Montag, 16. Januar 2023

Vom Klimaaktivisten zum Verkehrsterroristen

Karl Mahrer, Wiener ÖVP-Chef und Beschuldigter in der Wienwert-Causa, äußerte sich in der Boulevard-Zeitung HEUTE über die Klimaaktivisten. Titel seines Mentalfurzes: „Klima-Kleber sind Straftäter“. Er fordert strenge strafrechtliche Verfolgung jener Menschen, die sich begründet Sorgen um ihre Zukunft machen und dies durch Proteste zum Ausdruck bringen. Nein, Mahrer hat kein Verständnis dafür, dass junge Menschen Straßen blockieren indem sie sich an den Asphalt kleben. Er bezeichnet sie nicht direkt als Terroristen, ist aber sicher davon überzeugt, dass sie welche sind. Verkehrsterroristen sozusagen.

Warum diese Menschen protestieren und warum die Regierung über die Forderungen nicht einmal diskutieren möchte, darauf geht Karl Mahrer nicht ein. Klimaschutz, unsere Jugend fordert nur, dass sich die Regierung verantwortungsbewusst, zukunftsorientiert verhält und eine Klimaschutzpolitik betreibt, die nachhaltig ist. Die beiden grundlegenden Forderungen der Aktivisten sind Tempo 100 auf Autobahnen und ein Fracking Verbot in Österreich. Aber die Regierung ist gar nicht gewillt darüber zu diskutieren, wohl wissend, dass sie mit der derzeitigen Politik das Klimaziel bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein nie und nimmer schaffen wird. Was dann kommt sind Strafzahlungen in der Größenordnung von mehr als vier Milliarden Euro. Aber das ist Nehammer und Kogler wurscht, denn 2040 sind beide längst in Pension.

Was für unsere Regierung und auch für Karl Mahrer, dem Wurmfortsatz der Wiener Politik gilt, ist die Gegenwart. Gedacht wird in wöchentlichen Umfragewerten, Legislaturperioden und Machterhalt. Wie es dabei den Menschen geht und ob bzw. wie die Kinder von heute in zwanzig, dreißig Jahren Überleben werden, das ist ihnen egal.

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