Montag, 12. November 2012

Einfältig und dumm




Michael Spindelegger drohte, wenn Österreich den sogenannten „EU-Rabatt“ verlieren sollte, mit einem Veto beim EU-Budget. Dieser Rülpser aus der Alpenrepublik kam in Brüssel eher weniger gut an. Hannes Swoboda nannte die Vetodrohung einfältig und dumm.

Das wiederum rief Reinhold Lopatka auf den Plan. Prompt versuchte er wortreich den Vizekanzler zu verteidigen. Er warf Swoboda vor, die österreichische Position in den Verhandlungen massiv zu schwächen. Wenn etwas dumm ist, dann die Wortwahl Swobodas.

Apropos dumm: Was Lopatka in seiner grenzenlosen Blondheit übersehen hat, ist, dass bereits unser EU-Kommissar Johannes Hahn in Brüssel dem Wegfall des österreichischen Rabatts zugestimmt hat. Diese Vorgehensweise würde Lopatka wahrscheinlich als taktisch klug bezeichnen. Schließlich hat uns Hahn auf diese Weise beinahe alle Möglichkeiten offen gelassen. Beinahe.


Sonntag, 11. November 2012

Nicht lernfähig




Wer erinnert sich noch an die Island-Krise? Dagegen ist Griechenland ein Lercherlschas. Die drei größten Banken der Insel waren pleite. Dramatik pur. Was aber machte die Regierung? Sie half – aber nicht den Nadelstreifmafiosi, sondern den Menschen. Mit der Unterstützung des IWF wurden die Menschen gerettet und das Sozialnetz ausgebaut.

Einige Jahre sind seither vergangen, die Wirtschaft hat sich erholt, dem Land geht es den Umständen entsprechend gut und die Menschen sind zufrieden. Island, das unscheinbare Eiland im Nordatlantik, wo die Erde permanent furzt – möglicherweise ist dort ja der Arsch der Welt – und wir es mit dem klingenden Namen Geysire umschreiben, hat dem Rest der Welt gezeigt, wie man eine Bankenkrise bewältigt.

Was aber lernen wir daraus – nichts. Angela Merkel, die personifizierte Rache der Ossis am Kapitalismus – schmeißt im Namen der EU mit Geld um sich, schiebt es den Bankern in den Allerwertesten, dass es schon obszön ist, während die Betroffenen, also die griechische Bevölkerung, ausgehungert werden. Und das alles nur, um die Märkte zu beruhigen und zu stabilisieren.

Dabei hat uns Island auch schon ganz eindrucksvoll gezeigt, mit welch simplen Mitteln man aktiven Umweltschutz betreiben kann. Damals, beim Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull (was übersetzt so viel bedeutet wie: Waunniausbrichkennandefliegascheissngehn). Plötzlich war für geraume Zeit der Luftraum über Nord- und große Teile Mitteleuropas frei von Flugzeugen und der Himmel konnte einmal kurz durchatmen.

Was haben wir daraus gelernt? Nicht viel. Die Bosse der Fluggesellschaften liefen Amok und wollten Gott und die Welt für den entstandenen finanziellen Verlust verklagen. Daraus allerdings haben wir gelernt, dass die Menschen nicht lernfähig sind.


Samstag, 10. November 2012

Sauberes Wien



 Die Justiz in Österreich ist scheinbar unterbeschäftigt. Obwohl Mitzi Fekter, ÖVP-Fraktionsvorsitzende im Eurofighter Untersuchungsausschuss zur Erkenntnis kam, dass bei dem Deal alles mit rechten Dingen zuging, (also noch rechter hätten die Dinge nicht sein können), ermittelt die Justiz weiter in dieser Causa. Dabei ist die schwarze Mitzi damals immer mit einem kleinen Spielzeug-Eurofighter in den Ausschuss gegangen, um ihre besonders kritische Haltung gegenüber der Anschaffung dieser Flieger zu demonstrieren. Naja, wenn man auf einen versteckten Knopf am Seitenruder drückte, dann hat der kleine Schlingel so schön vibriert. Aber das war nur ein kleiner Nebeneffekt.

Also wenn die Richter und Staatsanwälte nichts Besseres zu tun haben, sollen sie der MA 48 helfen. Damit zumindest Wien sauber bleibt.


Donnerstag, 8. November 2012

Wertfrei betrachtet




Franz Strohsack steht für Werte. Viele neue Werte. Und weil Werte halt auch etwas kosten, no na – sonst wären sie ja Wertlose, mit denen man ebenso viel gewinnen kann wie mit Arbeitslosen, hat die Opportunistentruppe nun im Parlament den Klubstatus und mit diesem viel Geld erhalten.

Wir fassen zusammen. Eine Partei, die vom Volk nie gewählt wurde, sitzt plötzlich im Parlament und kassiert Steuergeld in Millionenhöhe.


Dienstag, 6. November 2012

Prügel statt Flügel



Nachdem Felix Baumgartner nun rechtskräftig wegen Körperverletzung schuldig gesprochen wurde, überlegt man fieberhaft bei Red Bull die Werbestrategie zu  adaptieren.
Neuer Slogan: Red Bull verleiht Prügel.

Samstag, 3. November 2012

Eine Feierwoche gegen den Gedenkstress



 Ja, auch heuer gab es sie wieder, und sie traten wie jedes Jahr im Doppelpack auf. Zuerst der Weltspartag. Den finde ich besonders lustig. Da verteilen die Banken Gratiskugelschreiber und ähnliches unnützes Zeug, um uns dazu zu animieren, das sauer verdiente Geld der Bank zu leihen. Dafür gibt es auch Zinsen. Leider sind diese wesentlich niedriger, als die Inflationsrate. Aber dafür schenken sie uns ja die vielen bunten Feuerzeuge, Luftballons und Kugelschreiber.

Das ist ähnlich wie im Wahlkampf. Da bekommt man von den Politikern auch bunte Feuerzeuge und Kugelschreiber. Als Gegenleistung für unser Kreuzerl. Zum Schluss dürfen wir dann feststellen, dass das so wohlklingende Wahlversprechen doch nur wieder ein Schas im Wald war.

Genau. Und dann war da auch noch Allerheiligen. Ein Feiertag, der noch nicht der Wirtschafts- Euro und ÜberdrüberKrise zum Opfer gefallen ist. An dem Tag sollten wir, geht es nach Big Papa Ratzinger, aller Heiligen gedenken. Dafür reicht aber die Zeit nicht. Sind doch erst unlängst wieder ein paar Heilige dazu gekommen. Vielleicht könnte die Kirche einmal etwas Vernünftiges tun und sich für eine Feierwoche starkmachen. Bei nur einem mickrigen Feiertag kommt man sonst noch in Gedenkstress.

Allerheiligen ist auch für Friedhofsgärtner ein Feiertag. Sie feiern den umsatzstärksten Tag des Jahres. Aber auch Bestatter rufen sich wieder in Erinnerung und zeigen uns medienwirksam alle Möglichkeiten der finalen Reise auf. Wer noch immer glaubt, das Binnenlandseebegräbnis – Runterspülen der Asche im Häusel – sei originell, der irrt gewaltig. Diese Form der Bestattung verursacht im ungünstigsten Fall, wenn der Verblichene eine überdurchschnittliche Leibesfülle aufwies, eine Verstopfung und erfordert den Einsatz eines Professionisten.

Viel eleganter ist es, aus der Asche des teuren Dahingeschiedenen einen Diamanten pressen zu lassen. Dazu benötigt man allerdings eine gewisse Menge Ausgangsmaterial. So betrachtet ist es interessant, Besucher im Seniorenheim zu beobachten, wenn sie die Angehörigen aufmuntern, noch ein Stück Kuchen oder Torte zu essen. Hier wird vorgesorgt. Zukünftige Hinterbliebene züchten sich schon rechtzeitig ihre Dreikaräter heran.

Wenn ihnen also jemand versichert, sie seien ein Schatz, sollten sie sich besser vorsehen.


Dienstag, 30. Oktober 2012

Wirtschaftsflüchtlinge und Scheinasylanten




Sondersitzung im Parlament. Die FPÖ will von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner wissen, warum es in Österreich so viele Wirtschaftsflüchtlinge und Scheinasylanten gibt und weshalb die fast alle kriminell sind.

Das muss er jetzt wissen, der Hace Strache, weil er uns doch alle liebt und uns beschützen will, vor dem überall lauernden Bösen. Im Zustrom von Wirtschaftsflüchtlingen und Scheinasylanten sieht die FPÖ ein Kriminalitätsproblem. Von den im Jahre 2011 ermittelten 259.028 tatverdächtigen Personen waren 29,64 % Ausländer und 2,93 Prozent Asylwerber. Anders ausgedrückt. Nur 70,36 % der dunklen Gestalten waren Österreicher, wie Karlheinz Grasser, Mensdorff-Pfui, Ernst Strasser. Wie viel Prozent der vermeintlichen Verbrecher Politiker sind oder waren, geht aus der Statistik leider nicht hervor – wäre aber nicht uninteressant.

Diese Zahlen sind natürlich ein Skandal und schreien förmlich nach radikalen Veränderungen. Es kann natürlich nicht angehen, dass uns die Sozialschmarotzer und Asylerschleicher beinahe drei Prozent der Verbrechen quasi stehlen. Wo soll das noch enden. Zuerst nehmen sie uns die Verbrechen und dann die Arbeitsplätze weg. Das kann ja nicht gut gehen. Kein Wunder, dass da die Volksseele – repräsentiert von Hace Strache – kocht.

Deshalb: Unsere Verbrechen für unsere Leut`. Die FPÖ hat uns ja bereits in der Vergangenheit eindrucksvoll gezeigt, wie das geht.