Ich
bitte hiermit hochoffiziell um Verzeihung. Ich hatte – wie so oft, meint meine
Frau – unrecht. Na gut, bei Diskussionen mit meiner Göttergattin befinde ich
mich stets auf der Verliererstraße. Nein, das macht mir schon lange nichts mehr.
Sie hat recht und ich habe meine Ruhe. Nur so wird man alt.
Aber
darum geht es eigentlich nicht. Gerhard Dörfler ist kein abgehalfterter
Politparasit, wie ich unlängst kühn behauptete. Wahrscheinlich hätte ich die
Tabletten doch nicht so abrupt absetzen sollen. Egal. Jetzt nehme ich sie ja
wieder. Gerhard Dörfler ist ein weitsichtiger, verantwortungsvoller Politiker,
der sich informiert. Den Wechsel vom Kärntner Landtag in den Bundesrat hat er
nicht deshalb vollzogen, weil er in Wien um knapp 1.000,00 Euro mehr verdient
als in Karawankistan. Nein! Nachdem er vor einem Jahr den Bundesrat scharf
kritisierte und sogar abschaffen wollte, möchte er sich – Zitat: „ein Bild von
innen machen, was ich damals von außen kritisierte.“
Wie
jetzt. Muss ich dann vielleicht in Zukunft, wenn ich behaupte, jemand sei ein
Arschloch, diesem auch hinter Selbiges kriechen, mich auf eine
„fact-finding-mission“ begeben, um dann auch mit gutem Gewissen feststellen zu können,
dass das untersuchte Subjekt nicht bloß ein Arschloch hat, sondern tatsächlich
auch ein solches ist?
Weil
wir gerade beim Thema sind. Das rotschwarze Wahlkampfgeplänkel hat bereits
begonnen. Sebastian Kurz, schwarzer Hoffnungsträger, hatte eine besonders tolle
Idee. Um jungen Menschen den Zugang zur ersten eigenen Wohnung zu erleichtern,
soll der Staat beim Erwerb der Erstbehausung auf Grunderwerbssteuer und
Grundbuchgebühr verzichten. Super! Da geht ein Aufatmen durch die Reihen der
Zwanzigjährigen, die sich ihre erste Eigentumswohnung kaufen.
Natürlich
war man bei der SPÖ auch nicht faul. Von hier kommt die Forderung, dass Maklerprovisionen
zukünftig nicht mehr vom Mieter sondern vom Vermieter zu bezahlen sind. Ich
freue mich schon auf die Reaktion der ÖVP.