Donnerstag, 10. Mai 2012

BUWOG – die unendliche Geschichte



Es grenzt schon fast an ein Wunder. Karlheinz Grassers selektive Amnesie scheint geheilt zu sein. Na ja, nicht ganz – aber es gibt große Fortschritte. Bis vor kurzer Zeit behauptete der etwas glanzlos gewordene Schönling gebetsmühlenartig, nie den Angebotswert der CA-Immo, also die magischen 960 Millionen, gekannt zu haben.

Nach der Aussage seines ehemaligen und ihm nun so schamlos in den Rücken gefallenen Kabinettchefs Traumüller, erinnert sich Grasser wieder. Selbstverständlich kannte er das Angebot. Aber natürlich hat er mit niemandem darüber gesprochen. Großes Ehrenwort.

Woher Walter Meischberger von den 960 Millionen wusste, wollte er nicht sagen. Viele Leute, 50 bis 60, wussten davon. Meischi, geschult in strategischer Kommunikation – wahrscheinlich las er das Werk „Gescheit reden für Dummies“, dachte sich, diese Zahl verwenden zu können und teilte sie seinem Spezi Hochegger mit. Dieser wiederum ging zur Immofinanz, verriet dort das Angebot der Konkurrenz und schwupp, wurde das Angebot um eine Million erhöht.

Genauso wird es gewesen sein. Das klingt nach einem Doppler Grünen Veltliner plausibel.
Interessant ist auch die Tatsache, dass sich der Wert der 62.000 verkauften Wohnungen innerhalb von ein paar Jahren verdoppelt hat. Wie bitte funktioniert so eine wundersame Wertsteigerung? Waren die Wohnungskeller geheime Golddepots der Nationalbank, die in Vergessenheit geraten waren und nun wiederentdeckt wurden? Oder wurden die Wohnungen gar weit unter ihrem tatsächlichen Wert verscherbelt.

Aber das ja sicher nicht der Fall. Immerhin versicherte der ehemalige Finanzminister, dass dieser Deal nicht nur supersauber sondern auch ein tolles Geschäft für die Republik war. Und in diesem Zusammenhang wird auch klar, warum Grasser das große goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich bekommen hat.

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