Im Wahlkampf
wird – mehr oder weniger bewusst – so manche Leiche ans Tageslicht gefördert.
Das ist mitunter gar nicht schlecht, da es den WählerInnen zur
Entscheidungsfindung während der lähmenden Einsamkeit in der Wahlzelle helfen
kann.
Die ÖVP hat
nun schonungslos aufgedeckt, dass die Sozis – ja, man will es gar nicht so
recht glauben, die SPÖ – die Reichen schützt. Und das geht so. Bei der Vergabe
von Gemeindewohnungen in Wien ist nur einmal – nämlich bei der Vergabe selbst –
die soziale Bedürftigkeit nachzuweisen. Das war`s. Und schon haben wir eine
schmucke eineinhalb Zimmer Wohnung mit Ausblick auf den 2er Hof und der darin
befindlichen Waschküche, um die uns jeder Cottageviertel Bewohner beneidet.
Der
durchschnittliche Gemeindewohnungsmieter macht anschließend eine
Bilderbuchkarriere zum Investmentbanker bei Raiffeisen, verdient ein Vermögen
und bleibt picken an und in seiner Gemeindewohnung, denn, was man hat, gibt man
so einfach nicht mehr auf. Dagegen muss natürlich etwas unternommen werden.
Deshalb fordert die ÖVP regelmäßige Überprüfung der sozialen Bedürftigkeit, um
die vielen Generaldirektoren endlich aus den Gemeindewohnungen zu vertreiben.
Da man in
der SPÖ von dieser Art des Bürgersekkierens nicht viel hält, schloss man bei den
Schwarzen sofort daraus: Erwischt! Die SPÖ schützt die Reichen!
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