„Gott sei
Dank gibt es in Österreich keine Politjustiz“. © Beatrix Karl, Justizministerin
– ZIB2 23.08.2012.
Im Fall
Birnbacher gab es selbstverständlich keine Pannen, da die Staatsanwaltschaft
den Fall ja
wieder
aufgegriffen hat. Außerdem konnte ja niemand ahnen, dass das berühmte Gutachten
keine sechs Millionen Euro wert ist. Dass es der Grüne Rolf Holub war, der die
Causa wiederbelebte, verschwieg Trixi – no na. Dazu gab es einen typischen Blondinen
Augenaufschlag in die Kamera, der den Wahrheitsgehalt ihrer Aussage
unterstreichen sollte.
Und kein
Blitz schlug ein. Es war auch kein Kameraassistent zur Stelle, der mit Schaum
vor dem Mund Frau Karl ein Kabel um den Hals geschlungen und ein paar Minuten
lang zugezogen hätte. Ja, nicht einmal der Regisseur hat einen Schas gelassen,
um die Justiztussie zu ersticken. Nichts. Sie ließen sie einfach so davonkommen.
Seit Jahren
gab und gibt es Gerüchte und Indizien sprechen auch dafür, dass der Verkauf des
Dorotheums im Jahr 2001 unter Finanzminister – erraten – Karlheinz Grasser nur
suboptimal war. KHG schwor zwar bei der linken Brustwarze seiner Fiona, alles
sei rechtens und besonders weit rechts über die Bühne gegangen, aber es blieben
doch einige Zweifel. Nun, elf Jahre nach der Privatisierung stellte der
Rechnungshof fest: Es wurde ein viel zu geringer Erlös erzielt, die
Provisionszahlungen für Berater waren viel zu hoch und durch die
Steuererleichterung für die Käufer entging dem Staat ebenfalls ein Patzen Geld.
Aber – und das ist jetzt die gute Nachricht – die Korruptionsstaatsanwaltschaft
hat bereits mit ihren Ermittlungen in dem Fall begonnen. Das Problem ist nur,
dass der Fall bereits elf Jahre zurückliegt und die Verjährungsfrist zehn Jahre
beträgt. Das ist jetzt aber wirklich ein Pech. So gerne hätte Grasser seine
Unschuld vor einem politikunabhängigen Gericht bewiesen.
Das einzige politikunabhängige Gericht, vor
dem KHG möglicherweise einmal sitzen wird, ist ein Wiener Schnitzel mit
Erdäpfelsalat.
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