Dienstag, 14. Februar 2023

Halleluja, er ist so gut wie wieder da.

Gerald Fleischmann, Mister Message-Control, hat ein Buch geschrieben. Gut, diese Tatsache alleine könnte uns ziemlich egal sein. Aber er hat die Schwarte auch veröffentlicht – und dafür mussten Bäume sterben.

Der literarische Wert dieses Buches ist ebenso überschaubar wie der Informationswert des Inhalts. Nein, ich habe das Buch weder gekauft noch gelesen. Ich bin zwar alt, aber nicht deppert.

Nachdem, was so an Inhalt durch die Medien preisgegeben wird, handelt es sich bei dem nicht wirklich Pulitzer-Preis verdächtigen Elaborat um eine weitere Verherrlichung von Sebastian Kurz und ich werde das Gefühl nicht los, dass damit das Projekt Ballhausplatz 2.0 gestartet worden ist. Man möchte Kurz auf die kommende NR-Wahl vorbereiten und zu gegebener Zeit entsprechend positionieren. Denn, sind wir ehrlich, mit Karl Nehammer wird die ÖVP kein Leiberl reißen.

Nachdem wir alle bereits wissen, dass Sebastian Kurz ein verlogenes nur auf den eigenen Vorteil bedachtes Riesenarschloch ist, versucht nun Fleischmann ein anderes Bild zu zeichnen. Und das hört sich etwa so an.

Mit sechzehn Jahren, (also zwei Jahre vor der Matura), ging Kurz kellnern, um die Familie über Wasser zu halten, nachdem sein Vater den Job verloren hatte. Wahrscheinlich hat die Mutter als Lehrerin zu wenig verdient, das Arbeitslosengeld war zwar damals noch höher, aber es reichte auch nicht, so dass dem armen Jüngling nichts anderes übrigblieb, als selbst hart anzupacken. Dies tat er dann auch, meist nächtens. Da das Taxi für die Heimfahrt nach getaner Arbeit zu teuer war, joggte der bedauernswerte Bub dann auch noch nach Hause.

Leute, wenn man das so glaubt, wie es Fleischmann schreibt – und warum sollte man daran zweifeln, schließlich hat Herr Fleischmann so gut wie noch nie gelogen, dann muss man neidlos anerkennen, dass Sebastian Kurz ein Heiliger ist. Und zwar unabhängig von Religion und so ein Zeug. Ein Universalheiliger – sozusagen.

Blöd halt nur, dass die WKStA gegen diese gottähnliche Gestalt wegen falscher Zeugenaussage, Korruption, manipulierte Umfragen und Betrugs ermittelt.

Aber das ist nicht so wichtig und langsam wächst Gras über diese unschönen Geschichten. Bis 2024 werden die mehr als einhundert PR-Schergen im Kanzleramt das Kurz-Image wieder aufpoliert haben, so dass er frisch lackiert und getuned an den Start im Rennen um das Bundeskanzleramt gehen kann. Und wer weiß, vielleicht bewirkt er bis dahin auch noch das eine oder andere Wunder. Kardinal Schönborn, oberster österreichischer Kuttenbrunzer, wird ihm bei der medialen Vermarktung sicher gerne mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.

In diesem Sinne – Halleluja!

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