Donnerstag, 13. Dezember 2012

Kontrollierte Verluste



 Salzburg hat eine ganz, ganz böse Landesbeamtin, welche jahrelang mit Steuergeldern hochriskante Spekulationsgeschäfte betrieb, so, als wäre das Leben ein Spiel. Rien ne va plus. Schon dieser Ausdruck aus der Zockerwelt täuscht. Das „plus“ deutet nicht darauf hin, dass das Spiel gut ausgehen muss.

Egal. Jedenfalls brennt jetzt der Hut, über 300 Millionen Euro gehen den Bach – in diesem Fall wohl die Salzach – hinunter und wahrscheinlich könnte der Schaden locker die Milliarden Grenze überschreiten.

Ja darf denn eine Beamtin so etwas machen? Genau darum geht es. Die Frau hatte nach jetzigem Wissensstand keine persönlichen Vorteile aus der Zockerei. Aus Jux und Tollerei wird sie es wohl nicht gemacht haben. Da gab es, davon ist auszugehen, einen Vorgesetzten, der diese Deals anschaffte.

Lustig ist auch, dass die politisch Verantwortlichen von Rot / Schwarz nun vor Entsetzen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und überdurchschnittlich überrascht sind, obwohl mehrere Banken vor den drohenden Verlusten schon vor Jahren gewarnt haben. Jetzt ist man natürlich um Schadensbegrenzung und Schuldzuweisungen bemüht.

Gabi Burgstaller will nicht zurücktreten. „Jetzt gehen heißt, sich aus der Verantwortung zu drücken“, meint sie und möchte kontrolliert aus den Risikogeschäften aussteigen. Das klingt beruhigend. Dann werden es halt kontrollierte Verluste. Immer noch besser, als ein unkontrolliertes Minus.

Wilfried Haslauer möchte eine lückenlose Aufklärung plus Neuwahlen. Letzteres hat zwar auch ein bisschen mit Zocken zu tun, ist aber vielleicht eine Chance, Salzburg wieder schwarz einzufärben. Damit die Welt am Fuße des Untersbergs wieder in Ordnung ist.

Die böse Beamtin wird aller Voraussicht nach fristlos entlassen, strafrechtlich verurteilt, geteert, gefedert und des Landes verwiesen. Schließlich war sie es ja, die das Unheil anrichtete.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen