Dienstag, 2. April 2013

Rien ne va plus


In Zypern will man Euro-Banken-und-überhaupt-Krise mit neuen Mitteln bekämpfen. Bis jetzt waren im griechischen Teil der Insel Casinos ausnahmslos verboten. Das soll sich nun ändern. Man will durch das Glücksspiel Geld in die leeren Staatskassen spülen.

Diese Idee ist zwar im Ansatz gut, aber nicht konsequent durchgedacht. Vielleicht sollte man die Casinos in die Banken integrieren. Die Kassenschalter werden zu Black Jack- oder Roulettetischen umfunktioniert. Will ein Kunde nun Geld abheben, muss ihm erst einmal Fortuna wohlgesonnen sein. Somit hat man neben der Möglichkeit sein eigenes Geld zu bekommen auch noch den Nervenkitzel des Glücksspiels.

Selbstverständlich kann diese zusätzliche Dienstleistung der Bank nicht kostenlos sein in Zeiten wie diesen. Die geldgierigen Menschen, welche durch ihre egoistischen und rücksichtslosen Geldabhebungen die Bank in den Ruin treiben wollen, müssen selbstverständlich einen Spieleinsatz leisten. Der Einsatz richtet sich nach der vom Kunden begehrten Geldbetrag.

Dies scheint ein faires, für alle Beteiligten befriedigendes System zu sein, das, wenn es auf der Mittelmehrinsel Akzeptanz findet, auch im restlichen Europa zur Anwendung gelangen könnte.


Sonntag, 31. März 2013

Wahlkampfgeplänkel



 Ich bitte hiermit hochoffiziell um Verzeihung. Ich hatte – wie so oft, meint meine Frau – unrecht. Na gut, bei Diskussionen mit meiner Göttergattin befinde ich mich stets auf der Verliererstraße. Nein, das macht mir schon lange nichts mehr. Sie hat recht und ich habe meine Ruhe. Nur so wird man alt.

Aber darum geht es eigentlich nicht. Gerhard Dörfler ist kein abgehalfterter Politparasit, wie ich unlängst kühn behauptete. Wahrscheinlich hätte ich die Tabletten doch nicht so abrupt absetzen sollen. Egal. Jetzt nehme ich sie ja wieder. Gerhard Dörfler ist ein weitsichtiger, verantwortungsvoller Politiker, der sich informiert. Den Wechsel vom Kärntner Landtag in den Bundesrat hat er nicht deshalb vollzogen, weil er in Wien um knapp 1.000,00 Euro mehr verdient als in Karawankistan. Nein! Nachdem er vor einem Jahr den Bundesrat scharf kritisierte und sogar abschaffen wollte, möchte er sich – Zitat: „ein Bild von innen machen, was ich damals von außen kritisierte.“

Wie jetzt. Muss ich dann vielleicht in Zukunft, wenn ich behaupte, jemand sei ein Arschloch, diesem auch hinter Selbiges kriechen, mich auf eine „fact-finding-mission“ begeben, um dann auch mit gutem Gewissen feststellen zu können, dass das untersuchte Subjekt nicht bloß ein Arschloch hat, sondern tatsächlich auch ein solches ist?

Weil wir gerade beim Thema sind. Das rotschwarze Wahlkampfgeplänkel hat bereits begonnen. Sebastian Kurz, schwarzer Hoffnungsträger, hatte eine besonders tolle Idee. Um jungen Menschen den Zugang zur ersten eigenen Wohnung zu erleichtern, soll der Staat beim Erwerb der Erstbehausung auf Grunderwerbssteuer und Grundbuchgebühr verzichten. Super! Da geht ein Aufatmen durch die Reihen der Zwanzigjährigen, die sich ihre erste Eigentumswohnung kaufen.

Natürlich war man bei der SPÖ auch nicht faul. Von hier kommt die Forderung, dass Maklerprovisionen zukünftig nicht mehr vom Mieter sondern vom Vermieter zu bezahlen sind. Ich freue mich schon auf die Reaktion der ÖVP.


Dienstag, 26. März 2013

Euthanasie für Politparasiten



Gerhard Dörfler, der Ex-Landeshauptmann von Kärnten, auf den Hace Strache so stolz ist, weil er – also Dörfler – Großartiges geleistet hat, wird doch nicht im Kärntner Landtag sein Unwesen treiben, sondern in den Bundesrat wechseln.

Noch vor einem Jahr wollte Dörfler den Bundesrat ratzeputz abschaffen. „So hilft es nichts, wenn am Bundesrat herumgedoktert und in Wahrheit mit einem Minireförmchen versucht wird, die Bevölkerung zu täuschen. Der politische Alltag zeigt, dass der Bundesrat längst nur noch als verlängerte Werkbank der Parteien agiert und schon lange keine echte Länderkammer mehr darstellt.“

Nun sieht er die Sache naturgemäß etwas anders. Er möchte international tätig sein und daher im Bundesrat die Parteikontakte nach Südosteuropa knüpfen. Bitte was will der machen? Österreichische Staatsbürgerschaften am Balkan verkaufen und den Saualm-Tourismus ein wenig ankurbeln.

Man sollte sich ernsthaft darüber Gedanken machen, ob es nicht Sinn macht ein Gesetz zu schaffen, das die Euthanasie von abgehalfterten Politparasiten nicht nur erlaubt, sondern dazu verpflichtet.

Montag, 25. März 2013

Verbrecherische Steuerberater



Steuerberater, wenn sie wirklich gut sind, können ihren Klienten nicht nur viel Geld ersparen, sondern diese manchmal auch dank ihrer kriminellen Energie in den Abgrund der Gesetzlosigkeit reißen und sie dadurch ins Verderben stürzen.

Peter Haunold ist so ein typisches Beispiel für einen mit allen Wassern gewaschenen Steuerfuchs. Er nutzte das Vertrauen und die Gutgläubigkeit seines Mandanten aus, baute in seinem Namen und selbstverständlich ohne dessen Wissen ein Geflecht aus Stiftungen und Scheinfirmen von Liechtenstein über Zypern bis zu den British Virgin Islands auf, um die sauer verdiente Kohle, für die deren Besitzer natürlich beabsichtigte brav seine Steuern zu bezahlen dem österreichischen Fiskus vorzuenthalten.

Na gut, sagt sich Karl Blunzenreiter, trinkt sein fünftes Viertel und rülpst herzzerreißend, das kann schon einmal passieren. Sperrt`s den Steuerberater halt ein, damit wieder eine Ruh ist. Und genau hier beginnt das Schicksal gnadenlos und unbarmherzig zuzuschlagen. Nein, nicht der verbrecherische Steuerberater wird zur Verantwortung gezogen, sondern sein einstiger Klient.

Obwohl er unschuldig ist, wie halt nur ein Grasser unschuldig sein kann, fordert das Finanzamt nun von ihm 5,4 Millionen Steuernachzahlung inklusive Zinsen. KHG beharrt im „Profil“-Interview darauf, redlich gehandelt zu haben: „Ich habe keine Steuern hinterzogen und wollte das auch nie. Die Verantwortung für das Stiftungskonstrukt und für die von der Finanz monierte unvollständige Offenlegung trägt ausschließlich mein früherer Steuerberater Peter Haunold von Deloitte.“

Lauter Verbrecher, diese Steuerberater!


Sonntag, 24. März 2013

Von der Schönheit der Unwichtigkeit



Endlich ist er da, der Frühling. Die Temperaturen sind zwar nach wie vor winterlich, aber immerhin schneit es nicht mehr. Genauso zögerlich, wie sich der Frühling ankündigt, verlassen die Kärntner Loser die Politbühne. Gerhard Dörfler meinte unlängst, darauf angesprochen, dass er demnächst nur noch Ex-Landeshauptmann sei: „Es wird schön sein, unwichtig zu sein.“

Die Schönheit der Unwichtigkeit ist offensichtlich nicht ganz so erstrebenswert, da sie ja mit finanziellen Einbußen einhergeht. Darum besteht Gerhard Dörfler auch darauf, sein Landtagsmandat auszuüben.

Apropos braunes Gesindel. Christian Lausch, FPÖ-Nationalratsabgeordneter, wird – dem Falter sei Dank – von seiner unrühmlichen Vergangenheit als Justizwachebeamter eingeholt. Diese Tätigkeit übte er aus, als noch Wolfgang Schüssel und seine Raubritter Österreich erfolgreich plünderten. Da es in so einer Justizanstalt naturgemäß wenig Äktschn gibt, beschäftigte sich Lausch damit, Kolleginnen sexuell zu belästigen. In weiterer Folge kam es zu einer Anzeige gegen den schwanzgesteuerten Rambo.

Zu dieser Zeit, Lausch war auch blauer Gewerkschafter in der Justizwache, war Karin Gastinger Justizministerin. So geschah es, dass erst einmal nichts geschah und die Anzeige ruhte. Und zwar so lange, bis der Fall verjährt war.

Der blaue Oberbumsti, dessen Allmacht dank der Kärntner Trotzköpfe nun sehr begrenzt scheint, ist natürlich empört über diese Anschuldigungen und spricht von Schmutzkübelkampagne. Herbert Kickl nennt die Anschuldigungen obskur, meint aber damit wohl den Gesamtzustand seiner Partei. Was sagte Christian Lausch zu den Vorwürfen? „Das sind böswillige Frauen, die was Karriere machen wollen.“ Aha.

Felix Baumgartner wiederum möchte uns verlassen. „Ich will auf den Mond fliegen,“ verkündete der Fallschirmspringer mit leichtem Hang zur Mediengeilheit. Sponsor wird noch gesucht. Na ja, vielleicht pisst ja der rote Bulle drauf. Was er da oben machen will, hat er leider nicht verraten. Möglicherweise versucht er eine gemäßigte Diktatur zu installieren. Da kann er den blaubraunen Politmüll gleich mitnehmen.


Sonntag, 17. März 2013

Korruption in Wien



Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen „Wiener Wohnen“. Die Vergabepraxis bei Haussanierungen soll nicht hundertprozentig regelkonform, also etwas zu individuell vonstatten gegangen sein.

Also wirklich – nein! Das hätte ich jetzt nicht einmal in meinen kühnsten LSD-Trips vermutet. Korruption im Bau- und Baunebengewerbe. So etwas hat es ja noch nie gegeben! Vom AKH bis hin zum Skylink. Das waren doch bloß Erfindungen der Zeitungsschmierer, damit die ihre Auflagen steigern können. Und bei der U-Bahn da läuft überhaupt alles – na ja, nicht sauber – aber zumindest wie geschmiert.

Jetzt kann man sich auch vorstellen, warum der Häupl Michl unbedingt eine Olympia-Bewerbung wollte. Allein die Bewerbung hätte etwa 100 Millionen Euro gekostet. Hundert Millionen – wofür eigentlich? Nein! Kein Cent wäre da in dunklen Kanälen verschwunden (begleitet zur Musik von Anton Karas). Höchste Transparenz oder Transpiration oder wie das Zeug heißt, hätte es da gegeben.

Merke: In Wien ist man nicht korrupt. Da ist man gemütlich, vielleicht ein bisserl schlampig und ab und zu einer kleinen Aufmerksamkeit nicht abgeneigt.


Die Millionäre im Gemeindebau



Im Wahlkampf wird – mehr oder weniger bewusst – so manche Leiche ans Tageslicht gefördert. Das ist mitunter gar nicht schlecht, da es den WählerInnen zur Entscheidungsfindung während der lähmenden Einsamkeit in der Wahlzelle helfen kann.

Die ÖVP hat nun schonungslos aufgedeckt, dass die Sozis – ja, man will es gar nicht so recht glauben, die SPÖ – die Reichen schützt. Und das geht so. Bei der Vergabe von Gemeindewohnungen in Wien ist nur einmal – nämlich bei der Vergabe selbst – die soziale Bedürftigkeit nachzuweisen. Das war`s. Und schon haben wir eine schmucke eineinhalb Zimmer Wohnung mit Ausblick auf den 2er Hof und der darin befindlichen Waschküche, um die uns jeder Cottageviertel Bewohner beneidet.

Der durchschnittliche Gemeindewohnungsmieter macht anschließend eine Bilderbuchkarriere zum Investmentbanker bei Raiffeisen, verdient ein Vermögen und bleibt picken an und in seiner Gemeindewohnung, denn, was man hat, gibt man so einfach nicht mehr auf. Dagegen muss natürlich etwas unternommen werden. Deshalb fordert die ÖVP regelmäßige Überprüfung der sozialen Bedürftigkeit, um die vielen Generaldirektoren endlich aus den Gemeindewohnungen zu vertreiben.

Da man in der SPÖ von dieser Art des Bürgersekkierens nicht viel hält, schloss man bei den Schwarzen sofort daraus: Erwischt! Die SPÖ schützt die Reichen!