Ja, auch
heuer gab es sie wieder, und sie traten wie jedes Jahr im Doppelpack auf.
Zuerst der Weltspartag. Den finde ich besonders lustig. Da verteilen die Banken
Gratiskugelschreiber und ähnliches unnützes Zeug, um uns dazu zu animieren, das
sauer verdiente Geld der Bank zu leihen. Dafür gibt es auch Zinsen. Leider sind
diese wesentlich niedriger, als die Inflationsrate. Aber dafür schenken sie uns
ja die vielen bunten Feuerzeuge, Luftballons und Kugelschreiber.
Das ist
ähnlich wie im Wahlkampf. Da bekommt man von den Politikern auch bunte
Feuerzeuge und Kugelschreiber. Als Gegenleistung für unser Kreuzerl. Zum
Schluss dürfen wir dann feststellen, dass das so wohlklingende Wahlversprechen
doch nur wieder ein Schas im Wald war.
Genau. Und
dann war da auch noch Allerheiligen. Ein Feiertag, der noch nicht der
Wirtschafts- Euro und ÜberdrüberKrise zum Opfer gefallen ist. An dem Tag
sollten wir, geht es nach Big Papa Ratzinger, aller Heiligen gedenken. Dafür
reicht aber die Zeit nicht. Sind doch erst unlängst wieder ein paar Heilige
dazu gekommen. Vielleicht könnte die Kirche einmal etwas Vernünftiges tun und
sich für eine Feierwoche starkmachen. Bei nur einem mickrigen Feiertag kommt
man sonst noch in Gedenkstress.
Allerheiligen
ist auch für Friedhofsgärtner ein Feiertag. Sie feiern den umsatzstärksten Tag
des Jahres. Aber auch Bestatter rufen sich wieder in Erinnerung und zeigen uns
medienwirksam alle Möglichkeiten der finalen Reise auf. Wer noch immer glaubt,
das Binnenlandseebegräbnis – Runterspülen der Asche im Häusel – sei originell,
der irrt gewaltig. Diese Form der Bestattung verursacht im ungünstigsten Fall,
wenn der Verblichene eine überdurchschnittliche Leibesfülle aufwies, eine
Verstopfung und erfordert den Einsatz eines Professionisten.
Viel
eleganter ist es, aus der Asche des teuren Dahingeschiedenen einen Diamanten
pressen zu lassen. Dazu benötigt man allerdings eine gewisse Menge
Ausgangsmaterial. So betrachtet ist es interessant, Besucher im Seniorenheim zu
beobachten, wenn sie die Angehörigen aufmuntern, noch ein Stück Kuchen oder
Torte zu essen. Hier wird vorgesorgt. Zukünftige Hinterbliebene züchten sich
schon rechtzeitig ihre Dreikaräter heran.
Wenn ihnen
also jemand versichert, sie seien ein Schatz, sollten sie sich besser vorsehen.
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