Norwegischer
Zuchtlachs ist gut, weil Fisch generell gut und gesund ist. Der norwegische
Zuchtlachs ist außerdem Vegetarier. Das ist er aber nicht freiwillig. So wie
ich. Ich, zum Beispiel bin temporärer Vegetarier. Immer, wenn mir meine Frau
Marillenknödel statt Schnitzel vorsetzt. Beim norwegischen Zuchtlachs ist das
geringfügig anders. Er bekommt pflanzliches Futter, vor allem aus Südamerika,
weil dies billig ist.
Blöd
ist halt nur, dass die Fische mit dem Futter auch jede Menge Endosulfan zu sich
nehmen. Dieses Pestizid hat nicht nur auf Insekten eine toxische Wirkung
sondern beeinflusst auch die Fortpflanzungsfähigkeit bei Menschen und die
Entwicklung bei menschlichen Föten. Deshalb ist der Einsatz des Gifts in 80
Ländern der Welt verboten. Seit 2011 steht das Pestizid auf der Liste der
Stockholmer Konvention. Damit tritt stufenweise ein weltweites Herstellungs-
und Anwendungsverbot in Kraft.
Der
EU-Kommission ist der Giftlachs relativ Blunzn, denn sie erhöhte den Grenzwert
für Endosulfan in Zuchtlachsen auf das Zehnfache. Statt 0,005 Milligramm dürfen
nun 0,05 Milligramm in einem Kilogramm Fisch enthalten sein. Und jetzt kommt
die gute Nachricht. Mehr Inhaltsstoffe bedeuten nicht unbedingt einen höheren
Preis. Norwegen, den größten Zuchtlachsexporteur der Welt, freut die edle Geste
der EU. Die nationale Lebensmittelbehörde sprach in einer Aussendung davon,
dass die Anhebung des Grenzwertes von großer wirtschaftlicher Bedeutung für die
Zuchtindustrie ist.
Na
dann, guten Appetit!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen