Eines der
größten Geheimnisse der Menschheit scheint gelüftet zu sein. Na ja, ganz so
groß war das Geheimnis auch wieder nicht und von gelüftet kann natürlich keine
Rede sein. Es wurde die Decke ein wenig angehoben, und darunter stinkt es ganz
mächtig. So viel steht einmal fest.
Am Anfang
war die Vogelgrippe. Eine solide medial professionell geschürte Hysterie ließ
diverse Pharmakonzerne auf Umsatzhöhenflüge hoffen. Beinahe täglich wurden
Bilder von verendeten und sezierten Vögeln in den Hauptnachrichten gezeigt,
dass selbst mental stabile Zeitgenossen die Lust aufs Vögeln verging. Erste
Zweifel kamen auf. Wer weiß, was man sich da alles holen konnte – abgesehen von
den üblichen Verdächtigen.
Der
Pharmariese Roche machte ein Riesengeschäft mit Tamiflu, dem einzig wahren
Mittel gegen die böse Krankheit und die Leute bunkerten das Zeug. Es war eine
richtige Endzeitstimmung. Maria-Rauch-Kallat, damals Gesundheitsministerin,
versuchte sich als Retterin der Menschheit und beglückte das österreichische
Volk mit Atemschutzmasken. Diese erwiesen sich zwar als ganz brauchbare
Staubmasken, mehr aber auch nicht. Man kann den ÖsterreicherInnen viel
Schwachsinn unterjubeln, aber das hat auch seine Grenzen. Die war hier erreicht
und so wurden die Schutzmasken zu Ladenhütern.
Lange
dachten wir, dass Rauch-Kallat halt einfach nur – um es rustikal auszudrücken –
saudeppert war und Steuergelder verschwendete. Schwamm drüber. Der Fall ist
Geschichte und Rauch-Kallat ist es politisch auch.
Nun kam ans
Tageslicht, dass exakt zu der Zeit, als die Firma Dräger, welche wegen
überhöhter Preise bei der Bundesbeschaffungsagentur für den Kauf der
Schutzmasken durchgefallen war, Alfons Mennsdorf-Pfui, Ehemann der
Gesundheitsministerin, eine Viertelmillion Euro von Dräger erhielt. Für
Marktstudien in Osteuropa, wie es offiziell nun heißt. Dass Dräger längst in
Osteuropa sattelfest und dick im Geschäft ist, sei hier nur am Rande erwähnt.
Jedenfalls geschah dann noch das scheinbar Unmögliche – katholische
Kuttenbrunzer würden es wahrscheinlich ein Wunder nennen – und Dräger bekam
doch noch den lukrativen Auftrag.
Selbstverständlich
sind das alles nur böse Unterstellungen. Mitzi und Alfons haben versichert,
dass sie Beruf und Privates immer streng getrennt haben und es dadurch keinen
Zusammenhang zwischen den Masken und dem Honorar geben kann. Na, wenn das so
ist, sei den beiden die große Unschuldsvermutung verliehen.