Mittwoch, 12. Dezember 2012

Was dem Land gut tut



 Martin Bartenstein ist Nationalratsabgeordneter, Pharmaunternehmer und lässt keinen Rabatt aus, wenn er Schuhe kauft. So schaffte er es immerhin zu einem geschätzten Vermögen von 110 Millionen Euro und bezeichnet sich als typischen Mittelständler.

Er war auch nicht ganz unbeteiligt, als im Jahr 2000 die Millenniumspest in Form der schwarz-blauen Koalitionsregierung unser Land heimsuchte. Das Volk war in Aufruhr, aber das schreckte die Schergen nicht ab. Heroisch und zum Kampf bereit schlichen sie damals durch die Kanalisation unter dem Ballhausplatz in die Hofburg. Schade nur, dass just zu dem Zeitpunkt der Bundespräsident nicht scheißen musste. Vielleicht hätte die Spülung das Land vor einigen historisch nicht sehr wertvollen Jahren bewahrt. Mögliche Schlagzeile in der „Krone“: Präsidiale Scheiße rettet das Land.

Tja, Thomas Klestil litt damals gerade an Verstopfung. Darum schaute er auch so grantig, als er die Schüssel-Regierung angelobte. Was danach kam, werden wir so schnell nicht vergessen, da die Justiz mit der Aufarbeitung noch lange beschäftigt ist.

Nun ist es soweit. Martin Bartenstein hat von der Politik genug – wahrscheinlich auch genug kassiert – und verabschiedet sich daher mit einem großen „Standard-Interview“. Dort tut er das, was er am besten kann. Selbstbeweihräuchern. „Wenn wir heute den 4. Februar 2000 hätten, würde ich Schwarz-Blau wiederum befürworten. In der Substanz hat das dem Land gut getan.“

Spätestens jetzt sollte man das liebliche klicken einer repetierenden Pumpgun hören.


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