Mittwoch, 26. Juni 2013

Guten Appetit!



Norwegischer Zuchtlachs ist gut, weil Fisch generell gut und gesund ist. Der norwegische Zuchtlachs ist außerdem Vegetarier. Das ist er aber nicht freiwillig. So wie ich. Ich, zum Beispiel bin temporärer Vegetarier. Immer, wenn mir meine Frau Marillenknödel statt Schnitzel vorsetzt. Beim norwegischen Zuchtlachs ist das geringfügig anders. Er bekommt pflanzliches Futter, vor allem aus Südamerika, weil dies billig ist.

Blöd ist halt nur, dass die Fische mit dem Futter auch jede Menge Endosulfan zu sich nehmen. Dieses Pestizid hat nicht nur auf Insekten eine toxische Wirkung sondern beeinflusst auch die Fortpflanzungsfähigkeit bei Menschen und die Entwicklung bei menschlichen Föten. Deshalb ist der Einsatz des Gifts in 80 Ländern der Welt verboten. Seit 2011 steht das Pestizid auf der Liste der Stockholmer Konvention. Damit tritt stufenweise ein weltweites Herstellungs- und Anwendungsverbot in Kraft.

Der EU-Kommission ist der Giftlachs relativ Blunzn, denn sie erhöhte den Grenzwert für Endosulfan in Zuchtlachsen auf das Zehnfache. Statt 0,005 Milligramm dürfen nun 0,05 Milligramm in einem Kilogramm Fisch enthalten sein. Und jetzt kommt die gute Nachricht. Mehr Inhaltsstoffe bedeuten nicht unbedingt einen höheren Preis. Norwegen, den größten Zuchtlachsexporteur der Welt, freut die edle Geste der EU. Die nationale Lebensmittelbehörde sprach in einer Aussendung davon, dass die Anhebung des Grenzwertes von großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Zuchtindustrie ist.

Na dann, guten Appetit!

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