Donnerstag, 11. Juli 2013

Ein guter Anfang



ÖVP-Chef Michael Spindelegger spielt den starken schwarzen Mann und lehnt einen Rücktritt von Justizministerin Beatrix Karl kategorisch ab. Karl habe nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle im Jugendstrafvollzug richtig reagiert und bereits alle notwendigen Schritte eingeleitet. Sie werde diese Konsequenzen in den nächsten Tagen der Öffentlichkeit präsentieren.

Spindis Tabletten wirken aber ziemlich lange. Oder hat der Schlingel schon wieder welche eingeworfen. Wie sah sie aus, die richtige Reaktion der Trixi? Sie stellte vor Journalisten fest, dass der Jugendstrafvollzug kein Paradies ist. Da hat sie ja nicht unrecht. Eher selten goutieren jugendliche Straftäter in Gefängnis harte Argumente zwischen den Backen. Aber festzustellen, es handle sich um einen bedauernswerten Einzelfall, obwohl die Besenstiel-Penetration offensichtlich zum „Business as usual“ zählt, ist eine dreiste Lüge. Als weitere Vergewaltigungsfälle publik wurden, ging Karl auf Tauchstation. Aber das war natürlich nicht, um lästigen Journalistenfragen zu entgehen, sondern um die notwendigen Schritte einzuleiten. Entweder hat sie in sämtlichen Gefängnissen des Landes die Besen wegsperren lassen, oder werden hinkünftig mit dem Besen eine Tube Vaseline ausgegeben. Denn, wer gut schmiert, kehrt gut.

Aber Rücktritt? Nein, das wäre dann doch zu viel. Warum eigentlich? Sie hat doch nichts gemacht. In erster Linie hat sie NICHTS gemacht. Sie hat uns gezeigt, dass sie eine zynische Ignorantin ist, die auch lügen kann, wenn es gefordert ist. Aber deshalb gleich zurücktreten? Das machen doch Fekter, Berlakovich und Mikl-Leitner pausenlos? Wenn das so ist, müsste ein Großteil der Regierung zurücktreten.

Das wäre zumindest ein guter Anfang.


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