Im
Straßenverkehr herrschen oft raue Sitten. Wenn man stundenlang im Kreis
gefahren ist, um endlich einen Parkplatz nur zehn Gehminuten von der Wohnung
entfernt zu finden, (die nächste U-Bahnstation wäre in fünf Minuten gemütlich
zu Fuß erreichbar), und plötzlich, man hat gerade den Rückwärtsgang eingelegt,
drängt sich von hinten so ein unverschämter Kleinwagenfahrer in die ihm nicht
zustehende Parklücke, kann man die Nerven schon wegwerfen.
Attacken mit
Messern, Hacken oder auch Schusswaffen sind dann oft beliebt, um seinen Unmut
kundzutun und entsprechend Nachdruck zu verleihen. Nicht selten enden derartige
Auseinandersetzungen für den Parkplatzräuber im Kranken- und für den Beraubten
im Gefangenenhaus. Dort haben die Streithähne genug Zeit, um über die
Sinnhaftigkeit ihres Handelns nachzudenken. Und vielleicht realisieren sie,
dass es unter Umständen vernünftiger ist, sich im öffentlichen Leben halbwegs
zivilisiert zu benehmen.
Die Wiener
Grünen wollen diesen Lernprozess beschleunigen und starteten eine
Werbekampagne. Die diversen Plakate zeigen jeweils zwei Verkehrsteilnehmer.
Einer verhält sich nicht regelkonform und entschuldigt sich dafür, während der
andere meint: „Passt schon.“
Diese tolle
menschenverbindende Aktion kostet natürlich auch etwas. Nämlich 338.000 Euro,
die wir alle mehr oder weniger freiwillig bezahlen. Tschuldigen Maria
Vassilakou, aber nur um den Leuten klarzumachen, dass sie sich wie Menschen
benehmen sollen, was eigentlich selbstverständlich ist, will ich keinen Cent
ausgeben. Und nein, es passt nicht!
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