Freitag, 1. Juni 2012

Nichts passt!



Im Straßenverkehr herrschen oft raue Sitten. Wenn man stundenlang im Kreis gefahren ist, um endlich einen Parkplatz nur zehn Gehminuten von der Wohnung entfernt zu finden, (die nächste U-Bahnstation wäre in fünf Minuten gemütlich zu Fuß erreichbar), und plötzlich, man hat gerade den Rückwärtsgang eingelegt, drängt sich von hinten so ein unverschämter Kleinwagenfahrer in die ihm nicht zustehende Parklücke, kann man die Nerven schon wegwerfen.

Attacken mit Messern, Hacken oder auch Schusswaffen sind dann oft beliebt, um seinen Unmut kundzutun und entsprechend Nachdruck zu verleihen. Nicht selten enden derartige Auseinandersetzungen für den Parkplatzräuber im Kranken- und für den Beraubten im Gefangenenhaus. Dort haben die Streithähne genug Zeit, um über die Sinnhaftigkeit ihres Handelns nachzudenken. Und vielleicht realisieren sie, dass es unter Umständen vernünftiger ist, sich im öffentlichen Leben halbwegs zivilisiert zu benehmen.

Die Wiener Grünen wollen diesen Lernprozess beschleunigen und starteten eine Werbekampagne. Die diversen Plakate zeigen jeweils zwei Verkehrsteilnehmer. Einer verhält sich nicht regelkonform und entschuldigt sich dafür, während der andere meint: „Passt schon.“

Diese tolle menschenverbindende Aktion kostet natürlich auch etwas. Nämlich 338.000 Euro, die wir alle mehr oder weniger freiwillig bezahlen. Tschuldigen Maria Vassilakou, aber nur um den Leuten klarzumachen, dass sie sich wie Menschen benehmen sollen, was eigentlich selbstverständlich ist, will ich keinen Cent ausgeben. Und nein, es passt nicht!


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