Es ist
vollbracht. Ich habe das schlimmste Wochenende im Jahr halbwegs überstanden.
Natürlich ist es toll, nur fünf Gehminuten von der Donauinsel entfernt zu
wohnen. Meistens jedenfalls. Nur, wenn das Donauinselfest stattfindet, dann ist
dieser Wohnort eher suboptimal.
Drei Nächte
lang die nur unwesentlich variierende Geräuschkulisse. In der ersten
Nachthälfte dreht der Hubschrauber des Innenministeriums seine Runden, dass an
Schlaf nicht zu denken ist. Danach, endlich sind die Kiberer gelandet,
abgestürzt oder was auch immer, kommt der Auftritt der Besoffenen, die
lautstark durch die Stromstraße ziehen. Das dauert dann schon bis vier Uhr.
Dann geht die Sonne auf, die Vögel beginnen zu zwitschern, ein neuer Tag bricht
an, dem Geräusch nach erbricht ein Besoffener vor meiner Wohnung und ich – ich
fühle mich tot.
Die
Samstagnacht hatte allerdings eine besondere Showeinlage parat. Irgendwann
zwischen Mitternacht und Morgengrauen versuchte ein offensichtlich
geistesgestörter, schwanzgesteuerter Autofahrer Frauen zu imponieren. Er fuhr
in einem Höllentempo durch die Stromstraße und legte schräg gegenüber eine
Vollbremsung hin. Autotüren knallten, Frauen kicherten. Der Wagen beschleunigte
wieder, als wäre der Teufel hinter ihm her. Ruhe – etwa zwei Minuten. Dann ging
das Spektakel von vorne los.
Ich ging auf
den Balkon und wartete. Es dauerte nicht lange, und der Vollidiot bremste sich
wieder schräg vis-a-vis ein. Vom fünften Stock hatte ich direkten Blickkontakt
zum Zielobjekt. Ich holte aus und warf. Das Kaffeehäferl flog trotz
aerodynamisch ungünstiger Abmessungen exakt in der vorausberechneten Flugbahn
und knallte auf das Autodach. BINGO! Nach ein paar Sekunden folgte ein kurzer
aber heftiger Fluchmonolog des Autofahrers, der die Ungerechtigkeit dieser Welt
nicht mehr verstand.
Dann heulte
der Motor wieder auf und mit quietschenden Reifen verschwand der Störenfried.
Zufrieden, mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen, begab ich mich
wieder zu Bett.
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