Sonntag, 17. März 2013

Die Millionäre im Gemeindebau



Im Wahlkampf wird – mehr oder weniger bewusst – so manche Leiche ans Tageslicht gefördert. Das ist mitunter gar nicht schlecht, da es den WählerInnen zur Entscheidungsfindung während der lähmenden Einsamkeit in der Wahlzelle helfen kann.

Die ÖVP hat nun schonungslos aufgedeckt, dass die Sozis – ja, man will es gar nicht so recht glauben, die SPÖ – die Reichen schützt. Und das geht so. Bei der Vergabe von Gemeindewohnungen in Wien ist nur einmal – nämlich bei der Vergabe selbst – die soziale Bedürftigkeit nachzuweisen. Das war`s. Und schon haben wir eine schmucke eineinhalb Zimmer Wohnung mit Ausblick auf den 2er Hof und der darin befindlichen Waschküche, um die uns jeder Cottageviertel Bewohner beneidet.

Der durchschnittliche Gemeindewohnungsmieter macht anschließend eine Bilderbuchkarriere zum Investmentbanker bei Raiffeisen, verdient ein Vermögen und bleibt picken an und in seiner Gemeindewohnung, denn, was man hat, gibt man so einfach nicht mehr auf. Dagegen muss natürlich etwas unternommen werden. Deshalb fordert die ÖVP regelmäßige Überprüfung der sozialen Bedürftigkeit, um die vielen Generaldirektoren endlich aus den Gemeindewohnungen zu vertreiben.

Da man in der SPÖ von dieser Art des Bürgersekkierens nicht viel hält, schloss man bei den Schwarzen sofort daraus: Erwischt! Die SPÖ schützt die Reichen!


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