Sonntag, 27. Januar 2013

Ein bisschen Spaß muss sein ...



Wenn das so weitergeht, rotten sich die Jäger und ihre Gehilfen in Österreich noch selbst aus. Somit erledigt sich mittelfristig ein Problem von selbst.

Erst kürzlich zielte bei einer Treibjagd in Niederösterreich ein Waidmann auf etwas Schwarzes im Gebüsch, fünfzehn Meter vor ihm. War es akutes Jagdfieber oder der Tee mit Rum, man weiß es nicht. Des Waidmanns Blick war offensichtlich leicht getrübt, was ihn aber nicht daran hinderte den Abzug zu betätigen. Er traf. Punktgenau. Allerdings war das schwarze Etwas im Gebüsch ein Treiber, damit beschäftigt Wildschweine aufzustöbern, der vorschriftsmäßig eine Warnweste trug. Der Jagdhelfer, die arme Sau, starb noch an der Abschussstelle.

Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Schütze leicht alkoholisiert war, wie es die Polizei ausdrückte. Er hatte 0,46 Promille Alkohol im Blut. Ein Wert, wie die Polizei anmerkte, bei dem noch Fahrtüchtigkeit besteht.

Genau da fängt der fatale Irrglaube an. Wer glaubt da zu wissen, dass bei 0,46 Promille noch Fahrtüchtigkeit besteht? Nur weil im Land des Grünen Veltliner Saufen und Autofahren einander nicht ausschließen, heißt das noch lange nicht, dass es nicht gefahrlos ist. Und wie gravierende Folgen die Kombination Schnaps und Flinte haben, zeigt uns die Vergangenheit.

Wie jedes Mal, wenn ein Jäger einen Zweibeiner mit einem Zwölfender verwechselt, taucht das gefürchtete Schreckgespenst auf der Waldeslichtung auf. Die Forderung nach einem absoluten Alkoholverbot bei der Jagd. Auch diesmal blockt Landesjägermeister Josef Pröll gekonnt ab. Er sei stets gegen Alkohol bei der Jagd. Gesetzlich vorgeschriebenes Alkoholverbot gibt es keines, allerdings eine Unfallverhütungsvorschrift vom Landesjagdverband, derzufolge Alkohol bei der Jagd verboten ist. Das ist natürlich nur die halbe Miete. Die Freizeitrambos pflegen ja vorher das Zielwasser zu sich zu nehmen.

Lustiges in diesem Zusammenhang gab der Geschäftsführer des niederösterreichischen Landesjagdverbands, Peter Lebersorger, von sich. Er sagt, man werde keinen Vorschlag in Richtung gesetzliches Alkoholverbot machen. „Ist dann der Tee mit Rum schon dabei?“, fragt er. Man müsse da vorsichtig sein, „dass man das Kind nicht mit dem Bade ausgießt“. Wenn so ein Verbot komme, dann müsse das auch auf andere Bereiche angewendet werden - Schifahren zum Beispiel.

Eh klar. Wenn den Jägern keinen Spaß gönnt, sollen die Schifahrer auch auf ihre Hetz verzichten müssen.

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