Montag, 18. Dezember 2023

Jürgen Schneider – Rene Benko: Zwei Baulöwen

 

Jürgen Schneider war in den 90er Jahren erfolgreicher deutscher Bauunternehmer. Er kaufte alte, sanierungsbedürftige Häuser in guter Lage, sanierte und verkaufte sie gewinnbringend. Da es ihm an Eigenkapital mangelte wurden diese Geschäfte durchwegs mit Fremdkapital von Banken abgewickelt. Schneider war erfolgreich und kaufte diverse Unternehmen. Am Höhepunkt seiner Karriere umfasste sein Imperium mehrere hundert Firmen.

 Dieses Geschäftsmodell ging eine gewisse Zeit gut, so lange die Immobilienpreise stabil blieben und die Mieten stiegen. Als Schneider gerade dabei war die Zeilgalerien in Frankfurt zu renovieren, änderte sich allerdings die Wirtschaftslage. Bei Immobilien und Mieten gab es eine Stagnation. Schneider ging das Geld aus. Um von den Banken mehr Geld zu bekommen, verdoppelte er einfach die Nutzfläche und gaukelte so den potentiellen Geldgebern höhere Mieteinnahmen vor.

Es kam wie es kommen musste, das Finanzkartenhaus brach zusammen, Schneider musste Konkurs anmelden. Über fünfzig Banken blieben auf einem Milliardenschuldenberg sitzen. Schneider wurde festgenommen, vor Gericht gestellt und zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

1996 erschien der Film „Peanuts – Die Bank zahlt alles“ von Carlo Rola, der den kriminellen Werdegang Schneiders darstellte.

Jetzt schließen Sie bitte die Augen, gehen in sich und stellen Sie sich den Werdegang von Rene Benko vor. Ich habe ja den Verdacht, Benko hat den Film gesehen und sich davon inspirieren lassen.