Dienstag, 22. Mai 2012

Glücklich und zufrieden



Das Wiener Handelsgericht musste übersiedeln. Justizminister Böhmdorfer war im Stress. Nein, nicht vom Falten der Übersiedlungskartons. Wenn`s nur das wäre! Er wusste nicht wohin. Der neue Standort sollte halbwegs zentral gelegen sein und für`s Auge auch etwas hergeben. Das sind schon zwei Wünsche. Einer mehr und wir haben als Lösung des Problems das Überraschungsei.

Etwa einen Kilometer Luftlinie von der Riemergasse war gerade der City Tower fertiggestellt worden. Aber das geschah natürlich still und heimlich, sodass diese Tatsache Böhmdorfer verborgen blieb.

Aber Gott sei Dank gab und gibt es noch Walter Meischberger. Der hatte zufällig in der Zeitung von dem Büroturm gelesen. Flugs kontaktierte er seinen Freund, den Immobilen-Plech und raunte ihm ins Ohr: „ Heast, red amoi mitn Böhmdorfer, dea suacht do wos.“

Plech tat wie ihm befohlen, der Justizminister frohlockte, dass er nun eine Bleibe für das Handelsgericht gefunden hatte und zahlte, weil er sich gar so freute, war ihm der heiße Tipp 607.476 Euro Provision wert. Strenge Rechnung, gute Freunde. Da darf man sich nicht lumpen lassen. Plech wiederum war von Meischbergers Leistung derart angetan, dass er dafür die halbe Provision spendierte.

Alle waren glücklich und zufrieden. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sollte man vielleicht – aber das ist wieder eine andere Geschichte.


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