Sonntag, 11. November 2012

Nicht lernfähig




Wer erinnert sich noch an die Island-Krise? Dagegen ist Griechenland ein Lercherlschas. Die drei größten Banken der Insel waren pleite. Dramatik pur. Was aber machte die Regierung? Sie half – aber nicht den Nadelstreifmafiosi, sondern den Menschen. Mit der Unterstützung des IWF wurden die Menschen gerettet und das Sozialnetz ausgebaut.

Einige Jahre sind seither vergangen, die Wirtschaft hat sich erholt, dem Land geht es den Umständen entsprechend gut und die Menschen sind zufrieden. Island, das unscheinbare Eiland im Nordatlantik, wo die Erde permanent furzt – möglicherweise ist dort ja der Arsch der Welt – und wir es mit dem klingenden Namen Geysire umschreiben, hat dem Rest der Welt gezeigt, wie man eine Bankenkrise bewältigt.

Was aber lernen wir daraus – nichts. Angela Merkel, die personifizierte Rache der Ossis am Kapitalismus – schmeißt im Namen der EU mit Geld um sich, schiebt es den Bankern in den Allerwertesten, dass es schon obszön ist, während die Betroffenen, also die griechische Bevölkerung, ausgehungert werden. Und das alles nur, um die Märkte zu beruhigen und zu stabilisieren.

Dabei hat uns Island auch schon ganz eindrucksvoll gezeigt, mit welch simplen Mitteln man aktiven Umweltschutz betreiben kann. Damals, beim Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull (was übersetzt so viel bedeutet wie: Waunniausbrichkennandefliegascheissngehn). Plötzlich war für geraume Zeit der Luftraum über Nord- und große Teile Mitteleuropas frei von Flugzeugen und der Himmel konnte einmal kurz durchatmen.

Was haben wir daraus gelernt? Nicht viel. Die Bosse der Fluggesellschaften liefen Amok und wollten Gott und die Welt für den entstandenen finanziellen Verlust verklagen. Daraus allerdings haben wir gelernt, dass die Menschen nicht lernfähig sind.


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