Montag, 18. Februar 2013

Reise nach Afghanistan



Michael Spindelegger packte die noch vorhandene Gelegenheit beim Schopf und verreiste auf Staatskosten. Weit weg. Leider nicht weit genug, als dass er nicht wieder nach Hause gefunden hätte. Aber immerhin blieb uns für einige wenige Tage dieses verhärmte Lächeln erspart. Warum, so frage ich mich, schaut der Spindelegger immer so gequält aus der Wäsche. Einmal gestand der große, schwarze Mann, dass in ihm nichts von Wolfgang Schüssel stecke. Das mag schon sein, aber sein Blick verrät etwas anderes. So schaut man normalerweise nur, wenn man etwas zwischen den Arschbacken stecken hat, was dort absolut nichts verloren hat.

Egal. Spindelegger war in Afghanistan. Trotz dringender Reisewarnung des Außenministeriums. Was bitte hat der dort verloren? Suchte er den Opiumbauern seines Vertrauens auf oder ließ er sich von einem lokalen Schamanen den Alien aus seinem Arsch entfernen. Man weiß es nicht.

Was allerdings an die Öffentlichkeit gedrungen ist, lässt den christlich-sozialen Außenminister in einem ganz neuen Licht erstrahlen. Spindelegger traf sich mit dem afghanischen Präsidenten Harmid Karzai. Zuerst hieß es, Spindi nimmt Nachhilfeunterricht in praktisch angewandter Korruption. Schließlich zählt das Karzai-Regime zu einer der wenigen Regierungen auf dieser Welt, die uns korruptionstechnisch noch in die Tasche stecken.

Aber nein, Spindelegger ist ein weitsichtiger Mensch und versucht schon jetzt im extremrechten Wählerlager nach Stimmen zu angeln. Er will ein Rücknahmeabkommen für afghanische Flüchtlinge verhandeln. Wahrscheinlich hat ihn die Naziexkursion nach Tschetschenien dazu inspiriert. Afghanistan ist eigentlich ein ziemlich sicheres Land. Davon konnte sich der Außenminister selbst überzeugen. Er hat keinen einzigen Taliban mit umgeschnalltem Sprengstoffgürtel zu Gesicht bekommen. Und die paar Schüsse ab und zu. Die Leute sollen sich nicht ins Hemd machen. Bei uns wird zu Silvester viel mehr geschossen und geknallt wird überhaupt das ganze Jahr über. Aber deswegen kriegt auch niemand die Panik. Also ab mit dem Asylangtengsindl in die Heimat.

Nachsatz:
Lieber Herr Außenminister!
Dass Sie nicht gerade Einsteins mentaler Enkelsohn sind, wissen wir bereits. Auch dass Sie in Korruptionsangelegenheiten nicht unvorbelastet sind, ist seit der Oerlikon Affäre bekannt. Sie müssen uns jetzt wirklich nicht mit Brachialgewalt beweisen wollen, dass Sie ein riesengroßes Arschloch sind. Nein! Wir glauben es auch so.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen