Salzburg
hat eine ganz, ganz böse Landesbeamtin, welche jahrelang mit Steuergeldern
hochriskante Spekulationsgeschäfte betrieb, so, als wäre das Leben ein Spiel.
Rien ne va plus. Schon dieser Ausdruck aus der Zockerwelt täuscht. Das „plus“
deutet nicht darauf hin, dass das Spiel gut ausgehen muss.
Egal.
Jedenfalls brennt jetzt der Hut, über 300 Millionen Euro gehen den Bach – in
diesem Fall wohl die Salzach – hinunter und wahrscheinlich könnte der Schaden
locker die Milliarden Grenze überschreiten.
Ja darf
denn eine Beamtin so etwas machen? Genau darum geht es. Die Frau hatte nach
jetzigem Wissensstand keine persönlichen Vorteile aus der Zockerei. Aus Jux und
Tollerei wird sie es wohl nicht gemacht haben. Da gab es, davon ist auszugehen,
einen Vorgesetzten, der diese Deals anschaffte.
Lustig ist
auch, dass die politisch Verantwortlichen von Rot / Schwarz nun vor Entsetzen
die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und überdurchschnittlich überrascht
sind, obwohl mehrere Banken vor den drohenden Verlusten schon vor Jahren
gewarnt haben. Jetzt ist man natürlich um Schadensbegrenzung und
Schuldzuweisungen bemüht.
Gabi
Burgstaller will nicht zurücktreten. „Jetzt gehen heißt, sich aus der
Verantwortung zu drücken“, meint sie und möchte kontrolliert aus den Risikogeschäften
aussteigen. Das klingt beruhigend. Dann werden es halt kontrollierte Verluste. Immer
noch besser, als ein unkontrolliertes Minus.
Wilfried
Haslauer möchte eine lückenlose Aufklärung plus Neuwahlen. Letzteres hat zwar
auch ein bisschen mit Zocken zu tun, ist aber vielleicht eine Chance, Salzburg
wieder schwarz einzufärben. Damit die Welt am Fuße des Untersbergs wieder in
Ordnung ist.
Die böse
Beamtin wird aller Voraussicht nach fristlos entlassen, strafrechtlich
verurteilt, geteert, gefedert und des Landes verwiesen. Schließlich war sie es
ja, die das Unheil anrichtete.