Montag, 30. Juli 2012
Sonntag, 29. Juli 2012
Kärnten – der wahre Skandal
Das war
vielleicht ein Juli. Unwetter und Murenabgänge allerorts. Besonders in Kärnten.
Nachdem Birnbacher und Martinz vor dem Strafrichter Geständnisse abgingen,
schwappte eine braune Korruptionsmure über das Bundesland. Was da ans
Tageslicht kam, ist so dreist wie verbrecherisch, dass man aus dem ungläubigen
Staunen nicht mehr herauskam.
In der
Zwischenzeit, die erste Schockstarre ist überwunden, schreien alle nach
Neuwahlen. Allein die machtgeile Nazibrut stellt sich scheintot, sieht die
Schuld am Skandal, falls es überhaupt einen gibt, bei allen anderen, aber nur
nicht bei sich selbst und versucht die Sache auszusitzen. Aber da sind die
KärntnerInnen selbst schuld. Sie waren schließlich blöd genug, diese Brut zu
wählen. Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient. Auch wenn es denn
tatsächlich zu vorgezogenen Neuwahlen käme, es würde sich mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit nichts ändern. Die Bewohner zwischen Heiligenblut
und Lavamünd sind, das zeigte bereits die Vergangenheit, der sie extrem
verbunden sind – wahrscheinlich ein genetischer Defekt – unbelehrbar und
reagieren allzu gerne nach dem „jetzt-erst-recht“ Muster.
Aber auch
das ist egal, weil die Bundesregierung vielleicht eh schon bald zur Sanierung
der Hypo-Alpe-Adria-Bank diese samt dem unseligen Bundesland an Slowenien
abtritt. Für Nordslowenen gilt dann eine strikte Visapflicht. Und die
Kreditkarte ist damit nicht gemeint.
Was aber der
richtige, der echte Skandal ist, wurde bis jetzt relativ gut unter den Teppich
gekehrt. Justizministerin Beatrix Karl windet sich wie ein armseliger Wurm und
stammelt etwas davon, dass nicht alle Kärntner Staatsanwälte befangen,
bestechlich oder was auch immer seien. Nein, natürlich nicht. Das wissen wir
eh. Zumindest sind sie es wahrscheinlich nicht mehr oder weniger, als die
Talarträger im restlichen Bundesgebiet. Aber weisungsgebunden sind sie. Und
irgendwer hat der Staatsanwaltschaft einst befohlen, das Verfahren gegen
Birnbacher und Freunde einzustellen. Das muss man sich einmal vorstellen.
Nun wollen
wir wissen, wer dafür verantwortlich ist. Name, Adresse und Telefonnummer.
Bitte!
Donnerstag, 26. Juli 2012
Die Kärntner Tiefseeboje
Gerhard
Dörfler, einst Haiders Handlanger, dessen Unzurechnungsfähigkeit durch die
Staatsanwaltschaft bestätigt wurde, also, wenn man so will, Klagenfurts
Dorftrottel und Kärntens Landeshauptmann meinte zur jüngsten politischen und
strafrechtlichen Entwicklung: „Neuwahlen lösen keine Probleme.“
Aha. Wir
fassen zusammen. Haider hatte einst gemeinsam mit seinen Mitstreitern und der
ÖVP beschlossen, dass beim Verkauf der Hypo-Alpe-Adria-Bank, für deren
Niedergang er maßgeblich beteiligt war, illegal Millionen in die Parteikassen
von BZFPÖ und ÖVP fließen sollten. Dazu bediente man sich eines ebenso windigen
wie willigen Steuerberaters. Die Steuerzahler wurden hier schändlich hinters
Licht geführt und betrogen.
Und nun
klammert sich Dörfler, weil er seine Macht schwinden sieht, krampfhaft an sein
Amt. Vielleicht gelingt es ihm ja auch, durch die Mehrheit im Landtag den
Neuwahlantrag zu verhindern. Das mag schon sein. Aber ebenso besteht die
Hoffnung, dass ein paar zornige Karawanken-Rambos die Geduld verlieren und den
unliebsamen, machtgeilen Landeskaiser versehen mit schicken Betonschuhen im
Wörthersee versenken.
So stünde
ihm als Tiefseeboje eine durchaus angemessene Daseinsberechtigung bevor.
Mittwoch, 25. Juli 2012
Kärntner Geständnis
Ein
Steuerberater, der mit seiner eigenen Kanzlei in ärgste finanzielle Turbulenzen
gerät, ist als Steuerberater ebenso fehl am Platz, wie ein Pyromane bei der
Feuerwehr. Dietrich Birnbacher ist so ein Berater, und er war ein guter Freund
von St. Jörgus, welcher derzeit und mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit noch eine ganze Ewigkeit in der Hölle schmort.
Birnbacher
ist aber nicht nur ein miserabler Steuerberater, sondern ein ebenso knieweicher
Mordssteher. Letzteres unterscheidet ihn von den Politgalgenvögeln. Nun hat
Birni sein Geständnis erweitert. Die klassische Flucht nach vorne. Der alte
Mann hat offensichtlich keine Lust Gefängnisluft zu schnuppern. Er erklärte,
dass von Anfang an geplant war, mit dem Millionenhonorar ÖVP und BZÖ zu
finanzieren. Also wirklich – was für eine Überraschung! Dabei dachten wir,
Haider wollte Birnbacher ein kleines Geschenk machen, welches die Freundschaft
erhalten sollte.
Für den
Kärntner ÖVP-Chef Josef Martinz muss die Geständnisfreudigkeit Birnbachers wie
ein Tritt in die Eier gewesen sein. Also blieb ihm keine Wahl. Auch er ließ die
Hose runter. Es macht halt keinen guten Eindruck vor Gericht, wenn man
blutüberströmt mit dem Messer in der Hand vor einer Leiche erwischt wird und
behauptet, man habe nur Erste Hilfe geleistet. Martinz: „Nach der Abwicklung
des Hypo-Verkaufes haben Haider und ich die Idee entwickelt, dass etwas an die
Parteien gehen soll“.
Na bitte, es
geht ja. Dass Martinz kein Heiliger, sondern ein links gefingerltes Arschloch
ist, überrascht jetzt wirklich niemand. Nun wird interessant, ob er tatsächlich
zurücktritt – und zwar nicht nur vom Pissoir nach der Abwasserspende. Ganz
besonders freue ich mich schon auf die diesbezüglichen Meldungen von
Spindelegger, Rauch und Kopf, den drei selbsternannten Moralaposteln der ÖVP.
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Vorsicht vor den Nebenwirkungen
Bettina
Lorentschitsch ist Obfrau der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich
und stand in dieser Funktion bis jetzt noch nie so richtig im Rampenlicht der
Öffentlichkeit. Die WKO beschreibt die Salzburgerin auf der Kammer-Homepage als
„kompetent – dynamisch – weiblich“. Nun ja, zumindest Letzteres steht
höchstwahrscheinlich außer Streit.
Offensichtlich
hatte Frau Lorentschitsch ihr mediales Mauerblümchendasein satt. Sie fordert, dass
sich Arbeitnehmer den Urlaub ausbezahlen lassen können, statt frei zu nehmen.
Das würden viele, etwa wenn sie gerade Haus bauen, bevorzugen. Zumindest jedes
zweite Jahr sollte das möglich sein, schlägt Lorentschitsch vor. Die
Handelsobfrau möchte Arbeitnehmern auch ermöglichen, jeden Samstag zu arbeiten
und nicht nur jeden zweiten. „Man sollte als Arbeitnehmer die Freiheit haben,
sich auszusuchen, wann man arbeitet“, meint sie.
Vielleicht
sollte man Arbeitnehmern auch ermöglichen, sich die Nachtruhe ablösen zu
lassen. Schließlich kann es nicht sein, einem Lohnsklaven von der Arbeit per
Gesetz fernzuhalten. Darum heißt er ja Arbeitnehmer. Weil er sich die Arbeit
krallen möchte, gierig an sich reißen, damit das Haus am Land bald fertig
gebaut ist, wo er an den Sonntagen werkt. Aber das wird noch lange dauern, weil
die vielen Mehr- und Überstunden von seinem Arbeitgeber zwar begrüßt, aber
nicht ausbezahlt werden. Darum heißt er ja auch Arbeitgeber. Er gibt die Arbeit
– und zwar reichlich und großzügig. Geld hingegen ist Besitz, welcher wie
jedermann und auch Frau weiß, nur belastet. Vor dieser Belastung möchte der
Geber den Nehmer fernhalten.
So und nun
wieder zu Bettina Lorentschitsch. Ihr sei geraten, nicht zu viele Tabletten zu
schlucken. Das Zeug scheint zwar eine tolle Wirkung zu haben, aber die
Nebenwirkungen darf man dabei nicht aus den Augen verlieren.
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