Sonntag, 20. November 2022

Der heroische Kampf der Weltklimaretter

Es ist geschafft. Nach einer kurzen Verlängerung wurde die Klimakonferenz in Sharm el Sheikh beendet. Die 200 an der COP27 teilgenommenen Staaten haben sich geeinigt. Insider sprechen von zähen bis harte Verhandlungen, aber es kam auch diesmal zu einer Einigung und gemeinsamen Abschlusserklärung.

 

COP-Präsident Sameh Shoukry meinte: „Das war nicht einfach. Wir haben rund um die Uhr gearbeitet.“ Man einigte sich auf einen neuen Geldtopf für die Folgen von Klimaschäden in ärmeren Ländern, der Millionen Betroffenen rund um die Welt Hoffnung geben soll. In dem Beschluss werden jedoch keine Summen für den neuen Fonds genannt und auch nicht, wer genau einzahlen soll. Dies soll später geklärt werden. In der Abschlusserklärung werden die Staaten außerdem aufgefordert, ihre größtenteils unzulänglichen Klimaschutzpläne bis spätestens zur nächsten Klimakonferenz nachzubessern. Die Nachbesserungen bleiben freiwillig, eine Verpflichtung gibt es nicht.

Wir fassen zusammen. Es trafen sich über 40.000 Teilnehmer, Beobachter, Journalisten und Lobbyisten, die alle mit dem Flugzeug, nicht wenige mit Privatjets, angereist sind und verhandelten 14 Tage lang um den Klimaschutz voranzutreiben.

Das Ergebnis: Es wird einen Fonds geben, keiner weiß wann, wo, wie der aussieht und wer wieviel einzahlen soll. Jedenfalls sollen die von Klimakatastrophen betroffenen ärmsten Länder aus diesem Fonds Geld bekommen. Wer wieviel wann bekommt ist noch ebenso unklar, wie die Frage wer die Auszahlungsentscheidung trifft. Staaten mit unzulänglichen Klimaschutzplänen sollen diese nachbessern – wenn sie wollen. Verpflichtung gibt es dafür keine.

Kein Wort über den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern. Naja, das ist wohl den Lobbyisten der Öl, Gas und Kohleindustrie geschuldet, die offensichtlich ganze Arbeit geleistet haben. Interessant wäre an dieser Stelle zu erfahren, wie viele prall gefüllte Geldkuverts wohl den Besitzer gewechselt haben, um ein für diese Industrievertreter fantastisches Ergebnis zu erlangen.

Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen. Man einigte sich auf den Veranstaltungsort der nächsten Klimakonferenz (COP28). Sie wird in Dubai stattfinden. Dort soll es ja auch sehr schön sein. Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Eines der führenden Erdöl- und Erdgas produzierenden Länder veranstaltet eine Klimakonferenz, die einen Ausstieg aus dieser Energie anstrebt.

Abschließend noch ein Statement unserer Ministerin Leonore Gewessler, die für Österreich das Klima in Sharm el Sheikh rettete: „Wir werden auch bei der COP28 für mehr Klimaschutz weiterarbeiten.“

Na wenn das so ist, können wir ja beruhigt sein.

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