Ein altes
Sprichwort lautet: „Trau` lieber einem Muezzin, als einem Martin Graf aus
Wien.“ Und es hat, wie diese Geschichte eindrucksvoll zeigt, durchaus seine
Berechtigung.
Martin Graf
ist dritter Nationalratspräsident und bekleidet damit eines der höchsten Ämter
im Staat. Er ist aber auch langjähriges Mitglied der rechtsextremen
Burschenschaft „Olympia“ und davon überzeugt, „dass die heutigen Staatsgrenzen
Deutschlands willkürlich gezogen sind; das deutsche Volkstum muss sich frei in
Europa entfalten können.“ Einst bezeichnete Graf Ariel Muzicant, den Chef der
israelitischen Kultusgemeinde von Wien als „Ziehvater des antifaschistischen
Linksterrorismus“.
In den
Jahren 2003 bis 2006 bevorzugte er als Geschäftsführer des Austrian Research
Centers befreundete Burschenschafter bei der Jobvergabe und 2009 wurde seine
Immunität aufgehoben, da die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Krida gegen
Graf ermittelte.
Aber das
sind alles alte Hüte. Alle wissen es, viele stört es, aber die Verantwortlichen
verschließen die Augen und hoffen, dass alles wieder gut wird.
Nun ist ein
neues, kleines Detail aus Grafs facettenreichem Schaffen ans Tageslicht
gedrungen. Eine alte Dame ließ sich von ihm vermögensrechtlich beraten und Graf
tat dies auch. Gründlich und kompromisslos. Die gute Frau parkte ihre gesamten
Ersparnisse – rund eine Million Euro – in einer Stiftung, in der
praktischerweise Martin Graf unkündbarer Vorstandsvorsitzender wurde. Weitere
Schlüsselpositionen in der Stiftung wurden durch befreundete Burschenschafter
besetzt. Ein besonderer Gag im Stiftungsvertrag ist der Punkt elf. Dieser
besagt, dass der Stiftungsvorstand einen Stiftungsbegünstigten, wenn dieser den
Vorstand kritisiert, von der Liste der Begünstigten ausschließen kann.
Die
Stifterin ist nun mit den Machenschaften des rechten Recken unzufrieden und
fordert seinen Rücktritt, was aber nicht viel nützt. Denn Graf zeigt ihr den
rechten Stinkefinger. Die Medien und die politischen Gegner versuchen Druck zu
machen, aber Graf ist standhaft. Die Stifterin ist schließlich 90 Jahre alt.
Somit ist das Ende absehbar und für Graf kein Schlechtes.
In der
Zwischenzeit hat auch Hace Strache mit Graf gesprochen und in seiner
Unbestechlichkeit und absoluten Objektivität festgestellt, dass die Vorwürfe
glaubhaft entkräftet sind. Hier ein Auszug aus dem Gespräch:
Graf:
Heil mein
Führer!
Strache:
Ich heil
mich selbst. Was ist das mit dem alten Weib?
Graf:
Kein
Problem, das habe ich voll im Griff. Der Vertrag ist hieb- und stichfest, das
Meisterstück eines Burschenschafters eben. Die Gerichte werden sich daran die
Zähne ausbeißen und strafrechtlich ist die Sache supersauber, wie der Karlheinz
sagen würde.
Strache:
Na, wenn
das so ist, warten wir einfach ab. Die Zeit arbeitet für uns.