Es ist soweit. Wir feiern den ersten Jahrestag der Ostgrenzenöffnung
für unseren Schlaraffenland ähnlichen Arbeitsmarkt. Was gab das im Vorfeld für
einen Zirkus! Allen voran Hace Strache, der Verteidiger des christlichen
Abendlandes, warnte eindringlich vor dem Niedergang des Öster-Reichs. He had a
dream.
Er träumte,
dass Menschenmassen die leider nicht mehr vorhandenen Grenzbalken niederreißen
und über unser Land und die kargen Arbeitsplätze herfallen. Um das zu
verhindern, wollte er sich mit einigen Verbündeten höchstpersönlich bei Bernhardsthal
an die tschechische Grenze stellen und die Ostinvasion stoppen. Da es aber
Budweiser Bier auch im Schweizerhaus gibt und der Wiener Prater
verkehrstechnisch günstiger liegt, bevorzugte man bei den Schnürstiefelfraktionisten
den schattigen Gastgarten und warnte von hier die Bevölkerung vor der drohenden
Apokalypse.
Wie nicht
anders zu erwarten war, traf diese natürlich nicht ein. Das war ungefähr so,
wie die permanent korrigierten Weltuntergangsvorhersagen der Zeugen Jehovas in
den Siebzigerjahren. Natürlich war das Schwachsinn. Aber heute sind die Zeugen
eine staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft. Vielleicht war ja das mit der
Weltuntergangsvorhersage gemeint. Egal.
Ein Jahr
nach der ausgebliebenen Apokalypse warnt Herbert Kickl erneut, wenn auch
schaumgebremst vor bulgarischen und rumänischen arbeitswütigen Zuwanderern.
Außerdem beschwert er sich, dass die im vergangenen Jahr zugezogenen
Arbeitskräfte sich auf die Ballungsräume konzentrierten, wo es ohnehin schon
eine hohe Zahl an Arbeitslosen gibt.
Tja Herbert,
so ist das mit der Statistik. Wo viele Leute sind, da gibt es auch eine höhere
Konzentration von allen Möglichem. Vielleicht hätten sich die Zuwanderer den
Hintertuxer Gletscher als Ziel aussuchen sollen. Dieses Gebiet ist arbeitslosentechenisch
noch relativ unbelastet.
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