Freitag, 2. Dezember 2022

Lustig war`s wieder, diese Woche.

Vorarlberger sind ein lustiges Volk. Vielleicht hängt das mit der dünnen Bergluft zusammen und / oder mit der ständigen Lawinengefahr. Laterns ist ein kleiner Ort im Bezirk Feldkirch, hat 686 EinwohnerInnen und Bürgermeister Gerold Welte, der sich um das Wohl der Gemeinde kümmert. In der letzten Gemeinderatssitzung beschloss man, dass das Jagdrevier „Wies“ im Ausmaß von 128 Hektar an den Bürgermeister verpachtet wird. Da die Bürgermeisterpartei „Gemeindeliste Laterns“ im Gemeinderat die Mehrheit hat, war der Fall schnell erledigt. Ohne Ausschreibung. Wozu auch. Der Bürgermeister wollte das Jagdrevier und er bekam es auch. So einfach kann Kommunalpolitik in Österreich sein.

Witzig ist die Argumentation Parteikollegen. Der Bürgermeister hätte sich das verdient, denn er braucht die Jagd für seinen Ausgleich im Alltag. Das ist nachvollziehbar. Besser der Bürgermeister lebt seinen Blutrausch im Wald als während der Gemeinderatssitzung aus.

Das Kanzleramt lud ausgewählte Journalisten (die erste Wahl – sozusagen oder wie HC Strache sagen würde, die Edelhuren der Republik) zum „Kanzlergespräch“ ein. Termin: 01.12.2022, 13:30 Uhr. Veröffentlicht darf das aber erst am Sonntag, 04.12.2022 werden. Wie man sieht, zieht Fleischmann im Hintergrund fleißig seine Fäden und Message Control beginnt wieder zu wirken. Was wird Nehammer erzählen? Wird er erklären, warum er in der letzten U-Ausschussbefragung wieder von nichts eine Ahnung, Wahrnehmung und so viele Erinnerungslücken hatte?

Andererseits, warum lassen sich die Journalisten derart vorführen wie gut dressierte bulgarische Tanzbären? Wenn die Schreiberlinge Rückgrat hätten, würden sie sagen: „Wenn das so ist, interessiert uns die Sache nicht“, und geschlossen abgehen. Dann würde Nehammer dumm dreinschauen und allein sein – mit seinen Psychopharmaka und dem Alkohol.

Und der Witz der Woche kommt – erraten von der ÖVP. Die ÖVP-NÖ hat offensichtlich etwas Angst vor der anstehenden Landtagswahl. Man könnte auch sagen, Johanna Mikl-Leitner geht der Arsch auf Grundeis. Die Vorladung in den Korruptions-U-Ausschuss war nicht wirklich für die VP wahlwerbungsmäßig ein Booster, und man bangt um die absolute Mehrheit. Jetzt kommt der Witz. Die ÖVP verhandelt nun mit den anderen wahlwerbenden Parteien um ein „Fairnessabkommen“ im Wahlkampf. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Jene Partei, die bei den letzten beiden NR-Wahlen die Wahlkampfkosten massiv überschritten hat, was eigentlich illegal aber der ÖVP scheißegal war, und sich daher zweimal den Wahlsieg mit unlauteren Mitteln erschlichen hat, diese Partei möchte ein Fairnessabkommen im NÖ-Landtagswahlkampf. Lustiger wird`s heute nicht mehr.

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