Montag, 4. März 2013

Ein gutes Wochenende



Na, das war vielleicht ein Wochenende. Die Sonne lachte uns an, dass es nur so eine Freude war. Manche Politiker lachte sie aus, aber die haben es auch redlich verdient.

Noch am Samstag kämpfte der rechte Rand in Karawankistan um die Gunst der WählerInnen. Dem BZÖ-Bucher war sie deutlich anzusehen – die Angst des Obmanns vor der Arbeitslosigkeit. Und so gab er sich als hoffnungsloser Zweckoptimist. „Die orange Sonne wird wieder am Horizont aufgehen.“ Ob er damit Haiders Auferstehung von den Toten meinte, ist nicht bekannt. Aber auch wenn dem so wäre, nützte es dem BZÖ nichts mehr. Schlechtes Timing. Ostern ist heuer erst Ende März.

Im zweiten rechten Eck kämpften Dörfler, lautstark unterstützt von Strache, um die Wählergunst. „Wir sind stolz auf diesen Landeshauptmann, weil er Großartiges geleistet hat“, verkündete der Zahntechniker. Ja, Dörfler hat sich so manches geleistet, das steht außer Zweifel. Ob man darauf stolz sein kann, bleibt dahingestellt. Dann schwelgte er in rührseligen Erinnerungen an Jörg Haider und beschwor – wie konnte es anders sein – die Kraft der Liebe.

Am besten gefiel mir, dass Strache der Haider Leiche in den bereits verwesten Arsch kroch. Dass Hace ein dummer Nazibub ist, war bereits hinlänglich bekannt. Neu hingegen ist sein Hang zur Nekrophilie.

„Unter meiner Zeit hat es keine Spekulation gegeben in diesem Land“, so Dörfler abschließend. Aber auch nur deshalb, weil es keine Gelegenheit dazu gab. Kärnten ist bis über den Großglockner hinaus verschuldet und die Hypo-Bank hat sein Vorgänger in den Ruin getrieben. Und dass die Staatsanwaltschaft wegen Korruption gegen Dörfler ermittelt, ließ er unerwähnt. Interessiert doch eh keine Sau.

Nun, es war tatsächlich ein gutes Wochenende. Was mich bei Wahlergebnissen immer stört, ist, dass mit Prozentpunkten jongliert wird. Das ist nichtssagend und erweckt ein falsches Bild. Betrachten wir das Kärntner Ergebnis einmal in satten Prozenten. Dörfler und seine Schergen haben demnach 62,12 und die Schwarzen 15,48 Prozent an Wählerstimmen verloren. Auf der anderen Seite haben die Roten 29,27 und die Grünen 131,37 (!) Prozent zulegen können.

Man kann es nicht oft genug sagen. Es war ein gutes Wochenende.


Sonntag, 3. März 2013

Pimp my Mizzi



Meine Lieblingsmizzi hat wieder eine Wortspende geliefert. Nein, nicht die Rauch-Kallat. Die Maskenmizzi mag ich nicht. Die ist hinterfotzig und böse. Die Schottermizzi ist gemeint. Die mag ich zwar auch nicht, aber trotzdem hege ich eine gewisse Sympathie für sie. Ich habe eben eine Schwäche für Loser. Schiach und deppert ist halt ein bisschen viel. Sie sollte sich vielleicht von der Ex-Kollegin eine Staubmaske schenken lassen, um ihr Aussehen ein wenig aufzupeppen. Pimp my Mizzi – sozusagen.

Die Finanzministerin hat gegenüber der APA gestanden, dass ihr ab 2017 eine Milliarde Euro für die Pensionen fehlt. Als Grund nannte sie die späte Umsetzung der Invaliditätspensionsreform. „Wir haben uns fast ein Jahr Zeit gelassen.“ Tja, da wäre es wohl besser gewesen, die Reform shortly without von delay anzugehen, statt stupid Maulaffen feilzuhalten. Der Fehlbetrag soll über höhere Beschäftigung hereinkommen, die wiederum für höhere Steuereinnahmen sorgen soll. Auf die Frage, ob sich das ausgeht, meint die Financemizzi: „Hoffentlich.“

Aber, und das ist das Beruhigende an der Geschichte, die Pensionen sind trotzdem gesichert, meinte die Finanzministerin. Man habe vorgesorgt, dass diese Mehrkosten durch zusätzliche Steuereinnahmen abgedeckt werden.

Na also, da haben wir schon den ersten Hinweis dafür, was uns nach der Wahl blühen wird.


Sonntag, 24. Februar 2013

Black Beauty und der Leberkäse



Dass in Kärnten der Etikettenschwindel eigentlich zur Tradition gehört, ist allgemein bekannt. „Einfach ehrlich – einfach Jörg“ war das beste Beispiel dafür. Nachdem sich der Landesheilige im Suff selbst einfach und ehrlich aus dem Verkehr gezogen hatte, folgten Dörfler und die Gebrüder Scheuch nach. Ebenso einfach und noch viel ehrlicher. Aber in ihrer maßlosen Gier wesentlich primitiver. Nur so ist es erklärbar, dass die Justiz ihnen bereits zu Lebzeiten auf den Fersen ist.

Aber das ist alles halb so wild, weil hinlänglich bekannt. Neu ist, dass auch in der Kärntner Bevölkerung mit den gleichen Mitteln gearbeitet wird. Nur so ist es zu erklären, dass nun in „Kärntner Hauswürstl“ und „Lavanttaler Bauernwurst“ Pferdefleisch gefunden wurde, das aber laut Etikett dort nicht drinnen sein sollte. Frei nach dem Motto: Wo Dörfler drauf steht, ist irgendwas drin.

Nun ist es hierzulande ja nicht gerade ein Tabubruch, wenn man sich einen Lippizaner munden lässt. Nicht so, wie in England. Die Insulaner kriegen förmlich einen Herzinfarkt, setzt man ihnen „Black Beauty“ zum Dinner vor. Wir sehen das eher pragmatisch. Ein Pferd ist ein Pferd, bis es zum Leberkäse mutiert. So einfach ist das. Nur, und das ist wie bei allen Dingen im Leben, man muss es wissen und nicht im Glauben gelassen werden, dass es ganz etwas anderes ist. Denn dann wären wir bei Täuschung, Betrug oder, wie im vorliegenden Fall, gewerbsmäßigem Betrug.

Und genau da liegt der Hund begraben – oder das Pferd. Wenn jemand gerne Pferdefleisch isst, wird er entsprechende Ware – vorzugsweise beim Pferdefleischhauer seines Vertrauens – einkaufen. Was man sicher nicht will ist, dass ein pensionierter Derbysieger mit unbekannter Herkunft und vollgestopft mit fragwürdigen Medikamenten, wo in den zwanzig Deka Wurst mehr Gift drin steckt, wie im durchschnittlichen Karlsplatz-Junkie, auf dem Teller landet.

Aber in Kärnten wird sich alles ändern nach der Wahl. Die FPK wirbt bereits mit dem Slogan „unser Kärnten“ und lässt dabei keinen Zweifel offen, wer Besitzer von Karawankistan ist. Die Partei wird sich wieder ungeniert auf Landeskosten bedienen, die Menschen belügen und betrügen – die aber selbst schuld sind, weil sie wieder so deppert gewählt haben – und was in der Wurst drinnen ist, ist dann auch schon wurscht.


Freitag, 22. Februar 2013

Wiener Fiaker-Kebab



Skandal! Pferdefleisch jetzt auch schon in Wiener Kebab gefunden. Die Welt steht wirklich nicht mehr lange. Moment mal! Bevor jetzt irgendjemand zum kollektiven Massensuizid aufruft, weil das Leben sinnlos geworden ist, denken wir einmal darüber kurz nach.

Einen Wiener Kebab gibt es nicht – kann es gar nicht geben. Das muss ein Zuagroasta sein. Also eine Gast- oder Asylantenspeise. Das bedeutet, es ist uns eh wurscht. Denn echte Wiener essen echte Pferdeleberkässemmeln. Wir lieben unsere Fiaker, egal in welcher Form.

Manchmal glaube ich ja, diese Pferdefleischhysterie ist eine von „4 Pfoten“ und „Peta“ organisierte Aktion, um uns zu Veganer umzuerziehen. Dann gibt es statt Schnitzel vom zu Lebzeiten glücklichen Schwein – weil es Schwein hatte und anstatt in einem zwei mal einem Meter Stallgefängnis eines Mastbetriebes im Hof eines Nebenerwerbsbauern die Schlachtreife abwarten durfte – glückliches Obst und Gemüse.

Ja, auch das Gemüse muss aus artgerechter Aufzucht stammen. Das zwar seinen mitunter stolzen Preis, aber das ist es uns Wert. So eine glückliche Karotte schmeckt gleich ganz anders. Außerdem – wer möchte sich schon an einem depressiven Salat vergreifen?

Was ich noch sagen wollte:
Am Sonntag gibt es noch einen Nachschlag vom Derbysieger.


Donnerstag, 21. Februar 2013

Oppositionskopf



Karlheinz Kopf, schwarzer Vordenker, schließt den Gang in die Opposition nach der Wahl nicht aus, wenn sich keine ihren Werten entsprechende Koalition ausgeht.

Nach dieser Aussage braucht man erst einmal ein Beruhigungsstamperl Doppeltgebrannten. Das kann doch nur bedeuten, die ÖVP strebt eine Neuauflage von Schwarz / Blau an. Die ÖVP und Opposition! Man stelle sich dieses – aus Sicht der Schwarzen – worst case Szenario einmal vor. Justiz- und Innenministerium befinden sich nicht mehr im Würggriff der Volkspartei. Da muss der Staatsanwalt für die Ausstellung der Haftbefehle wohl einen Serienbriefeditor verwenden, wenn er nicht in Zeitverzug kommen möchte.

Nein, man kann den Schwarzen viel vorwerfen. Dass sie lügen, betrügen, verantwortungslos, machtgeil und offen für jede Art von Korruption sind. Allerdings stimmt es nicht, dass sie so deppert sind und sich freiwillig in die Fänge der Justiz begeben.

Übrigens – abgesehen von vorwerfen kann man den Schwarzen auch etwas nachwerfen. Steine sollen sich zum Beispiel recht gut dazu eignen.


Mittwoch, 20. Februar 2013

Salzburger Skandal



Der Salzburger Finanzskandaluntersuchungsausschuss, allein dieses Wort, mit seinen 35 Buchstaben, (wenn ich richtig gezählt habe), ist schon rekordverdächtig, hat kaum begonnen, taucht bereits der erste Skandal im Skandal am Horizont auf.

Die ÖVP beklagt, dass Akten geschwärzt seien, dies inakzeptabel ist und einer lückenlosen Aufklärung im Wege steht. Pudelt euch nicht so auf! Eigentlich war das ja nur ein Entgegenkommen der Roten, damit die Salzburger ÖVP ähnliche Arbeitsbedingungen vorfindet, wie sie in den Wiener U-Ausschüssen üblich waren.

Der echte Skandal dabei ist, dass die SPÖ Akten geschwärzt hat, anstatt sie standesgemäß zu röten. Wo bleibt da die Corporate Identity!


Montag, 18. Februar 2013

Reise nach Afghanistan



Michael Spindelegger packte die noch vorhandene Gelegenheit beim Schopf und verreiste auf Staatskosten. Weit weg. Leider nicht weit genug, als dass er nicht wieder nach Hause gefunden hätte. Aber immerhin blieb uns für einige wenige Tage dieses verhärmte Lächeln erspart. Warum, so frage ich mich, schaut der Spindelegger immer so gequält aus der Wäsche. Einmal gestand der große, schwarze Mann, dass in ihm nichts von Wolfgang Schüssel stecke. Das mag schon sein, aber sein Blick verrät etwas anderes. So schaut man normalerweise nur, wenn man etwas zwischen den Arschbacken stecken hat, was dort absolut nichts verloren hat.

Egal. Spindelegger war in Afghanistan. Trotz dringender Reisewarnung des Außenministeriums. Was bitte hat der dort verloren? Suchte er den Opiumbauern seines Vertrauens auf oder ließ er sich von einem lokalen Schamanen den Alien aus seinem Arsch entfernen. Man weiß es nicht.

Was allerdings an die Öffentlichkeit gedrungen ist, lässt den christlich-sozialen Außenminister in einem ganz neuen Licht erstrahlen. Spindelegger traf sich mit dem afghanischen Präsidenten Harmid Karzai. Zuerst hieß es, Spindi nimmt Nachhilfeunterricht in praktisch angewandter Korruption. Schließlich zählt das Karzai-Regime zu einer der wenigen Regierungen auf dieser Welt, die uns korruptionstechnisch noch in die Tasche stecken.

Aber nein, Spindelegger ist ein weitsichtiger Mensch und versucht schon jetzt im extremrechten Wählerlager nach Stimmen zu angeln. Er will ein Rücknahmeabkommen für afghanische Flüchtlinge verhandeln. Wahrscheinlich hat ihn die Naziexkursion nach Tschetschenien dazu inspiriert. Afghanistan ist eigentlich ein ziemlich sicheres Land. Davon konnte sich der Außenminister selbst überzeugen. Er hat keinen einzigen Taliban mit umgeschnalltem Sprengstoffgürtel zu Gesicht bekommen. Und die paar Schüsse ab und zu. Die Leute sollen sich nicht ins Hemd machen. Bei uns wird zu Silvester viel mehr geschossen und geknallt wird überhaupt das ganze Jahr über. Aber deswegen kriegt auch niemand die Panik. Also ab mit dem Asylangtengsindl in die Heimat.

Nachsatz:
Lieber Herr Außenminister!
Dass Sie nicht gerade Einsteins mentaler Enkelsohn sind, wissen wir bereits. Auch dass Sie in Korruptionsangelegenheiten nicht unvorbelastet sind, ist seit der Oerlikon Affäre bekannt. Sie müssen uns jetzt wirklich nicht mit Brachialgewalt beweisen wollen, dass Sie ein riesengroßes Arschloch sind. Nein! Wir glauben es auch so.