Bis vor
wenigen Tagen dachte ich immer, um Karriere bei der ÖVP zu machen, muss man
zynisch, berechnend, gierig und der Korruption nicht abgeneigt sein. Das ist
auch richtig, aber ich übersah einen wesentlichen Punkt. Ein glaubhaft
nachgewiesener Mindestgrad an Blödheit muss auch noch erbracht werden.
Das glaubt
ihr nicht? Hier ist der Beweis.
Reinhold
Lopatka war Generalsekretär der ÖVP, als er im Jahr 2005 mit einem Brief, der
an Dreistigkeit kaum zu überbieten ist, von der ÖBB Geld für eine Festschrift
anlässlich des sechzigsten Geburtstags von Bundesbonsai Wolfgang Schüssel
verlangte. Die Aktion kostete der Bahn etwas über € 17.000,00 Euro. Dafür
erschien ein Inserat im Schüsselhuldigungselaborat. Soweit, so schlecht.
Lustig ist
aber Lopatkas Rechtfertigung. Vor laufender Fernsehkamera erklärte er sein Handeln.
Er war so erbost, dass die SPÖ so viele Inserate von der ÖBB bekam, dass er
auch einmal versuchte, eine Schaltung zu bekommen. Aha. Das bedeutet: Wenn der
Nachbar seinen Lebensunterhalt durch Diebstähle bestreitet, so habe ich auch
das Recht zu stehlen.
Aber damit
ist Gott sei Dank bald Schluss, denn jetzt kommt das „Team Stronach“. Bei der
Parteipräsentation zeigte Frank, wo es lang geht. „Ich bin der, der die Werte
vorgibt.“ Welche Werte man für Geld kaufen kann, hat er uns auch schon
eindrucksvoll gezeigt. Ein paar abgehalfterte Ex- bzw.
Noch-Nationalratsabgeordnete von BZÖ und SPÖ hat er am Politbasar erstanden. Er
redete viel, sagte nichts, und äußerte den frommen Wunsch, bei der nächsten
Nationalratswahl stimmenstärkste Partei zu werden. Übrigens – Parteiprogramm
gibt es bis dato noch keines. Wozu auch. Der Mann ist flexibel und für alles
offen.
Dann dankte
er Gott für so viel Glück im Leben und versprach, dass er der Welt etwas davon
zurückgeben werde. Wenn das keine gefährliche Drohung ist!
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