Es ist immer wieder bemerkenswert, wie das System FPÖ funktioniert.
Vor der Wahl versprach man in Brandreden der johlenden Menge noch, dass es bei
CETA keinesfalls eine Zustimmung geben wird, Nein, da muss unbedingt das Volk
befragt werden. Und die 60-Stunden-Woche? Um Gottes Willen! Das ist im höchsten
Maße asozial. Mit der FPÖ – niemals!
In der Zwischenzeit ist Bumsti Witzekanzler, Norbsi darf mit der
ganz großen Eisenbahn spielen und Herbert freut sich, auf einem Polizeipferd
reitend seine Reime schmieden zu dürfen. Ach ja, und in den Ministerien tummeln
sich ganz viele Burschenschafter – mit und ohne Liederbücher.
Gestern stimmte die FPÖ in der Regierung, allen Wahlversprechungen
zum Trotz, dem CETA-Abkommen ohne wenn und aber zu. In den sozialen Medien und
in diversen Interviews mit der linkslinken Systempresse versuchte man irgendwie
die Kurve zu kriegen. Da war wirklich keine Ausrede zu platt oder zu blöd.
“In einer Koalition kann man nicht immer alles so machen, wie man
möchte. Man muss zum Koalitionspakt stehen.” Klar, auch wenn es ein Pakt mit
dem Teufel ist.“Dem CETA-Abkommen seien ja die Giftzähne gezogen worden und daher ist es nun völlig bedenkenlos und ganz toll für unsere Wirtschaft.” Irgendeiner der blauen Affen sagte doch tatsächlich so etwas wie, dass wir doch alle gerne nach Kanada fahren, Kanada ein tolles Land sei und CETA daher ein tolles Handelsabkommen ist.
Ein bisschen Kopfzerbrechen dürfte die Aktion der blauen
Regierungsspitze doch gemacht haben. So entschloss man sich, das
überdurchschnittlich dämliche Stimmvieh mit einem kleinen, aber feinen
Hetzinserat zu erfreuen. “Keine Sozial-Geschenke an Zuwanderer aus aller Welt”.
Dazu grinsen einem Dominik Nepp und Heinz-Ceta Strache aus der “Heute” an.
Die Trotteln haben wieder ihr Lieblingsfeindbild und Strache hat
wieder seine jubelnden Fans.