Mittwoch, 30. Mai 2012

Jungnazi



Christian Höbart ist der neue Stern am blauen Polithimmel. Er ist seit einigen Jahren Nazionalrat und Jugendsprecher der FPÖ. Als Jugendsprecher und Nazionalrat – also als Jungnazi sozusagen – liegt ihm die Jugendkriminalität besonders am Herzen.

Es ist eine traurige Tatsache, dass die Jugendlichen immer krimineller werden. Nicht alle. Um Gottes Willen - nein! Leider sind es immer wieder die integrationsunwilligen ausländischen Gfraster, welche brandschatzend durch die Straßen ziehen, während die einheimischen Jugendlichen brav zu Hause vor dem offenen Kamin die Bibel studieren oder in der Kirche einen Rosenkranz beten. Während unsere Kinder mit Schmetterlingsnetzen Zitronenfaltern nachlaufen, jagen Abdul, Mehmet und Freunde mit Butterflymessern Altersgenossen die Handys ab.

Aus diesem Grund setzt Höbart auf Abschreckung. Er wünscht sich für straffällig gewordene Jugendliche eine Art „Schnupperhaft“. Häfn-light sozusagen. Das soll die Jungganoven abschrecken und zu einem besseren Leben bekehren. Das wird sicher ganz toll funktionieren, weil Abschreckung in der Strafverfolgung schon immer erfolgreich war. Deshalb gibt es ja auch in Ländern, in denen die Todesstrafe vollstreckt wird, keine Mörder und Gewaltverbrecher.

Ach ja, und dann will Höbart auch noch die Integrationswilligkeit jener Familien überprüfen, deren Nachwuchs nicht gesetzeskonform agierte. Zu diesem Zweck bastelt der Jungnazi – er besuchte einst die HTL – an einem Integratiometer, mit dem man ganz objektiv und unbestechlich den Integrationsgrad feststellen kann. Bei Unterschreitung der Mindestintegrationsgrenze wird abgeschoben.

Wie man unschwer erkennen kann, läuft in der FPÖ langsam die Wahlkampfmaschinerie an und man setzt – welche Überraschung – auf altbewährte Themen, weil man den WählerInnen sonst ja nichts zu bieten hat. Und so kann man sich die kommenden Wahlsprüche bereits ausmalen.

Schnupperhaft statt Hustensaft. Und angelehnt an den einstigen Wiener Blut Reim: Integration statt Menstruation.


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