Manchmal ist
es nicht einfach, ein gutes Thema zu finden. Worüber soll ich heute schreiben?
Den Muttertag, der mir eigentlich am Arsch, welcher mir von der gestrigen
Radtour überdurchschnittlich schmerzt, vorbeigeht? Nein. Auch mein feiertägiger
Kocheinsatz, der in einem kulinarischen Waterloo endete, soll an dieser Stelle
nicht näher erörtert werden.
Beim
lustlosen Überfliegen der Schlagzeilen blieb ich beim Ex-Liebling der Nation
hängen. Ein Bericht über die Gegenüberstellung Grassers mit seinem ehemaligen
Steuerberater in Anwesenheit von zwei Polizisten und Steuerprüfern in den
Räumen der Korruptionsstaatsanwaltschaft erweckte meine Neugier.
Grasser
redete sich, obwohl ihm offensichtlich nicht einmal der leere Aschenbecher auf
dem Schreibtisch Glauben schenkte, auf seinen ehemaligen Steuerberater, Peter
Haunold, aus. Die Details möchte ich euch jetzt ersparen. Schließlich will ich
nicht dafür verantwortlich sein, wenn jemand aus der geschätzten Leserschaft an
fragmentarischer Bulimie – nichts essen, nur kotzen – erkrankt.
Aus diesem
Grund seien an der Stelle nur die Grundaussagen erwähnt, die einen gewissen
Unterhaltungswert haben. „Ich wollte nie Steuern hinterziehen und glaube nach
wie vor, dass diese Struktur inhaltlich OK ist. Ich hab immer gesagt, ich
möchte nie ein Problem mit der Finanz haben“, so Grasser. „Ich meine, mehr kann
man nicht tun.“ Darauf ein Vertreter der Anklagebehörde lapidar: „Es hätte
gereicht, wenn Sie das Geld versteuert hätten.“
Karl-Heinz
hat es den Beamten offensichtlich nicht leichtgemacht. Dass er sich auf der
Universität Klagenfurt „in Steuerrecht spezialisiert“ hat und sieben Jahre
Finanzminister war, könne er nicht abstreiten. „Hab ich jemals auch nur eine
eigene Steuererklärung abgegeben ohne einen Steuerberater? Nein, habe ich
nicht, weil ich steuerlich so ungebildet bin.“
Na gut, wenn
das so ist, dann mache ich jetzt auch den Finanzminister bei Humboldt – mit
Gehaltserhöhung.
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