Politiker neigen dazu an die Macht
kommen zu wollen. Regierungsverantwortung übernehmen, nennen sie
das. Es gibt da verschiedene Wege, dieses Ziel zu erreichen.
Hierzulande bedient man sich der Wahl. Das Volk wählt seine
Vertreter und auch die Innen. Na ja, meist wählt es nur eine Partei
und diese bestimmt dann die Vertreter. Innen kommen da meist zu kurz.
Um das gemeine Wahlvolk zu motivieren,
das alles entscheidende Kreuz in den vermeintlich richtigen Kreis zu
setzen, machen Parteien und deren Protagonisten entsprechend Werbung
und Versprechungen. Letztere sind hinlänglich als Wahlzuckerl
bekannt, die sich nicht selten alsbald als saure Drops herausstellen,
welche – wie der geübte Wiener zu sagen pflegt – nicht zum
dalutschn sind.
Und dann gibt es auch noch die FPÖ und
ihren Frontmann H.C., (steht wahrscheinlich für Horror Clown (ist
leider nicht von mir aber absolut zutreffend)), die einen ganz
anderen Weg eingeschlagen hat um Wählerstimmen zu lukrieren. Sie
verteilen keine Wahlzuckerl oder versprechen eine Politik zu machen,
auf dass es dem Volk besser ginge. Nein. Sie machen Angst. Verbreiten
Schrecken. Derart manipulierte Menschen neigen dazu, nicht mehr
rational zu denken. Panikmache ist das Zauberwort der FPÖ.
Unlängst hielt der Horror Clown eine
Rede „zur Lage der Nation aus freiheitlicher Sicht“. Kein Witz,
das war der Titel. Und er malte wieder einmal alle nur erdenklichen
Schreckensszenarien in den buntesten Farben. Horror in Technicolor.
Wir sind, soviel steht fest, dem Untergang geweiht und ein
Bürgerkrieg in absehbarer Zeit ist nicht auszuschließen.
Ja, auch so kann man Wählerstimmen
bekommen. Der Vorteil, wenn die FPÖ und Strache einmal doch regieren
dürfen ist, dass sie keine Wahlversprechen halten müssen, denn die
Bürgerkriegsgefahr in Österreich ist gleich null und alle anderen
Schreckensszenarien werden auch nicht eintreffen. Das heißt, Strache
muss, wenn er einmal Bundesbürgerkanzlerschreck ist eigentlich
genauso viel machen wie jetzt – nämlich nichts. Er wird sich
medienwirksam auf die Brust klopfen und freudestrahlend mit einem
Kreuz in der Hand auf dem Heldenplatz verkünden: „Meine lieben
Freunde, mit Gottes Hilfe und unserer umsichtigen und unermüdlichen
Regierungsarbeit haben wir es geschafft, dass kein Bürgerkrieg
ausgebrochen und das Abendland nicht untergegangen ist.“
Die Menge wird jubeln, gar nicht so
wenige Einzelfälle werden die gestreckte rechte Hand erheben und die
Polizei wird nicht einschreiten. Warum sollte sie auch. Das
Verbotsgesetz wurde ja – als eine der ersten Amtshandlungen der
neuen Regierung – aufgehoben.