besser vorsehen.


Dienstag, 30. Oktober 2012

Wirtschaftsflüchtlinge und Scheinasylanten




Sondersitzung im Parlament. Die FPÖ will von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner wissen, warum es in Österreich so viele Wirtschaftsflüchtlinge und Scheinasylanten gibt und weshalb die fast alle kriminell sind.

Das muss er jetzt wissen, der Hace Strache, weil er uns doch alle liebt und uns beschützen will, vor dem überall lauernden Bösen. Im Zustrom von Wirtschaftsflüchtlingen und Scheinasylanten sieht die FPÖ ein Kriminalitätsproblem. Von den im Jahre 2011 ermittelten 259.028 tatverdächtigen Personen waren 29,64 % Ausländer und 2,93 Prozent Asylwerber. Anders ausgedrückt. Nur 70,36 % der dunklen Gestalten waren Österreicher, wie Karlheinz Grasser, Mensdorff-Pfui, Ernst Strasser. Wie viel Prozent der vermeintlichen Verbrecher Politiker sind oder waren, geht aus der Statistik leider nicht hervor – wäre aber nicht uninteressant.

Diese Zahlen sind natürlich ein Skandal und schreien förmlich nach radikalen Veränderungen. Es kann natürlich nicht angehen, dass uns die Sozialschmarotzer und Asylerschleicher beinahe drei Prozent der Verbrechen quasi stehlen. Wo soll das noch enden. Zuerst nehmen sie uns die Verbrechen und dann die Arbeitsplätze weg. Das kann ja nicht gut gehen. Kein Wunder, dass da die Volksseele – repräsentiert von Hace Strache – kocht.

Deshalb: Unsere Verbrechen für unsere Leut`. Die FPÖ hat uns ja bereits in der Vergangenheit eindrucksvoll gezeigt, wie das geht.


Montag, 29. Oktober 2012

Ein unsterblicher Depp



Bis vor kurzer Zeit kannte ihn so gut wie niemand. Felix Baumgartner. Felix wer? Felix hätte man im günstigsten Fall noch mit Ketchup assoziiert. Aber nicht mit einem mediengeilen Fallschirmspringer. Nachdem er aber aus einer Höhe von fast 40 Kilometer gesprungen ist und sich auch nicht verflogen hat, ist er „unsterblich“, wie diverse Zeitungen behaupten.

Nun ja, das mit der Unsterblichkeit lassen wir einmal dahin gestellt. Sobald er keine Werbung für die Bullenpisse macht, wird kein Hahn mehr nach ihm krähen. Man muss sich das einmal vorstellen. Da klettert ein Mensch in eine Kapsel, lässt sich von einem Ballon vierzig Kilometer nach oben tragen und springt dann wieder runter. Normalerweise bewegt man sich von A nach B. Baumgartner bewegte sich von A nach A, was etwa 50 Millionen Euro kostete und zur wissenschaftlichen Erkenntnis führte, dass er offensichtlich einen Sprung in der Schüssel hat.

Nein, das ist kein Vorurteil. Letzteres bewies er ganz eindrucksvoll in einem Zeitungsinterview. Einen Wechsel in die Politik lehnte er ab, denn am Beispiel Schwarzenegger hat man gesehen, dass du in einer Demokratie nichts bewegen kannst. Wir würden eine gemäßigte Diktatur brauchen, wo es ein paar Leute aus der Privatwirtschaft gibt, die sich wirklich auskennen, meinte der Mann, der aus dem Weltall kam.

Es kann natürlich auch sein, dass die Sauerstoffversorgung während seines Fluges kurzfristig unterbrochen war und sein Gehirn dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nach der Aussage ist er jedenfalls ein unsterblicher Depp.


Samstag, 27. Oktober 2012

Der Vizemichl sagt Grundsätzliches




Das war eine historische Woche. Michael Spindelegger hielt eine Grundsatzrede. Das war zwar nicht dringend notwendig, hätte er sein Schandmaul gehalten, wäre es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weder zu einem Generalstreik, noch zu Massenselbstmorden gekommen, aber es war ihm offensichtlich ein Bedürfnis – und was für eins.

Der „lieben Maria“ machte er ein Liebesgeständnis: „Du hast ein unglaubliches Gemüt, eine unglaublich stürmische Art. Ich liebe das“, sagte Spindelegger und konnte es scheinbar kaum erwarten, die Angebetete so richtig zu fektern. So kann es gehen, wenn man unkontrolliert zu viel Mariehuana raucht.

Natürlich wetterte er auch gegen die SPÖ und deren Forderung nach einer Reichensteuer. Nach Spindis Theorie sind nicht die Reichen der Skandal, sondern die Armut in diesem Land. „Armut beseitigt man aber nicht durch das Schüren von Neid und Missgunst oder durch kalte Enteignung derer, die mehr haben. Die Armen werden nicht reicher, wenn ein paar Reiche ärmer werden.“ Diese armen Deppen haben immer wieder bewiesen, dass sie mit Geld einfach nicht umgehen können. Deshalb gibt man ihnen besser gleich ganz wenig, damit sie nicht so viel verschwenden können. „Die SPÖ möchte so lange umverteilen, bis wir alle gleich arm sind“, befürchtet der schwarze Führer. Das darf natürlich nicht sein Die Armen sollen arm bleiben. Sie sind nichts anderes gewohnt.

Das traut sich der große schwarze Mann natürlich nur vor handverlesenem Publikum sagen. Wenn er die Armen-Wuchtl ohne Bodyguards und Polizeischutz vor hundert alleinerziehenden Supermarkt-Teilzeitkassenkräften erzählt, reißen diese ihm die Eier aus. Garantiert!

Ach ja, und eine Art Untersuchungsausschuss wünscht er sich, bei dem Unternehmer von ihrer Pein berichten sollen. So etwas wie die Kummernummer für Skaventreiber.

Aber sonst ist er gesund, unser Vizemichl.