Der Untersuchungsausschuss liegt bereits in
den letzten Zügen, er ruhe sanft, und die Nationalratswahl ist noch zu weit
entfernt, um die Wahlkampfkanonen bereits in Stellung zu bringen. Diese öde
Zeit muss überbrückt werden.
Da bietet sich zum Beispiel Reinhold Lopatka
an. Der frischgebackene ÖVP-Staatssekretär im Finanzministerium mutiert zum
neuen Helden. Er ist strikt gegen die Erhöhung der österreichischen EU-Beiträge
durch Streichung von bisher gewährten Rabatten. Na ja, wenn der Lopi – wie
Spindelegger seinen neuen Spielgefährten liebevoll nennt – das sagt, dann hat
das auch so zu sein. In Brüssel sind die Eurokraten ob der Aussage Lopatkas
blass geworden. Einige haben sich schon mit Baldrian Tropfen und ähnlichen
Drogen eingedeckt. Man kann ja nie wissen, ob Reinhold nicht einmal statt
Marathon Amok läuft.
Ein weiteres beliebtes Pausenfüller-Thema, welches
von der Politik den Medien gerne zum Fraß vorgeworfen und von diesen dankbar
angenommen wird, sind die Pensionen. Wieder einmal warnen Experten davor, dass
unsere Pensionen mittelfristig nicht finanzierbar sind. Neueste Forderung ist
die Angleichung an das schwedische Pensionsmodell. Jeder ASVG-Pensionist
bekommt am Monatsanfang zwei Packungen Knäckebrot. Wenn man langsam daran
lutscht, kommt man bis zum Monatsende aus.
Witzig ist nur, immer wenn es um
Pensionsreform, also Pensionskürzung geht, sind hauptsächlich die ASVG-Rentner
die Blöden. Beamten- oder gar Politikerpensionen werden dagegen nicht
angerührt.