Donnerstag, 22. November 2012

Nepp, der Depp




Der Wiener FPÖ-Gemeinderat Dominik Nepp führte bis gestern medial betrachtet ein kümmerliches Dasein. Das hat ihn natürlich gestört. Wie alle Politiker wollte auch er einmal, und sei es nur für einen Augenblick, im Rampenlicht stehen. Von den Massen wahrgenommen werden. Er wollte auch einmal wissen, wie das ist, wenn sich die Leute auf der Straße nach ihm umdrehen.

Einen Schritt in diese Richtung hat Dominik Nepp nun gemacht. Er hat laut nachgedacht. Das ist zwar für einen Menschen nicht außergewöhnlich, für einen FPÖ-Politiker aber meist an der Grenze zur gefährlichen Drohung.

Nepp brachte im Gemeinderat einen Antrag ein, dass in Wiener Schulen in den Pausen nur noch Deutsch gesprochen werden darf. Nepp glaubt, Kindern mit Migrationshintergrund (auf FPÖ-Deutsch: Ausländagsindl) auf diese Weise helfen zu können: “Sie kommunizieren zuhause fast ausschließlich in ihrer Muttersprache und auch in der Schule unterhalten sie sich zumeist auf Türkisch, Kroatisch, Polnisch und dergleichen.“

Kontrolliert wird die Pausensprachverordnung von einer uniformierten aus Schülern rekrutierten Truppe. Schulstaffel oder SS genannt. Damit endlich wieder Zucht und Ordnung herrscht an Wiens Schulen.


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